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cken kann, wenn er menschliches Scheitern<br />
zu thematisieren vermag, auch sein<br />
eigenes! Welche Rolle kommt dabei<br />
Bildungsstandards zu, insbeson<strong>de</strong>re an<br />
berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen?<br />
(5) Kommunikative Theologie<br />
Kommunikative Theologie im Kontext<br />
religiöser Bildung erlebten die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsgruppe um Martina<br />
Kraml. Konturiert wur<strong>de</strong> die kommunikative<br />
Gestalt einer Theologie, die<br />
immer wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs und dabei authentisch<br />
erscheint – in Abhängigkeit von<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen Gruppe, die sie entwickelt,<br />
ihren Wahrnehmungen und theologischen<br />
Wegen. Biographische und<br />
lebensweltliche Einflüsse auf eine kommunikative<br />
Theologie sind noch längst<br />
nicht hinreichend erhoben; dies gilt<br />
insbeson<strong>de</strong>re für Schulen als religiöse<br />
Lernfel<strong>de</strong>r und für die dort entstehen<strong>de</strong>n<br />
Lerngruppen in ihrer eigenen theologischen<br />
Dignität. Umkreist wur<strong>de</strong>n<br />
folgen<strong>de</strong> Fragen: Was ist Theologie?<br />
Was sind Optionen kommunikativer<br />
Theologie? Wie spielen Bild und Bildung<br />
zusammen?<br />
(6) Wahrnehmung und Sensibilität<br />
Wahrnehmung und Sensibilität im<br />
Religionsunterricht – darin lag das Angebot<br />
von Helga Kohler-Spiegel. Die<br />
Gruppe erarbeitete, wie Schülerinnen<br />
und Schüler die eigene Wahrnehmung<br />
und das Ernstnehmen <strong>de</strong>r eigenen Person<br />
im Religionsunterricht erlernen und<br />
einüben können. „Wenn ich als Lehrperson<br />
mehr wahrnehme an einer Schülerin,<br />
einem Schüler, als ich aussprechen<br />
kann“, entsteht eine Situation, in<br />
<strong>de</strong>r sich Lehrerinnen und Lehrer mit ihrer<br />
Wahrnehmung konfrontiert und<br />
handlungspraktisch herausgefor<strong>de</strong>rt sehen.<br />
Helga Kohler-Spiegel regte <strong>de</strong>n<br />
Dialog mit Kolleginnen und Kollegen<br />
an, um mit <strong>de</strong>r Wahrnehmung verbun<strong>de</strong>ne<br />
Grenzen zu markieren und im<br />
Ernstfall gemeinsam aktiv zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Angesichts kommunikativer Selbst- und<br />
Fremdwahrnehmung bleibt es bei Rosa<br />
Luxemburgs Diktum: „Es ist die revolutionärste<br />
Tat zu sagen, was ist.“<br />
(7) Konfliktsituationen<br />
Lothar Katz eröffnete tiefenpsychologische<br />
und psychotherapeutische Perspektiven<br />
zum Umgang mit Konfliktsituationen<br />
im Religionsunterricht. Er<br />
verstand <strong>de</strong>n Arbeitskreis als Angebot<br />
einer „Zusatzbrille“ für die Beziehungen<br />
von Lehrkräften im Alltag. Lehrerinnen<br />
und Lehrer wur<strong>de</strong>n in Grundlagen<br />
und Grundbegriffe <strong>de</strong>r Tiefenpsychologie<br />
eingeführt, brachten vielfach<br />
aber auch eigene Erfahrungen aus ihrer<br />
Praxis ein, die sie gleichsam „unter die<br />
Diskussion unter <strong>de</strong>n Workshopleitern © IboR<br />
Lupe“ nehmen konnten. Denn: „Was<br />
ein Schüler nicht <strong>de</strong>nken und sagen<br />
kann, das tut er seinem Lehrer an!“<br />
(8) Interkulturelles Lernen<br />
Thomas Schreijäck thematisierte interkulturelle<br />
Lernprozesse. Als <strong>de</strong>ren<br />
Zielsetzung bezeichnete er die Entwicklung<br />
von Sympathie füreinan<strong>de</strong>r – nicht<br />
mehr, aber auch nicht weniger. An berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen befin<strong>de</strong>n sich Religionslehrerinnen<br />
und Religionslehrer<br />
in täglicher Interaktion mit einer kulturell<br />
pluralen Schülerschaft. Eine beson<strong>de</strong>re<br />
Schwierigkeit liegt darin, dass einzelne<br />
schon von ihrer eigenen Kultur<br />
häufig ein nurmehr diffuses Bild zeichnen<br />
können, so dass die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit an<strong>de</strong>ren Kulturen schnell umschlägt<br />
in das Gegenteil von Integration,<br />
Nähe und Sympathie. Die Arbeitsgruppe<br />
versuchte konkrete Handlungsoptionen<br />
für <strong>de</strong>n unterrichtlichen Alltag in interkulturellem<br />
und interreligiösem Umfeld<br />
zu entwickeln – in <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit <strong>de</strong>r eigenen Spiritualität zugunsten<br />
einer „Arbeit am Habitus“.<br />
Berufsorientierte Religionspädagogik<br />
in <strong>de</strong>r Zukunft<br />
Reinhard Ba<strong>de</strong>r fasste zusammen:<br />
„Um das Institut für berufsorientierte<br />
Religionspädagogik zu sichern, muss<br />
es arbeiten. Dafür hat es eine Theologie<br />
<strong>de</strong>r Arbeit bekommen.“ Berufsorientierte<br />
Religionspädagogik kann auf<br />
weitere För<strong>de</strong>rung durch Kirche und<br />
Politik sowie auf Initiativen zur Kooperation<br />
mit Industrie und Handwerk<br />
setzen. Der Kongreß an <strong>de</strong>r Hochschule<br />
Sankt Georgen bil<strong>de</strong>t eine wichtige<br />
Station auf <strong>de</strong>m Weg <strong>de</strong>r Stärkung <strong>de</strong>s<br />
Religionsunterrichts an berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Kolleginnen<br />
und Kollegen, die ihn unter regional<br />
sehr unterschiedlichen und oft<br />
ungünstigen Rahmenbedingungen anbieten<br />
und dabei einen eindrucksvollen<br />
Einsatz zeigen, <strong>de</strong>r vielseitige institutionelle<br />
und praktische Unterstützung<br />
sowie wissenschaftliche Begleitung<br />
verdient.<br />
<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />
<strong>INFO</strong>S & AKTUELLES<br />
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