Lode van der Linden - Eichsfeld Wiki
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63Ein neuer Weltkrieg kam über Volk und Land mit seinen verwirrenden Zuständen und denvielen Irritationen zwischen wohlgesinnten und verbrecherischen Menschen. Van <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>kehrte im Jahr 1944 zurück nach Du<strong>der</strong>stadt.Die englische Besatzung bot ihm im Jahr 1945 einen Lehrstuhl an <strong>der</strong> LondonerKunstakademie inklusive einer schönen Villa und einem königlichen Gehalt an! <strong>Lode</strong>wi<strong>der</strong>stand dieser in den Hungermonaten doppelt verführerischen Versuchung. O<strong>der</strong> gab esnicht genug innere Dynamik für einen ganz neuen Anfang? Er schlug sich durch imzertrümmerten Deutschland. Wie<strong>der</strong> wurde seine Wohnung in Du<strong>der</strong>stadt ein Heim für dievielen Freunde: belgische und englische Offiziere, demokratisch gesinnte Deutsche, die nach<strong>der</strong> Nazidiktatur aufatmeten. Wie<strong>der</strong> erwarb er sich einen großen Namen: das KreisamtDu<strong>der</strong>stadt und das Nie<strong>der</strong>sächsische Kultusministerium kauften seine Gemälde. Aber dieSehnsucht nach <strong>der</strong> Vaterstadt und dem Vaterland war nicht zu unterdrücken. Im Jahr 1950kehrte <strong>Lode</strong> zurück in die „Lange Leemstraat“, gealtert aber noch nicht alt. Er begann seinenfruchttragenden Lebensherbst.Flame und KatholikAuch wenn es wahr ist, dass man die stattliche Persönlichkeit des <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> nichtganz in eine Kunstmalerjacke zwingen kann, ist dennoch die Malerei für den Architekten Van<strong>der</strong> <strong>Linden</strong> viel mehr als eine Nebenbeschäftigung. Der Maler Van <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> ist <strong>der</strong> Van <strong>der</strong><strong>Linden</strong>. In den Kritiken und Feuilletons <strong>der</strong> Presse wurde seine Arbeit nuanciert gepriesen.Seine Technik, die er sich selbst angeeignet hat, ist nicht dem Zeitgeist, nicht <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>neunterworfen. Na und? Er kann auch „mo<strong>der</strong>n“ sein. Das zeigt er in seiner großen undgroßartigen „Scheldesicht“. Sein Talent zeigt sich in seinem verblüffenden technischenKönnen, in seinen zahlreichen kleineren Kupfermalereien in einer fast japanischenVerfeinerung, in <strong>der</strong> Formgebung und in <strong>der</strong> plastisch wirkenden Art <strong>der</strong> Malerei. Jedoch istseine Technik niemals eine angeberische Vorführung von selbstverherrlichen<strong>der</strong> Kunst. Siedient allein dem Inhalt.Dr. Van den Bussche, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> zurzeit stattfindenden Ausstellung dieFestrede hielt, hat die Wahrhaftigkeit des Malers und die ihm eigene Innerlichkeit dargestellt.„Er gehört tatsächlich zu <strong>der</strong> Art von Künstlern, die ihre eigene Leidenschaft durch dasinnerliche Erleben in ihrer Arbeit ausdrücken möchten,“ Er entdeckt bei ihm drei ineinan<strong>der</strong>greifende Eigenschaften: „Erstens, die gemalten Naturszenen sind nicht objektives Abbild,son<strong>der</strong>n es sind Szenen, die von <strong>der</strong> subjektiven Wahrnehmung und <strong>der</strong> Auswahl dessen, wasdem Maler wesentlich ist, geprägt sind. Hierbei spielt natürlich auch die Stimmung in <strong>der</strong> sich<strong>der</strong> Maler selbst beim Erstellen des Gemäldes befindet, eine Rolle. Das zweite Kennzeichenist die Menschlichkeit, <strong>der</strong> Humanismus. Schlussendlich ist das dritte Kennzeichen dasGöttliche als machtvoller Hintergrund dieser Abbildungen. <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> ist zubezeichnen als Maler <strong>der</strong> Hoffnung.“Kunstmaler<strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> war während seines ganzen Lebens besessen von Flan<strong>der</strong>n. Vielleichtwar es für ihn eine Art Mythos. Jede großartige Schöpfung wird aus dieser Art von Mythosgeboren. Außerhalb von Flan<strong>der</strong>n wurde diese Obsession für ihn die „Wunde von Flan<strong>der</strong>n“,die nicht genesen will, weil sie eine fast unheilbare Wunde in den Herzen <strong>der</strong> Flamen ist. Fürdieses Flan<strong>der</strong>n engagierte er sich mit aller Kraft. Er hat Flan<strong>der</strong>n bekannt gemacht inDeutschland. Auch in Deutschland tragen die offiziellen belgischen Behörden durch Tat undUnterlassung dazu bei, die meisten Menschen über die flandrischen Zustände in Unkenntnis