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Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV

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waren nicht mehr möglich. Der Wind blies die Notenblätter über den Platz <strong>und</strong><br />

zerriss jeden Ton.<br />

Nach der Festveranstaltung machten wir noch Aufnahmen vom Beth<strong>aus</strong>-Modell,<br />

um einige Bilder zu haben, über die wir den Text <strong>zur</strong> zukünftigen Nutzung<br />

des Gebäudes sprechen konnten, denn der Text stand zu diesem<br />

Zeitpunkt schon fest. Er war etwa zwanzig Mal zwischen Berlin <strong>und</strong> <strong>Lomnitz</strong><br />

hin <strong>und</strong> her gegangen, bis er seine endgültige Form gef<strong>und</strong>en hatte. Wir<br />

brachten also das Modell vor das Schloss, um es von allen Seiten filmen zu<br />

können. In Hollywood verlegt man dazu Schienen <strong>und</strong> montiert die Kamera<br />

auf einen Wagen. In <strong>Lomnitz</strong> musste das freihändig gehen. Heinz Jansen lief<br />

also, die Kamera dicht über dem Boden haltend, immer wieder um das Modell<br />

herum. Teilweise filmte er auch auf dem Bauch liegend. Die meisten Aufnahmen<br />

waren ziemlich verwackelt.<br />

Schon in den Wochen vor der Gr<strong>und</strong>steinlegung hatten wir das „Drehbuch“ für<br />

den Film erstellt. Das war im Wesentlichen meine Aufgabe. Ich musste z.B.<br />

den höchst komplizierten historischen Hintergr<strong>und</strong> der Entstehung der<br />

Bethäuser in vier Sätzen in drei Minuten erläutern: die Geschichte der Reformation,<br />

der Ausbreitung der evangelischen Lehre, die Konflikte mit Kaiser <strong>und</strong><br />

König, die Gegenreformation, die Annexion Schlesiens, die Schlesischen<br />

Kriege... Parallel lief die Bild<strong>aus</strong>wahl. Einen großen Schatz historischer Abbildungen<br />

hatten wir durch die Arbeit an dem Dokumentarfilm „Häuser des<br />

Herrn“, den wir im Jahr zuvor mit Ute Badura gemacht hatten. Zum Glück gab<br />

es genug Bildmaterial, für das wir keine Nutzungsrechte bezahlen mussten.<br />

Filmmaterial hatten wir natürlich auch genug – die 10 St<strong>und</strong>en vom Herbst<br />

2008 <strong>und</strong> noch mal etwa 4 St<strong>und</strong>en von der Gr<strong>und</strong>steinlegung. Drei Tage<br />

haben wir nur gesichtet, vorsortiert <strong>und</strong> grob geschnitten.<br />

Ellen Röhner hat die <strong>aus</strong>gewählten Filmschnipsel <strong>und</strong> die digitalen Abbildungen<br />

mit einem Profi-Schnittprogramm montiert, Standbilder animiert, Überblendungen<br />

eingebaut ... Um das „Timing“ hin zu bekommen, hat sie den Text<br />

zunächst selbst darüber gesprochen <strong>und</strong> dann so lange geschnitten <strong>und</strong> probiert,<br />

bis alles zusammen passte <strong>und</strong> die Übergänge stimmten. Dann hat<br />

Kl<strong>aus</strong> Kowatsch, der auch schon beim Text für die Multivision „Wachgeküsst“<br />

mitgemacht hatte noch mal professionell im Tonstudio gesprochen. Nachdem<br />

diese „Profistimme“ montiert war, wurden noch die <strong>aus</strong>gewählten Interviews<br />

eingebaut <strong>und</strong> die Musik darüber gelegt. Per Olov Kindgren, ein Musikprofessor<br />

<strong>aus</strong> Dänemark, erlaubte uns die Nutzung von drei Gitarrenstücken für<br />

einen guten Preis. Zwei der Stücke sind von ihm für die Gitarre bearbeitete<br />

Bachkantaten, ein Stück hat er im Stil Bachs selbst komponiert. Die Aufnah-<br />

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