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Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV

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wird daher nötig, die bereits in Kästen <strong>aus</strong>gepflanzten Blumen zu retten <strong>und</strong><br />

provisorisch in der Garage unterzubringen<br />

Am Mittwochmorgen ist es zwar noch bitterkalt, aber der Himmel ist klar <strong>und</strong><br />

schnell erwärmt die Maisonne die Luft. Gegen 10.00 Uhr sind die Straßen<br />

frei, so dass ich auf den Sattel steigen kann. In <strong>Lomnitz</strong> erwartet mich eine<br />

kurze Kaffeep<strong>aus</strong>e, ein kleiner Pl<strong>aus</strong>ch sowie Aust<strong>aus</strong>ch der letzten Neuigkeiten<br />

mit Elisabeth von Küster am gemütlichen Kamin in der Schlosshalle.<br />

Bald sitze ich wieder auf dem Fahrrad <strong>und</strong> radle durch Hirschberg <strong>und</strong> Bad<br />

Warmbrunn / Cieplice, wo die Orientierung u. a. wegen einiger Baumaßnahmen<br />

etwas schwierig ist. Wieder einmal hilft mir ein fre<strong>und</strong>licher, junger Radfahrer,<br />

der mich einige Kilometer begleitet bis wir die richtige Straße in<br />

Richtung Voigtsdorf / Wojcieszyce <strong>und</strong> Krommenau / Kromnów erreicht<br />

haben. Über Alt Kemnitz / Stara Kamienica komme ich am frühen Nachmittag<br />

in den kleinen Ort Blumendorf / Kwieciszowice. Bei der Fahrt durch die immer<br />

noch winterliche Landschaft <strong>und</strong> bei kühlen Temperaturen verlangt der Körper<br />

nach etwas Wärme <strong>und</strong> nach Kalorien <strong>und</strong> ich sehne mich nach einer<br />

Tasse Kaffee. Weit <strong>und</strong> breit ist man jedoch hier auf solch touristische Bedürfnisse<br />

noch nicht eingestellt. Da fällt mir am Wegesrand ein Schild ins<br />

Auge: „Dudek - Bed & Breakfast“: Unter dem hübschen Vogel Dudek / Wiedehopf<br />

sind verschiedene Nationalflaggen abgebildet, außer der polnischen<br />

weiter die britische, die niederländische <strong>und</strong> auch die deutsche Flagge. Ich<br />

biege in die Hofeinfahrt ein <strong>und</strong> schon kommt mir der H<strong>aus</strong>herr entgegen.<br />

Wie sich her<strong>aus</strong>stellt stammt der fre<strong>und</strong>liche Mann mittleren Alters <strong>aus</strong> dem<br />

holländischen Venlo, in der Nachbarschaft zu meinem rheinisch-westfälischen<br />

Zuh<strong>aus</strong>e. Er <strong>und</strong> seine Partnerin haben das ehemalige Schulh<strong>aus</strong> des Dorfes<br />

vor fünf Jahren erworben <strong>und</strong> liebevoll unter strikter Beibehaltung der alten<br />

Gebäudeproportionen renoviert. Ich werde an den großen Tisch in der Küche<br />

gebeten <strong>und</strong> bekomme meinen heiß ersehnen Kaffee. Es entspannt sich ein<br />

interessantes Gespräch, <strong>und</strong> es zeigt sich, dass meine Gastgeber intensiv<br />

an der Geschichte der Landschaft <strong>und</strong> insbesondere des Ortes Blumendorf interessiert<br />

sind. Die Frau ist eine talentierte Natur- <strong>und</strong> Landschaftsmalerin,<br />

<strong>und</strong> sie zeigen mir das lichtdurchflutete Atelier im ehemaligen Klassenraum<br />

<strong>und</strong> führen mich schließlich auch in das Obergeschoss zu drei liebevoll eingerichteten<br />

Gästezimmern. Es wird bald Zeit aufzubrechen <strong>und</strong> ich danke<br />

herzlich für die Gastfre<strong>und</strong>schaft, nicht ohne ein Wiederkommen anzudeuten<br />

<strong>und</strong> die Zusendung des „<strong>Gruß</strong> <strong>aus</strong> <strong>Lomnitz</strong>“ zuzusagen.<br />

Das Wetter wird mit böigen kalten Winden unangenehmer <strong>und</strong> ich muss mich<br />

sputen. Über Querbach / Przecznica, Giehren / Gierczyn <strong>und</strong> Ullersdorf / Orłowice<br />

radle ich in Richtung Bad Schwarzbach / Czerniawa Zdrój, das ich nur<br />

kurz berühre, um dann die tschechische Grenze zu erreichen. Die Anstiege<br />

sind recht gut zu bewältigen, wobei ich mich natürlich nicht übernehme, son-<br />

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