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Lode van der Linden - Eichsfeld Wiki

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56Veröffentlichung in „De Standaard“ in Antwerpen im Mai 1953anlässlich <strong>der</strong> Ausstellung <strong>der</strong> Werke <strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>szu seinem 65. GeburtstagLODE VAN DER LINDEN 65Botschafter <strong>der</strong> flämischen MalkunstAus Anlass <strong>der</strong> bevorstehenden Feier des 65sten Geburtstages<strong>Lode</strong> <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>s, eines Bru<strong>der</strong>s des flämischenFreiheitshelden Frans <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong>, <strong>der</strong> im Ehrenmal demIJzerturm begraben ist, haben wir heute diesen beson<strong>der</strong>enflämischen Künstler, den man ganz gewiss keinen Greisnennen kann, in seiner Wohnung in Antwerpen besucht, mitdem Ziel, ihn näher kennenzulernen. Wir müssen bekennen,dass unser Besuch eine Offenbarung war. Der junge <strong>Lode</strong> <strong>van</strong><strong>der</strong> <strong>Linden</strong> wurde kurz nach dem Jahrhun<strong>der</strong>twechsel Architekt<strong>der</strong> zugleich malte.Später zeigte er seine Werke ein paar Mal auf Ausstellungen, aber nachdem <strong>der</strong> ErsteWeltkrieg kam, blieb <strong>van</strong> <strong>der</strong> <strong>Linden</strong> dem Kunstleben in Flan<strong>der</strong>n fern. Dreißig Jahre späterhat es dann zwei, drei sporadische Ausstellungen in Antwerpen gegeben, aber fast sein ganzesaktives Künstlerleben verbrachte er im Ausland, von wo übrigens ab und zu mal ein Echo zuhören war, aber seine Arbeit blieb praktisch unbekannt.Er wurde am 28. Januar 1888 in Antwerpen geboren. Im Stammbaum seiner Familie wimmeltes nur so von Malern und Architekten.„Zufällig habe ich gestern noch ein Gemälde von einem Onkel mütterlicherseits währendeines Verkaufs bei Baron X gesehen, so groß wie eine Wand, ein Porträt vom Baron aufeinem großen Pferd. Der Stil war hohlste Romantik“, sagt unser Gastgeber humorvoll un<strong>der</strong>zählt dann weiter wie seine Eltern ihm das Malen verbieten wollten. Er wurde Architekt undverdiente sich eine nette Summe Geld mit Häuserbau bei <strong>der</strong> Urbanisation <strong>der</strong> StadtAntwerpen und auch in Deutschland. Dorthin ist er im Jahr1918 gezogen und dort jahrelanggeblieben: In <strong>der</strong> Lüneburger Heide, im Harzgebirge, im Untereichsfeld. Er reiste undverblieb, manchmal lange Zeit, u. a. in Norwegen, Dänemark, Italien.„In Italien“, sagt er, „habe ich nicht arbeiten können. Ich brauche das echte Grün und dengrauen Nebel, das braungraue Wasser und das graue Meer. Ich habe zwar die tiefsteBewun<strong>der</strong>ung gehabt für all diese „Ansichtskartenschönheit“, aber für meine Arbeit brachtemir das nichts.“Es ist <strong>der</strong> Landschaftsmaler, <strong>der</strong> so spricht, und es zeigt direkt die Richtung desAtmosphärenmalers, des Impressionisten, des Naturmalers, des Malers des Lichts, <strong>der</strong> Van<strong>der</strong> <strong>Linden</strong> immer gewesen ist.„Ich habe in <strong>der</strong> Vergangenheit auch mal Bocksprünge gemacht“, erklärt er. „Als ich allemo<strong>der</strong>nen Bewegungen rundum sah, habe ich auch mal diese Wege ausprobiert und meinePhantasie spielen lassen, aber zum Glück haben gute Freunde mich zurückgehalten. Ich habedarauf all diesen Quatsch verbrannt, ein ganzes Paket Vergangenheit dem Ofen anvertraut undich habe radikal neu angefangen auf die alte Art. Wir müssen keine Naturkopierer sein“, sagt

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