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Lode van der Linden - Eichsfeld Wiki

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75Nachruf zum Tode des Professors <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>im Göttinger Tageblatt am 30. April 1960Du<strong>der</strong>stadt. Am 23. April ist, wie das Göttinger Tageblatt berichtete, Professor <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong><strong>Linden</strong> in Antwerpen verstorben. Seit Mai vorigen Jahres war er ans Bett gefesselt. Nur nochselten erreichten uns kurze Briefe von ihm. Neue Werke vermochte er nicht mehr zu schaffen.Am schmerzlichsten empfand er, nicht mehr nahezu täglich zu dem etwa 10 km entferntenLandheim hinausfahren zu können, das er selbst im Vorort Ranst erbaut hatte. „Nur wenn ichdraußen in Gottes Natur sein kann, vermag ich Bil<strong>der</strong> zu malen“, sagte er vor an<strong>der</strong>thalbJahren zu uns. Noch in <strong>der</strong> Woche vor Pfingsten 1958 und dann Anfang Oktober im gleichenJahre durften wir bei ihm sein und uns seiner Schaffenskraft erfreuen. So rüstig erschien eruns in einem Rundgang durch Antwerpen und seinem weiten Hafen und in <strong>der</strong> BrüsselerWeltausstellung, dass wir alle Befürchtungen ob seines Gesundheitszustandes, <strong>der</strong> uns schonwährend seines letzten Aufenthaltes in Du<strong>der</strong>stadt Sorge gemacht hatte, weit von uns wiesen.Das Photo, das wir in Brüssel von ihm machten, sollte dennoch zum letzten Andenkenwerden.Seine Wohnung in <strong>der</strong> Langen Leemstraat mitten in Antwerpen ist ein Schmuckkästchen:klein, aber wun<strong>der</strong>voll mit künstlerischen Kostbarkeiten und seinen eigenen Bil<strong>der</strong>nausgestattet. Oft haben ihn dort Du<strong>der</strong>städter Bekannte und Freunde aufgesucht. Immerwurden sie auf das Gastlichste aufgenommen. Seine getreue Lebensgefährtin seit über 25Jahren: Frau Joanna <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>, geb. <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>, bildete den häuslichen Mittelpunkt.Unentwegt hat sie Freud und Leid mit ihrem Gatten geteilt. Im Mädchen-Gymnasium <strong>der</strong>Sacré-Coeur-Schwestern hat sie die ganzen Jahre hindurch den vollen Unterricht erteilt, wiebei uns die Studienrätinnen, und dennoch in vorbildlicher Weise ihre Obliegenheiten alsGattin und Hausfrau wahrgenommen. Ohne ihre unermüdliche Obsorge wäre ihr Gatte nichtimstande gewesen, bis in sein 72. Lebensjahr seine seelischen und körperlichenHeimsuchungen so tapfer zu meistern und zu immer neuem künstlerischen Schaffenauszuholen. Auch Joanna <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> bleibt den Du<strong>der</strong>städtern als liebwerte „TanteJohanna“ engstens verbunden. Wie schwer gerade sie <strong>der</strong> Tod ihres Gatten getroffen hat,glauben wir ermessen zu können; deshalb gilt ihr unsere herzliche Anteilnahme.<strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> wird in <strong>der</strong> ewigen Heimat manche seiner alten Du<strong>der</strong>städter Freundewie<strong>der</strong> gefunden haben: Propst Stübe, <strong>der</strong> ihn von Göttingen 1917 aus dem flämischenGefangenenlager nach Du<strong>der</strong>stadt ins Konvikt geholt hat; Sanitätsrat Dr. Bertram, <strong>der</strong> ihm imeigenen Haus lange Jahre eine Heimstatt schenkte; die Präsides des Konviktes Leo Hain undKarl Voß, bei denen er immer wie<strong>der</strong> weilte; Medizinalrat Dr. Roehrig, mit dem er engverbunden war; Konrektor, Kantor Grobecker, dessen Originalität ihn stark beeindruckte, und„Hochwürden“ Hauptlehrer Schmalstieg von Gerblingerode, mit dem er sich so gern traf alseinem „Manne von altem Schrot und Korn“; Dr. August Otto und Hans Hertwig, bei denen erwährend seines zweiten Aufenthaltes hier zunächst Unterkunft fand; die ihm in die Ewigkeitvorausgegangenen an<strong>der</strong>en Bannerträger <strong>der</strong> Schützengesellschaft, die ihn so sehr verehrten;Franz Günther vom Stadtgut in Werxhausen, zu dem er immer wie<strong>der</strong> geladen wurde; AugustBernhard, <strong>der</strong> ihn für lange Jahre zuletzt aufgenommen hat; Kataster-Direktor Endemann, <strong>der</strong>so oft bei ihm geweilt hat; Joske Conrad als warmherzigen Bäckermeister, <strong>der</strong> ihm inschwerer Notzeit immer unter die Arme griff…

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