Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV
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Richtung Westen führen. Es gibt <strong>aus</strong>führliche Informationen zu dieser alten,<br />
heute weitgehend wiederbelebten Pilgerstraße nach Santiago de Compostela.<br />
Weiter rollt mein Rad über Thiemendorf / Radostów, Seifersdorf / Mściszów<br />
<strong>und</strong> Gießmannsdorf / Gościszow in Richtung Löwenberg / Lwówek Śląski,<br />
wobei mir in Seifersdorf der mauerumwehrte Friedhof mit burgtorähnlichem<br />
Eingang <strong>und</strong> einer romantisch anmutenden Kirchenruine inmitten der Begräbnisstätte<br />
auffällt – ein Ort zum<br />
innehalten. Gut gepflegt ist auf der<br />
anderen Seite des Bachlaufes das<br />
zweite Kirchlein des Ortes: Turmlos<br />
im typischen Stil eines Beth<strong>aus</strong>es<br />
mit gestuftem Dach errichtet <strong>und</strong><br />
heute als kath. Kirche genutzt. Bald<br />
tauchen die Türme Löwenbergs am<br />
Horizont auf. Noch heute sehr beeindruckend<br />
ist das vom romanischen<br />
Bau des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
stammende, mit zwei Türmen geschmückte<br />
Westwerk der Pfarrkirche<br />
“Himmelfahrt Mariä“. Weiter<br />
sehenswert auch das im 15. <strong>und</strong> 16.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert errichtete Rath<strong>aus</strong> mit<br />
seinem schlanken Turm, den gotischen<br />
Räumen <strong>und</strong> den Renaissancegiebeln.<br />
Es gilt neben dem<br />
Breslauer Rath<strong>aus</strong> als eines der<br />
schönsten schlesischen Rathäuser.<br />
Die den Ring umfassenden histori-<br />
Portal Pfarrkirche Löwenberg<br />
Foto: Stefan Barnowski<br />
schen Gebäude sind leider fast alle während oder in Folge des Kriegers verschw<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> durch unansehnliche Plattenbauten ersetzt worden. Die zum<br />
Großteil erhaltene Ringmauer um den alten Stadtkern mit mehreren Türmen<br />
<strong>und</strong> dem erhaltenen Bunzlauer sowie dem Laubaner Tor hat dem Städtchen<br />
dennoch einen besonderen Reiz erhalten. Man kann sich durch dieses Gesamtbild<br />
gut die Bedeutung der Stadt als einer der frühesten deutschrechtlichen<br />
Stadtgründungen in Schlesien vor Augen halten.<br />
Zur letzten Etappe des Tages verlasse ich Löwenberg in Richtung Südwest<br />
<strong>und</strong> gelange nach kurzer Fahrt nach Görisseiffen / Płóczki, ein regionaltypisches<br />
Waldhufendorf. Im Oberdorf auf der nördlichen Bachseite finde ich mein<br />
Quartier, die Pension „Pod Zielonym Jajem“ (Zum grünen Ei). Es handelt sich<br />
um ein w<strong>und</strong>erbar restauriertes, verhältnismäßig großes ehemaliges bäuerli-<br />
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