Gruß aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV
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völlig. Erst nach der sog. sanften Revolution 1989 kam der Leitmeritzer Pfarrer<br />
Dr. Miloš Raban <strong>aus</strong> Deutschland <strong>zur</strong>ück <strong>und</strong> machte sich an die Revitalisierung<br />
dieses geistlichen Ortes, was ihm durch unermüdlichen Einsatz <strong>und</strong><br />
mit Hilfe verschiedener Förderprogramme auch gelang. Heute beherbergt die<br />
Klosteranlage ein „Internationales Zentrum der geistlichen Erneuerung“ des<br />
Bistums Leitmeritz.<br />
Ich fahre aufs Geratewohl den weithin sichtbaren Gebäudekomplex an <strong>und</strong><br />
werde von jungen Menschen herzlich willkommen geheißen. Das Formale ist<br />
schnell erledigt <strong>und</strong> da die allgemeine<br />
abendliche Essenszeit schon vorbei ist,<br />
wird mir noch schnell eine Mahlzeit bereitet,<br />
die ich allein im großen Refektorium<br />
einnehme. Ich bekomme eines der<br />
modern eingerichteten Zimmer zugewiesen<br />
<strong>und</strong> fühle mich nun für zwei<br />
Tage „hinter Klostermauern“ gut aufgehoben.<br />
Ich genieße die Zeit an diesem<br />
historischen, stillen Ort in der w<strong>und</strong>erschönen<br />
Landschaft des Isergebirges,<br />
kann die mehrsprachige Bibliothek mit<br />
Internetanschluss sowie den neu angelegten<br />
Klostergarten benutzen <strong>und</strong><br />
mache einen Ausflug ins nahe Friedland<br />
/ Frydlant. Dort lasse ich das hübsche<br />
Stadtbild entlang der Wittig mit<br />
dem markanten Rath<strong>aus</strong> auf mich wir-<br />
ken <strong>und</strong> schaue mir natürlich die im Stil<br />
der Neorenaissance festungsartig <strong>aus</strong>-<br />
Rath<strong>aus</strong> in Friedland / Frydlant<br />
gebaute gewaltige Burganlage an. Während des Dreißigjährigen Krieges im<br />
Besitz des Feldherrn von Wallenstein <strong>und</strong> danach bis 1945 Eigentum der Familie<br />
Gallas, wurde diese Anlage bereits 1901 als Museum allgemein für Besucher<br />
zugänglich.<br />
Bevor ich am Freitag (6. Mai) weiterfahre besuche ich morgens in Haindorf<br />
den Gottesdienst der „Internationalen Versöhnungswallfahrt“, die seit einigen<br />
Jahren an diesem Termin stattfindet. Pilger <strong>aus</strong> Tschechien, Polen <strong>und</strong><br />
Deutschland beten <strong>und</strong> singen wechselweise in ihren Sprachen gemeinsam<br />
mit den Bischöfen von Leitmeritz <strong>und</strong> Liegnitz sowie einem geistlichen<br />
Vertreter des Bistums Meißen. Es wird für mich zu einem besonderen Erlebnis.<br />
Nachmittags mache ich mich bei herrlichem Sonnenschein auf in Rich-<br />
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