INFO - service.bistumlimburg.de - Bistum Limburg

INFOS & AKTUELLES
56
Wie geht es nach der Schließung
der Bezirksämter mit den Religionspädagogischen
Ämtern weiter?
LIMBURG – „Die Möglichkeiten
für Religionslehrer in der Diaspora
werden schlechter.“ Dr. Eckhard Nordhofen,
Dezernent für Schule und Hochschule
im Bischöflichen Ordinariat,
nennt ein markantes Beispiel für konkrete
Konsequenzen aus dem Prozess
Sparen und Erneuern, wenn ab Januar
mit der Schließung der Bezirksämter
auch die Religionspädagogischen Ämter
in ihrer bisherigen Form wegfallen.
„Das betrifft vor allem den Bezirk
Lahn-Dill-Eder, dessen Amt für Religionspädagogik
nach Wetzlar ins Gertrudishaus
verlegt wird“, erläutert er. Für
die Religionslehrer im nördlichsten Bezirk
des Bistums heißt das, längere Wege
und Fahrzeiten in Kauf zu nehmen,
wollen sie die Dienste „ihres“ Amtes
beanspruchen. „Und das gilt auch für
alle, die Familiengottesdienste, Seminare,
Kommunion- und Firmkurse vorbereiten
oder sich für spezielle pastoralpraktische
Themen interessieren“,
sagt Nordhofen. Die gut ausgestatteten
Bibliotheken in allen bis zum Jahresende
2004 bestehenden Bezirksämtern, die
Literatur und Medien kostenlos zur
Verfügung stellen, erfreuen sich einer
großen Nachfrage – auch, weil die Mitarbeiter,
fachlich ausgebildete Spezialisten,
im Ruf stehen, die Nutzer der Bibliotheken
gut und gern zu beraten.
„Die Religionspädagogischen Ämter
haben sich hervorragend bewährt“, betont
Schuldezernent Nordhofen. „In anderen
Bistümern sind sie nachgeahmt
worden, so in Paderborn und einigen süddeutschen
Diözesen.“ Auch die Evangelische
Kirche in Hessen und Nassau habe
das Modell aus Limburg übernommen.
Das Besondere an diesen Ämtern:
„Sie dienen nicht nur der Unterstützung
von Religionslehrern, sondern
sind auch Ansprechpartner für staatliche
Stellen.“ Das sind in Hessen die
Staatlichen Schulämter und ist in
INFO 34 · 1/2005
Limburger Modell hat Schule gemacht
Rheinland-Pfalz die Aufsichts- und
Dienstleistungsdirektion (ADD). Diese
Behörden übernehmen die staatliche
Aufsicht über die Schulen. Da der Religionsunterricht
in den meisten Bundesländern
aufgrund Artikel 7 Absatz 3
des Grundgesetzes in Kooperation von
Staat und Kirche stattfindet, wurden
vom Bistum Limburg die Religionspädagogischen
Ämter sozusagen als Ansprechpartner
für die staatlichen Behörden
geschaffen. Diese Ämter, die auch
für Gestellungsverträge von Religionslehrern
und Nachqualifizierungskurse in
katholischer Religion zuständig sind,
gibt es schon länger als die Bezirke. Das
erste Amt entstand 1955 in Frankfurt.
„Wir wollen das bewährte System, so
weit es geht, behalten“, erklärt Eckhard
Nordhofen. „Durch den Prozess Sparen
und Erneuern werden aus bisher elf nun
sechs Religionspädagogische Ämter, die
ihre Standorte in Frankfurt, Limburg,
Montabaur, Oberursel, Wetzlar und
Wiesbaden haben.“
Die Veränderungen
Bezirke Rhein-Lahn und Westerwald:
Das Amt für katholische Religionspädagogik
Rhein-Lahn in Lahnstein
wurde aufgelöst. Die Bibliothek des
Religionspädagogischen Amtes ist an
das Johannesgymnasium umgezogen
und der dortigen Schulbibliothek angegliedert.
Die Ausleihe an den bisherigen
Adressatenkreis wird aufrechterhalten.
Die Kontakte mit den Schulen
und zur Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion
(ADD) von Rheinland-
Pfalz werden von Montabaur aus gepflegt.
Leiter des Amtes in Montabaur
ist Josef Weingarten.
Bezirke Main-Taunus und
Hochtaunus:
Das Religionspädagogische Amt
wird zusammen mit der Fachstelle für
katholische Jugendarbeit in Oberursel-
Liebfrauen zu einem Standort zusammengefasst.
Die Bibliotheken von Hofheim
und Bad Homburg werden nach
Oberursel umgesiedelt. Leiter des Amtes
in Oberursel ist Wolfgang Bentrup.
Frankfurt:
Hier dauert die endgültige Umstellung
bis zur Fertigstellung des Hauses
am Dom im Jahr 2007. Bis dahin bleibt
der alte Standort beim Haus der Volksarbeit
bestehen. Leiter des Amtes in
Frankfurt ist Peter Eberhardt.
Bezirke Rheingau, Untertaunus und
Wiesbaden:
Das Religionspädagogische Amt
für die Bezirke Rheingau und Untertaunus
wurden nach Wiesbaden verlegt.
Das neu aufgestellte Wiesbadener
Amt wird seinen Beratungs- und Materialservice
zeitlich, personell und inhaltlich
umfangreicher anbieten können.
Leiter des Amtes in Wiesbaden ist
Martin E. Musch-Himmerich.
Bezirke Lahn-Dill-Eder und Wetzlar:
Das Amt für Katholische Religionspädagogik
Lahn-Dill-Eder in Dillenburg
wurde aufgelöst. Die religionspädagogische
Arbeit für die beiden Bezirke wird
fortan vom Standort Wetzlar erfolgen. Leiter
des Amtes ist Franz Günther Weyrich.
Bezirk Limburg:
Hier werden die Veränderungen am
längsten auf sich warten lassen. Das
bisherige Religionspädagogische Amt
in Hadamar soll nach Limburg verlegt
und räumlich dem Dezernat Schule und
Hochschule im Ordinariat angegliedert
werden. Leiter des Amtes ist Franz-Josef
Arthen.