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Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV

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An Neiße, Queis, Bober <strong>und</strong> Wittig<br />

Eine Frühlingsradtour im Vorland des Riesen- <strong>und</strong> Isergebirges<br />

30. April bis 7. Mai 2011<br />

von Stefan Barnowski<br />

Wieder reise ich mit meinem Fahrrad per Bahn an. Es ist Samstagvormittag,<br />

nicht mehr sehr früh <strong>und</strong> mir wird klar, dass wohl etliche aktive Zeitgenossen<br />

gleichzeitig diese Idee hatten, das herrliche Wetter für einen Fahrrad<strong>aus</strong>flug<br />

zu nutzen. Es heißt etwas zusammen<strong>zur</strong>ücken in dem nicht sehr großen Fahrradabteil.<br />

Dafür gibt es aber schon recht interessante Kontakte <strong>und</strong> Gespräche.<br />

Spontan werde ich eingeladen, bereits in Minden <strong>aus</strong>zusteigen <strong>und</strong><br />

an einer Sternfahrt zu einem Fahrradgottesdienst teilzunehmen, was ich jedoch<br />

dankend ablehnen muss. Ich ziehe es heute vor, mit einer Radlergruppe<br />

<strong>aus</strong> Herford weiter<strong>zur</strong>eisen, die zunächst von Görlitz <strong>aus</strong> Touren unternehmen<br />

<strong>und</strong> später entlang der Elbe abwärts reisen will.<br />

Die an den Fenstern vorbeir<strong>aus</strong>chende Frühlingslandschaft mit ihren frischen<br />

Grüntönen <strong>und</strong> bereits gelbleuchtenden Rapsfeldern, überspannt vom hellen<br />

Blau eines klaren Himmels steigert die Vorfreude auf die Erlebnisse der nächsten<br />

Tage.<br />

In Görlitz rolle ich quer durch die Stadt hinunter ans Neißeufer zum „Hothertor“,<br />

einem ansprechenden, gut geführten kleinen „Hotel Garni‘“ in einem vor<br />

wenigen Jahren restaurierten H<strong>aus</strong> in historisch alter B<strong>aus</strong>ubstanz. Fre<strong>und</strong>e<br />

in Görlitz haben mich noch für den Abend zu einem kleinen Ausflug zum Berzdorfer<br />

See eingeladen. Wir fahren an das östliche Ufer dieser inzwischen fast<br />

vollständig mit Wasser aufgefüllten Grube des früheren Braunkohletagebaues,<br />

konkret an die Stelle des früheren Örtchens Deutsch Ossig, von dem<br />

allerdings nur noch einige leer stehende Gebäude des früheren Gutshofes<br />

erhalten sind. Die Kirche von Deutsch Ossig mit ihrer wertvollen barocken Innen<strong>aus</strong>stattung,<br />

u.a. einem herrlichen Kanzelaltar, wurde übrigens schon vor<br />

der politischen Wende gerettet, abgebaut <strong>und</strong> originalgetreu oberhalb der<br />

Görlitzer Friedhöfe in Sichtweite des Ortsteils Königshufen wiedererrichtet.<br />

Die Sonne versinkt gerade hinter den Hügeln des Dorfes Jauernick-Buschbach<br />

am gegenüberliegenden Seeufer, als im Feuer der heutigen Walpurgisnacht<br />

die Strohpuppe beim sogenannten „Hexenbrennen“ dem Winter <strong>und</strong><br />

der dunklen Jahreszeit endgültig den Gar<strong>aus</strong> macht. Ein frisches Bier fördert<br />

den ges<strong>und</strong>en Schlaf <strong>und</strong> die ersten Nachtigallen stimmen auf die überwiegend<br />

im Freien zu verbringenden nächsten Frühlingstage ein.<br />

Sonntagmorgen lädt mich das Geläut der Domglocken in die neugotische Jakobuskathedrale,<br />

bevor ich das Rad besteige, die Neiße überquere <strong>und</strong> die<br />

Stadt in Richtung Südost verlasse. Das erste Ziel des Tages, die Stadt Lau-<br />

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