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INFO - service.bistumlimburg.de - Bistum Limburg

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dann an<strong>de</strong>ren Religionen mit Wertschätzung<br />

begegnen zu können.<br />

Was nun genau unter Dialog zu verstehen<br />

sei, bleibt in <strong>de</strong>r Studie und<br />

blieb während <strong>de</strong>r Tagung offen. Ist die<br />

Einigung auf einen kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner o<strong>de</strong>r doch eher das Aushan<strong>de</strong>ln<br />

von und Leben in religiösen<br />

und kulturellen Differenzen gemeint?<br />

Erfor<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Dialog eine „schwache“<br />

Toleranz o<strong>de</strong>r doch eher eine „starke“<br />

Toleranz, die angesichts eigenen Überzeugtseins<br />

friedlich damit umgeht, dass<br />

die Gesprächspartner in großer Ernsthaftigkeit<br />

an<strong>de</strong>ren Glaubens sind? Geht<br />

man von <strong>de</strong>r zweiten Möglichkeit aus,<br />

dient <strong>de</strong>r interreligiöse Dialog nicht zuletzt<br />

<strong>de</strong>r reflexiven Versicherung <strong>de</strong>s<br />

eigenen Glaubens.<br />

Dass das <strong>de</strong>utsche Schulwesen seine<br />

interreligiösen und interkulturellen<br />

Lektionen längst noch nicht gelernt hat,<br />

ver<strong>de</strong>utlichte schlaglichartig <strong>de</strong>r Beitrag<br />

einer Lehrerin jüdischen Glaubens,<br />

die in einem gut eingeführten Ethik-<br />

Lehrbuch keinen einzigen jüdischen<br />

Autor fand! Bei aller Kritik an <strong>de</strong>r Studie<br />

im Einzelnen: Hier können die breit<br />

entfalteten „Leitlinien“ <strong>de</strong>n Blick schärfen,<br />

um <strong>de</strong>rartige Defizite zu bemerken.<br />

Sind wir auf die Ergebnisse <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r<br />

Herbert-Quandt-Stiftung für das Jahr<br />

Mehr religiöse Praxis in <strong>de</strong>r Schule wagen<br />

Bischofspapier betont die katechetische<br />

Dimension <strong>de</strong>s Religionsunterrichts<br />

Mit ihrer Schrift „Katechese in verän<strong>de</strong>rter<br />

Zeit“ (Nr. 75) werben die<br />

<strong>de</strong>utschen Bischöfe dafür, neue Wege<br />

in <strong>de</strong>r Weitergabe <strong>de</strong>s Glaubens – auch<br />

im Religionsunterricht – in <strong>de</strong>n Blick<br />

zu nehmen. Zwar sei nicht alles kirchliche<br />

Han<strong>de</strong>ln schon Katechese, aber alles<br />

kirchliche Han<strong>de</strong>ln habe eine katechetische<br />

Dimension.<br />

Die Tradierung <strong>de</strong>s christlichen<br />

Glaubens steht heute vor neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Christwer<strong>de</strong>n hat für<br />

viele seine Selbstverständlichkeit verloren.<br />

Verän<strong>de</strong>rte gesellschaftliche Bedingungen<br />

haben häufig zu einer Infragestellung<br />

christlich geprägter Sinnund<br />

Deutemuster geführt. Die fraglose<br />

Weitergabe <strong>de</strong>s Glaubens als „Erbe“<br />

von Generation zu Generation ist eher<br />

selten gewor<strong>de</strong>n. Eine Neubesinnung<br />

auf das Anliegen <strong>de</strong>r Katechese im<br />

Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Kirche ist <strong>de</strong>m jüngsten<br />

Katechesepapier <strong>de</strong>shalb wichtig. Dem<br />

Glauben soll verstärkt ein Gesicht gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei sollte sich auch <strong>de</strong>r Religionsunterricht<br />

seiner katechetische Dimension<br />

erinnern und sich für gelebtes<br />

Christentum öffnen. Mehr religiöse<br />

Praxis also auch in <strong>de</strong>r Schule. Da in<br />

Familien heute kaum noch religiöse Erfahrung<br />

vermittelt wird, wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Religionsunterricht<br />

für eine wachsen<strong>de</strong><br />

Zahl von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

zum <strong>de</strong>m Ort, an <strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>n christlichen<br />

Glauben überhaupt erst kennen<br />

lernten. Damit die Schülerinnen und<br />

Schüler <strong>de</strong>n christlichen Glauben auch<br />

als Lebensvollzug erfahren könnten,<br />

brauche <strong>de</strong>r Religionsunterricht<br />

– wie auch an<strong>de</strong>re Schulfächer<br />

in ihren jeweiligen Bereichen<br />

– <strong>de</strong>n Kontakt zu außerschulischen<br />

Lernorten <strong>de</strong>s Glaubens:<br />

Personen und Gruppen in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>,<br />

das Kirchengebäu<strong>de</strong>,<br />

kirchliche Einrichtungen, Or<strong>de</strong>n<br />

usw. In <strong>de</strong>m Maße die Ganztagsschulen<br />

ausgebaut wer<strong>de</strong>n, eröffnet<br />

sich auch <strong>de</strong>r Schulpastoral ein<br />

neues katechetisches Handlungsfeld.<br />

Eine gelingen<strong>de</strong> Zusammenarbeit<br />

von Religionsunterricht,<br />

Schulpastoral und Gemein<strong>de</strong>katechese<br />

erfor<strong>de</strong>re jedoch von allen<br />

Beteiligten eine verstärkte Kooperationsbereitschaft.<br />

Wir dokumentieren im Folgen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Abschnitt über <strong>de</strong>n<br />

Religionsunterricht im Wortlaut:<br />

2005 ausgelobten Wettbewerbs „Schulen<br />

im Trialog – Europäische I<strong>de</strong>ntität und<br />

kultureller Pluralismus“ gespannt, bei<br />

<strong>de</strong>m Schulen in Hessen, Thüringen und<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg mit beson<strong>de</strong>rem interreligiösen<br />

Engagement ausgezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Thomas Menges<br />

Anmerkungen<br />

1 Zu beziehen über: Herbert-Quandt-Haus, Am Pilgerrain<br />

15, 61352 Bad Homburg v. d. Höhe; Internet:<br />

www.h-quandt-stiftung.<strong>de</strong><br />

2 Ansprechpartner sind:<br />

Anke Rengers, Fon 0 61 72 / 1 71 25 00,<br />

E-Mail Anke.Rengers@altana.<strong>de</strong><br />

Nils Warner, Fon 0 61 72 / 1 71 25 20,<br />

E-Mail Nils.Warner@altana.<strong>de</strong><br />

Der Religionsunterricht in <strong>de</strong>r Schule<br />

leistet einen wichtigen Beitrag zur Weitergabe<br />

<strong>de</strong>s Glaubens; hier geschieht<br />

Glaubensvermittlung unter <strong>de</strong>n Bedingungen<br />

schulischen Lehrens und Lernens.<br />

Der Religionsunterricht orientiert<br />

sich dabei sowohl am Bildungs- und Erziehungsauftrag<br />

<strong>de</strong>r Schule als auch am<br />

Verkündigungsauftrag <strong>de</strong>r Kirche.<br />

<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />

<strong>INFO</strong>S & AKTUELLES<br />

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