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Lode van der Linden - Eichsfeld Wiki

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123zu tragen. Seine Einführung in die Ausstellungsthematik war eine rhetorische Glanzleitung.Der Dank aller Besucher galt ihm wie auch Dr. Matthias Gleitze, <strong>der</strong> eine Dokumentation zuVan <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> erstellt hatte sowie <strong>der</strong> Kunsthistorikerin Erika Schmelter für den Festvortrag.Bis zum Sonntag, 28. November, ist die Ausstellung im Du<strong>der</strong>städter Rathaus jeweils von 10bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. Du<strong>der</strong>stadts Bürgermeister Wolfgang Notezögerte nicht mit einer Bewertung <strong>der</strong> Ausstellung: „Eine phantastische Idee.“Nachlese zur Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung <strong>der</strong> Werke <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>sin Du<strong>der</strong>stadt anlässlich seines 50. Todestages am 17.November 2010Am 13. Juni 1953 wurde im Kunstsalon zu Antwerpen eine Van-<strong>der</strong>-<strong>Linden</strong>-Ausstellungeröffnet mit Bil<strong>der</strong>n ausschließlich aus <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft in Soltau und vor allem ausden Du<strong>der</strong>städter Jahren. Sie schlug eine Brücke zwischen Antwerpen und unseremStädtchen, das dadurch in <strong>der</strong> großen Kunstwelt bekannt wurde. Der Künstler war damalstraurig, weil niemand aus Du<strong>der</strong>stadt den Weg dorthin gefunden hatte. Hätte er am13. November 2010 einen Blick in den Du<strong>der</strong>städter Rathaussaal werfen können, wo bis zum28. November 2010 seiner Bil<strong>der</strong> gezeigt werden, hätte er sich gefreut und tief bewegt denBart gestrichen, denn diese Ausstellung schlägt wie<strong>der</strong>um eine Brücke zwischen beiden Ortenund zeigt, dass <strong>der</strong> Künstler in seiner zweiten Heimat nicht vergessen ist. Er hätte uns sagenkönnen, wo er denn jenen großen Mühlstein gemalt hat, an welcher Uferstelle vomRhumesprung die Staffelei aufgestellt war und wahrscheinlich hätte er unsere Ahnungbestätigt, dass in manch ein frühes Heidebild aus <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft in Soltau dasHeimweh nach Freiheit und dem weiten Horizont <strong>der</strong> Heimat eingeflossen ist.Vor allem hätte er sich gefreut über das lebhaft-freudige Echo <strong>der</strong> zahlreichen Besucher! Esist nun einmal so, dass eine „verborgene Gestalt“, wie <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> eine war, neuentdeckt wird, wenn die Zeit dafür reif ist. Wir bedürfen mehr denn je <strong>der</strong> Nahrung für unsereSeele, werden wir doch von Technik regiert und von Bürokratie verwaltet.Schnitzwerk begleitet die Stufen zum Rathaus hinauf. Die schwere Tür lädt in die großzügigeVorhalle ein. Und da geht es schon rechts ab in den Saal, <strong>der</strong> sich breit öffnet, so dass keinGefühl <strong>der</strong> Enge entstehen kann trotz vieler Stellwände. Diese sind geschickt platziert. DieExponate sind we<strong>der</strong> zeitlich noch nach Motiven sortiert. So wird <strong>der</strong> Besucher nichtgegängelt, er mag selbst Parallelen suchen, Vergleiche ziehen und Beziehungen herstellen.Keine leichte Aufgabe hat sich <strong>der</strong> Kurator da gestellt, sind doch recht verschiedenartigeGemälde aus dreieinhalb Jahrzehnten zusammengekommen!Ein Übriges leistet die Ausstrahlung des Raumes. Da ist nichts aufdringlich Protziges. Er ist<strong>der</strong> würdige Rahmen sowohl für frühe, farblich zurückhaltend gemalte Arbeiten als auch fürdie in leuchtenden Farben gespachtelten. Auch ganz kühn „hingeworfen“ anmutende Bil<strong>der</strong>erstaunen, z.B. ein fast quadratischer Winterwald in <strong>der</strong> hohen Vitrine. Er lässt uns ahnen,welche Wandlungen zur „Mo<strong>der</strong>ne“ dem Künstler möglich waren. Form und Ausdruckkonnten sie nicht finden, die Folgen <strong>der</strong> frühen Erkrankung haben einen schaffensstarkenLebenswinter vereitelt.An den inhaltlichen Vorbereitungen zur Ausstellung konnte ich aus <strong>der</strong> Ferne ein wenigteilnehmen. Dennoch war <strong>der</strong> erste Eindruck eine große positive Überraschung. DieVernissage verlief beglückend in <strong>der</strong> Erinnerung an die große Persönlichkeit des flämischenMalers, die Ausstellung ist eine runde, gelungene Sache. Nur mit Begeisterung für die Kunstund Liebe zur Malerei Van <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>s lässt sich eine solche Aufgabe stemmen.Für den Künstler bedeutet die Ausstellung Hochachtung, für die Eichsfel<strong>der</strong> die Freude,„ihrem“ Maler wie<strong>der</strong> zu begegnen.Erika Schmelter, Magistra Artium, Kunsthistorikerin, Alfter

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