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Lode van der Linden - Eichsfeld Wiki

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62Der Vater fasste den Entschluss, dass <strong>Lode</strong> Architekt werde sollte. Er wurde es, wurde sogarProfessor für Architektur, jedoch hatte er ohne Wissen des strengen Vaters während seinesStudiums auch das Fach Malkunst belegt.Der junge Baumeister war inzwischen Freund eines großartigen Flamen geworden, <strong>der</strong> in<strong>Lode</strong> wie auch in vielen an<strong>der</strong>en die flämische Seele entzündet hatte: Dr. Van de Perre. Auchjetzt noch klingt lauter Dankbarkeit in <strong>Lode</strong>s Stimme, wenn er zurückdenkt an den verehrtenMeister und Freund, <strong>der</strong> edlen Herzens uneigennützig sein Geld und Gut zum WohleFlan<strong>der</strong>ns einsetzte.Im August 1914 wurde <strong>Lode</strong> zur Armee eingezogen, <strong>der</strong> 1. Weltkrieg hatte begonnen. BeiLeuven geriet er in Kriegsgefangenschaft. <strong>Lode</strong> wurde von einem Kriegsgefangenenlager zuman<strong>der</strong>en verschleppt, bis er in Göttingen landete. Das Lagerleben bot ihm aus <strong>der</strong> Not herauseine zweite künstlerische Periode, die er mit Begeisterung aufnahm. Innerlich reifte <strong>der</strong>künstlerische Genius in ihm in <strong>der</strong> Abgeschiedenheit, aber körperlich ging er beinahe anTyphus zugrunde.Sein guter Lager- und Lebensfreund Prof. Dr. Van den Heuvel versorgte ihn, bis <strong>der</strong> Arzt Dr.Bertram aus Du<strong>der</strong>stadt den Kranken fachmännisch behandeln konnte und auf diese Weise insein Leben eintrat.Du<strong>der</strong>stadt, eine kleine, schöne Stadt westlich des Harzes, wurde für ihn eine zweite Heimatund Dr. Bertram, wenn man so will, ein zweiter Freund nach Dr. Van de Perre. Am Ende desKrieges nach <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft führte <strong>der</strong> Arzt die Behandlung <strong>Lode</strong>s in seinemHause bis zur Genesung fortWährend <strong>der</strong> nächsten neun Jahre lernte Van <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> das Leben und die Kultur <strong>der</strong>Deutschen kennen. Er studierte an verschiedenen Universitäten, gab Vorträge, kam persönlichin Kontakt mit vielen Prominenten u. a. mit dem späteren Reichskanzler Heinrich Brüningund dem späteren Bundeskanzler Konrad Adenauer. Aber auch in diesen Kreisen blieb er sichtreu, ein Flame mit dem Herzen. Er entdeckte die Lüneburger Heide und das Harzgebirge; dasraue Leben in den Wäl<strong>der</strong>n inmitten urwüchsiger Holzfäller. Dies war eine körperliche undseelische Kur nach dem Elend <strong>der</strong> Gefangenschaft und <strong>der</strong> verzehrenden Krankheit. Seinkünstlerisches Talent, befruchtet durch Natur und Kultur, konnte sich jetzt vollends entfalten.Paul Cassirer, <strong>der</strong> weltbekannte jüdische Berliner Verleger und Kunsthändler, för<strong>der</strong>te ihnund <strong>der</strong> flämische Meister konnte seine Werke in vielen Großstädten Deutschlands ausstellen.Er erwarb sich Namen und Ruhm und ging auf Reisen, speziell nach Skandinavien und nachItalien. Italien lag ihm aber nicht. Das mag eigenartig klingen, war jedoch bezeichnend fürVan <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>s Liebe zu nordischen Landschaften.Dieser erfolgreiche Lebensabschnitt mit wachsen<strong>der</strong> künstlerischer Bekanntheit wurde jähunterbrochen durch den Tod von Dr. Bertram. Deutschland kam ihm jetzt leer vor und <strong>der</strong>Zug nach Flan<strong>der</strong>n und Antwerpen war nicht mehr aufzuhalten. 1927 war er wie<strong>der</strong> Architektin <strong>der</strong> Scheldestadt. Dort heiratete er im Jahr 1934.Inzwischen war in Flan<strong>der</strong>n auch im Baugewerbe die Krise eingebrochen und führte zu einemberuflichen Rückschlag als Architekt. Es brachte aber eine neue Hochkonjunktur <strong>der</strong>schöpferischen Produktion des Malers.

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