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Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV

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Die zweite Generation der Mentzels auf Schloss <strong>Lomnitz</strong><br />

Christian Gottfried Mentzel (1739-1807)<br />

von Dr. Gerhard Schiller<br />

Christian Gottfried (*Hirschberg, 1739;<br />

+Schloss <strong>Lomnitz</strong>, 1807) war seinem<br />

berühmten Vater Christian Mentzel noch<br />

im Alter von fast 72 Jahren von seiner<br />

dritten Ehefrau geboren worden. Schon<br />

bald musste Christian Gottfried, noch im<br />

zarten Kindesalter, ohne väterlichen Rat<br />

<strong>aus</strong>kommen. Sein Vater Christian starb<br />

am 25. Februar 1748. So kam dessen<br />

gewaltiges Vermögen, darunter das Gut<br />

<strong>Lomnitz</strong>, an seinen gerade einmal neun<br />

Jahre zählenden Sohn Christian Gottfried,<br />

seine Mutter Christiane Elisabeth<br />

<strong>und</strong> seine Geschwister. Schon früh sah<br />

die Familie vor, dass er in die Fußstapfen<br />

seines großen Vaters treten sollte.<br />

Der Hirschberger Kaufmann Beer nahm<br />

sich der Erziehung des Knaben <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

„mit der größten Wärme“ an.<br />

Christian Gottfried Mentzel<br />

(1739-1807)<br />

Bereits um das Jahr 1750 wurde der junge Christian Gottfried nicht nur in den<br />

üblichen Schulfächern, sondern auch schon in Handelsgeschäften unterwiesen.<br />

Nach Abschluss seiner Schulbildung reiste er durch Deutschland,<br />

Holland <strong>und</strong> England. „Diese Reise war ihm noch in seinen letzten Jahren oft<br />

Stoff der Unterhaltungen, das Andenken daran erfüllte ihn immer mit der größten<br />

Freude.“ so berichteten später seine beiden erwachsenen Söhne über<br />

ihren Vater.<br />

Christian Gottfried war auch künstlerisch sehr begabt <strong>und</strong> führte z. B. selbst<br />

die Federzeichnung eines Brustbildes seines Vaters <strong>aus</strong>. Der Künstler<br />

schenkte das fertige Porträt der Gnadenkirche, wo es in der Sakristei aufgehängt<br />

wurde. Unter das Porträt setzte er den bezeichnenden Spruch: „Durch<br />

Licht <strong>und</strong> Schatten sucht der Sohn des Vaters Bild zu zeigen O wär ihm einst<br />

von seinem Ruhm auch nur der Schatten eigen“. Christian Gottfried bew<strong>und</strong>erte<br />

seinen berühmten <strong>und</strong> über<strong>aus</strong> dynamischen Vater. Er selbst war<br />

dagegen von ruhiger <strong>und</strong> überlegter Wesensart, wie seine beiden Söhne bezeugen:<br />

„Still war stets sein Wirken, geräuschlos that er, was er that, unbemerkt<br />

handelte er.“ - Doch wurde er wie sein Vater ein erfolgreicher<br />

Geschäftsmann <strong>und</strong> Gutsherr. 1756, nur acht Jahre nach dem Tode seines<br />

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