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HAT HITLER DAS HAKENKREUZ ERFUNDEN? - Forum

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345 STEIERMARK<br />

hinaus im gesamten deutschen Sprachraum. Von Süddeutschland („Von des Rheines<br />

Strand, wo die Rebe blüht .. .") bis nach Preußen („Von der Ostsee Strand, wo die<br />

Möwe zieht...") und von Vorarlberg („Hoch vom Widerstein, wo die Ach entspringt<br />

. ..") bis ins Sudetenland („Hoch vom Erzgebirg, wo der Bergmann haust...") wurde<br />

der Melodie ein landsmannschaftlicher Text unterlegt. So war aus einer Gelegenheitsdichtung<br />

ein Volkslied geworden - ein gar nicht so seltener Fall, wie wir ihn auch schon<br />

bei der Kärntner Landeshymne kennengelernt haben. Und wie in Kärnten sollte es<br />

auch in der Steiermark viele Jahrzehnte dauern, bis das in den Schulen und im Volk<br />

längst geübte steirische Heimatlied auch offiziell zur Landeshymne bestimmt wurde.<br />

Man schrieb das Jahr 1929, als der Steiermärkische Landtag in seiner 41. Sitzung am<br />

3. Juli folgenden Beschluß faßte:<br />

1. Das Lied „Hoch vom Dachstein an", Text von Jakob Dirnböck, Melodie von<br />

Ludwig C. Seydler, wird als steirisches Heimatlied erklärt und bei feierlichen Anlässen<br />

ähnlich wie die Bundeshymne behandelt.<br />

2. Der steiermärkische Landesschulrat wird ersucht, die Einübung dieses Liedes<br />

(1. bis 6. Strophe) für die<br />

Schüler der Volks-, Hauptund<br />

Mittelschulen, sowie der<br />

Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt<br />

anzuordnen.<br />

Es ging nicht ohne heftige Debatten<br />

ab, bis der Beschluß gefaßt<br />

wurde. Dieser wies jedenfalls genügend<br />

steirisches Selbstbewußtsein<br />

auf, vermischt mit jener deutlichen<br />

Betonung des Deutschtums,<br />

die in dieser Zeit nicht nur<br />

in der Steiermark en vogue war<br />

(vgl. die Umstände der Einführung<br />

der Kernstock-Hymne im<br />

Dezember 1929, S. 138 ff.). So<br />

hieß es schließlich im Landtag:<br />

... es gibt kein Steirerlied,<br />

das so sehr von jedem Steirer<br />

gekannt wird, das außerdem<br />

überall, wo Deutsche wohnen,<br />

als das Steirerlied, eben als<br />

die steirische Nationalhymne<br />

bekannt ist wie das Dachsteinlied<br />

1<br />

Notabene klingt „Dachsteinlied"<br />

ein wenig wie „Deutschlandlied"<br />

... Wie dem auch sei, nach<br />

seiner jahrzehntelangen inoffiziellen<br />

Funktion als Landeshymne<br />

wurde „Hoch vom Dachstein an"<br />

nun offiziell anerkannt.<br />

Das Dachsteinlied wurde übrigens<br />

1 Grasberger, a. a. O., 182 ff. In den zugänglichen Liederbüchern sind meist nur drei oder vier Stro­<br />

phen abgedruckt.

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