Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV
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Die Ehe von Christian Gottfried <strong>und</strong> Johanna sollte sehr harmonisch werden<br />
<strong>und</strong> bis zum Tode Johannas beinahe 45 Jahre andauern. Im Jahr 1761 konnten<br />
sich die beiden über ihren ersten gemeinsamen<br />
Sohn, Christian Mentzel<br />
(*Schloss <strong>Lomnitz</strong>, 1761; +<strong>Lomnitz</strong>,<br />
1824), freuen. Er sollte nach dem Tod seiner<br />
beiden Eltern als letzter der Mentzels<br />
noch für vier Jahre die Herrschaft auf dem<br />
Gut <strong>Lomnitz</strong> fortführen <strong>und</strong> wurde<br />
schließlich 1824 in seinem Geburtsort<br />
<strong>Lomnitz</strong> begraben.<br />
Wie schon sein viel bew<strong>und</strong>erter Vater<br />
war Christian Gottfried Mentzel der bedeutendste<br />
aller Hirschberger Kaufherren<br />
seiner Zeit. Ganz selbstverständlich verkehrte<br />
er im Kreis der mächtigsten <strong>und</strong><br />
bedeutendsten seiner Zeitgenossen. Als<br />
Friedrich der Große am 17. August 1766<br />
in Hirschberg weilte, suchte der König<br />
eine Unterredung mit ihm sowie den<br />
Kaufleuten von Buchs, Thomann <strong>und</strong> Lichter. Auf Klagen dieser Herren über<br />
ihre Geschäftslage erwiderte der preußische König angeblich süffisant, „er<br />
wisse recht wohl, ihr Gewinn betrage 12 pro Cent <strong>und</strong> mehr, aber dieser sei<br />
ihnen wohl zu gönnen.“<br />
Wie schon berichtet, interessierte sich Christian Gottfried aber nicht <strong>aus</strong>schließlich<br />
für seine Geschäfte. Auch <strong>Kunst</strong>, Kalligraphie, Philosophie <strong>und</strong> vor<br />
allem sein tiefer Glauben waren Lebenselixiere für ihn. 1776 gehörte Christian<br />
Gottfried Mentzel der 1762 gegründeten Freimauer-Loge „Zu den drei<br />
Felsen“ in Schmiedeberg an. Sie war nach der Breslauer die zweitälteste<br />
Loge im schlesischen Raum. Der reiche Schleierherr gestaltete sogar dasTitelbild<br />
für deren Matrikel.<br />
Gutsherr auf <strong>Lomnitz</strong><br />
Christian Mentzel<br />
geb. 1761<br />
Am 5. Juli 1765 erhielt Christian Gottfried Mentzel den königlichen Lehnbrief<br />
für Gut <strong>Lomnitz</strong>. Über seine Fähigkeiten als <strong>Lomnitz</strong>er Gutsherr heißt es 1786,<br />
dass er “das ganze Guth mit unermüdetem Fleiße ganz umgeschaffen hat,<br />
<strong>und</strong> noch besitzt”. Der reiche Schleierherr ließ auch sein Schloss renovieren<br />
<strong>und</strong> umgab es mit einem stattlichen Park, den er bereits im Jahr 1804 der Öf-<br />
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