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HAT HITLER DAS HAKENKREUZ ERFUNDEN? - Forum

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DER DAVIDSTERN - EIN SYMBOL AUS DEM ALTEN ÖSTERREICH 286<br />

blick ihrer Entlassung aus der Straßhaft - als sie glücklich glaubten, wieder die<br />

Luft der Freiheit atmen zu können - von der Gestapo am Gefängnisausgang geschnappt<br />

und in das KZ eingeliefert worden waren. Dann gab es die sogenannten<br />

„Homosexuellen" mit einem rosaroten Winkel, die aber bei weitem nicht alle homosexuell<br />

waren. Man wollte ganz einfach unbequeme Leute in ihrer Heimat moralisch<br />

diffamieren. Die letzte Gruppe waren die sogenannten „Arbeitsscheuen",<br />

wobei innerhalb dieser Gruppe noch einmal fein säuberlich unterschieden wurde,<br />

was durch schwarze und braune Dreiecke erkennbar war... Juden aller Farbschattierungen<br />

trugen außerdem noch den Davidstern. 1<br />

Nicht erwähnt hat Maleta die „Bibelforscher", die durch ein lila Dreieck, und die<br />

Emigranten, die durch ein blaues Dreieck gekennzeichnet wurden.<br />

Die noch während des Krieges in England und den USA aufgekommene Behauptung,<br />

König Christian X. von Dänemark habe sich einer deutschen Forderung nach<br />

antijüdischer Gesetzgebung durch die Drohung widersetzt, selbst aus Protest einen<br />

Judenstern zu tragen, entspricht nicht den Tatsachen. Der dänische König hatte allerdings<br />

dem Rabbiner Marcus Melchior brieflich sein Mitgefühl ausgedrückt, als im<br />

Dezember 1941 ein Brandanschlag auf die Synagoge von Kopenhagen verübt wurde.<br />

Im übrigen wurden die Juden in Dänemark niemals zum Tragen des Judensternes<br />

verpflichtet.<br />

Im besiegten Holland wurde die Aktion Judenstern - unter der umsichtigen Leitung<br />

des katholischen Wiener Rechtsanwalts und Reichsstatthalters Dr. Arthur Seyss-<br />

Inquart - ab April 1942 voll durchgezogen.<br />

AUF DEM WEG ZUR „ENDLÖSUNG"<br />

Trotz gelegentlicher Solidarisierung mit den Gebrandmarkten, von denen auch einige<br />

hundert versteckt wurden und so den Krieg überlebten, gab es in Österreich „zu wenige<br />

Gerechte" (Erika Weinzierl), und so nahm die „Endlösung" der „Judenfrage"<br />

ihren furchtbaren Lauf: Wegen geringfügiger „Delikte" (z. B. unbeabsichtigtes Verdecken<br />

des Judensterns, Besitz eines Zigarettenstummels ) verhaftet oder in der Nacht<br />

planmäßig „ausgehoben", wurden Tausende Juden zunächst in Sammellager gebracht.<br />

Mit maximal 50 Kilogramm Gepäck erfolgte darauf in Güter- oder Viehwaggons<br />

der Abtransport nach Polen. So wurden bis Ende 1944 an die 40.000 Juden deportiert.<br />

Nur 5.700 Juden überlebten das „Dritte Reich" in Wien; rund 65.000 österreichische<br />

Juden fanden den Tod durch die Schergen des NS-Regimes, unter welchen<br />

sich viele und prominente Österreicher befanden.<br />

Die Schändung jüdischer Friedhöfe blieb nicht auf die Nazizeit beschränkt, sondern<br />

hat sich auch in der Zweiten Republik ereignet.<br />

1 Alfred Maleta, Bewältigte Vergangenheit. Österreich 1932-1945. Graz 1981, 204 f. - Eine Homosexuellen-Initiative<br />

„Vote Pink" trat Ende September 1994 mit einem dem Bundeswappen aufgelegten<br />

rosa Dreieck auf- unkommentiert von einer wenig symbol- und geschichtsbewußten Öffentlichkeit.

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