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Lode van der Linden - Eichsfeld Wiki

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54Veröffentlichung im Göttinger Tageblatt am 17. Juli 1948anlässlich eines Besuches bei <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>„Für mich ist Du<strong>der</strong>stadt eine glücklicheStadt in ihrem innigen Zusammenhang vondeutschem Bürgertum und deutscherLandschaft. Sie wurde mir Heimat“, sagt<strong>der</strong> sechzigjährige Maler Prof. <strong>Lode</strong> <strong>van</strong><strong>der</strong> <strong>Linden</strong>. Aus dem flämischenBürgertum Antwerpens bringt er dieweltoffene Freude am Zauber <strong>der</strong>Erscheinung mit, aber auch die Schwereund Wehmut des Tieflandes an <strong>der</strong>Scheldemündung. Hierin steht er denRomantikern nahe, er liebt wie sie diewurzelnden Bäume, die Tiefe des Raumesund die Melancholie weiter Landschaften.<strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>Besuch bei einem Freund <strong>der</strong> DeutschenSo ist Prof. <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> auch meistensnur in einer eigenen Ausstellung an dieÖffentlichkeit getreten, seit <strong>der</strong> BerlinerKunsthändler und Mäzen Cassirer ihnentdeckte und för<strong>der</strong>te. Auch heute tretendie Kunstkreise vor allem von England undAmerika wie<strong>der</strong> an ihn heran; aber erFoto: Siebenkittelmeint, dass seine Bil<strong>der</strong> sich nicht mit demzeitgenössischen Schaffen vertrügen. Doch <strong>der</strong> sinnenfrohe Maler ist nicht einsam und ohneWi<strong>der</strong>hall. Recht international ist meistens <strong>der</strong> Kreis, <strong>der</strong> sich bei ihm einfindet. Auch freuteihn ein Besuch Göttinger Professoren und noch mehr ihrer Kunststudenten.Dennoch ist seine Grundstimmung, die auch in vielen Landschaftsbil<strong>der</strong>n zum Ausdruckkommt, Verlassenheit, Weiden im Wasser, ein grauer Himmel und nur ein schmaler Steifenzarten Gelbes am Horizont als Verheißung. „Wo die größte Einsamkeit ist, da bin ich zuHause.“ Seine Landschaften sind in sorgsamster, eigenartiger Spachteltechnik ohneVerwendung des Pinsels gemalt, um die Leuchtkraft <strong>der</strong> reinen Farbe zu erhalten; aber siewirken niemals glatt o<strong>der</strong> gekonnt kultiviert. Es ist auch hier die Spannung <strong>der</strong> Romantikfühlbar zwischen <strong>der</strong> erschauten Vision und <strong>der</strong> Möglichkeit sie mit technischen Mitteln zubannen. Die Mitwelt irrt so oft in ihrem Urteil, aber wir meinen, bei einem großen Menschenzu Besuch gewesen zu sein.Johannes Rowinski

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