Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV
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ban / Luban, erreiche ich nach dem Durchfahren der Dörfer Lauterbach /<br />
Gozdanin, Geibsdorf / Siekierczyn <strong>und</strong> Lichtenau / Zaręba, wobei in Lichtenau<br />
das 1849 unter Verwendung<br />
älterer Teile errichtete<br />
neugotische Schloss auffällt.<br />
Auf diesem ersten Abschnitt<br />
berührt mich die<br />
sich jetzt voll entfaltende,<br />
prangende Natur mit ihren<br />
prächtigen Farben <strong>und</strong><br />
Tönen ganz besonders.<br />
Der Gesang der Feldlerche<br />
am sonst ruhigen Morgen,<br />
der wehmütige Ruf des Pirols<br />
<strong>und</strong> goldene Löwen-<br />
zahnwiesen machen mir<br />
bereits diese ersten Kilometer<br />
der Reise zu einem<br />
besonderen Erlebnis. Ich<br />
Lichtenau / Zaręba<br />
Foto: Stefan Barnowski<br />
glaube nicht, dass die Menschen dieses Landstriches die sie umgebende<br />
Natur heute besonders bewusst pflegen; zahlreiche wilde Müllplätze sprechen<br />
eine deutliche Sprache. Durch die jedoch oftmals sehr extensive Nutzung<br />
des Bodens, durch Brachflächen <strong>und</strong> neu entstehendes Buschland<br />
finden viele Arten erheblich bessere Lebensbedingungen als in den heute oft<br />
„<strong>aus</strong>geräumten“ <strong>und</strong> sehr intensiv genutzten Landschaften des Westens.<br />
Bevor ich in Lauban den Queis, die historische alte Grenze zwischen der<br />
Oberl<strong>aus</strong>itz <strong>und</strong> Schlesien überquere, halte ich Mittagsrast an einem Cafe am<br />
Ring im Schatten des historischen Rath<strong>aus</strong>es. Zwei Besonderheiten prägen<br />
am heutigen Sonntag das Leben in jedem der durchfahrenen Ortschaften <strong>und</strong><br />
werden mir hier in Lauban besonders bewusst: Es ist „Weißer Sonntag“ <strong>und</strong><br />
die 10-jährigen Buben <strong>und</strong> Mädel werden <strong>zur</strong> Erstkommunion geführt. Weiter<br />
nimmt die kath. Kirche an diesem Tag den polnischen Papst Johannes Paul<br />
II. in den Kreis der von ihr Seliggesprochenen auf. Für die überwiegend katholischen<br />
polnischen Menschen ein ganz besonderer Feiertag <strong>und</strong> selbst im<br />
kleinsten Dorf ist festliche Kleidung angesagt.<br />
Ich verlasse die Laubaner Altstadt in nordöstlicher Richtung, vorbei an der<br />
markanten neugotischen Kirche <strong>zur</strong> hl. Dreifaltigkeit, über deren 150-jährige<br />
Geschichte in großen Plakaten informiert wird. Kurz hinter der Brücke über<br />
den Queis stoße ich noch auf ein Kirchlein, bei dem zwei Teile des schlesischen<br />
Jakobsweges <strong>aus</strong> östlicher <strong>und</strong> südöstlicher Richtung aufeinander treffen<br />
(Nieder<strong>schlesischer</strong> Weg <strong>und</strong> Sudetenweg) <strong>und</strong> gemeinsam weiter in