HAT HITLER DAS HAKENKREUZ ERFUNDEN? - Forum
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DIE SYMBOLE DER BUNDESLÄNDER 312<br />
Jahr davor im „Wappenbuch der österreichischen Herzöge" von 1445. Mit der Bezeichnung<br />
„Alt-Österreich" hatte das blau-goldene Leopoldswappen zu eben dieser<br />
Zeit eindeutig schon den Charakter eines Landeswappens. Dies läßt sich u. a. auch<br />
durch den von Bindenschild und Fünfadlerwappen gespaltenen und noch heute erhaltenen<br />
Siegelstempel der Stadt Zwettl (1443) nachweisen.<br />
Auf der eindrucksvollen Wappenwand der St. Georgskirche zu Wiener Neustadt finden<br />
sich die fünf Adler ebenso wie auf einem Totenschild für Friedrichs Bruder Albrecht<br />
(1463, im Historischen Museum der Stadt Wien) oder am Fuß der 1470 an der<br />
Klosterneuburger Kirche errichteten lebensgroßen Statue Leopolds des Heiligen.<br />
Nach Stiftung des berühmten Erzherzogshutes von Klosterneuburg im Jahre 1616<br />
wurde die frühere Schildbekrönung (Adlerkopf und Adlerflug) durch die heraldische<br />
Darstellung des Erzherzogshutes ersetzt, doch kam der Erzherzogshut auch schon davor<br />
ab und zu als Bekrönung vor.<br />
Am 11. August 1804, als Franz II. den Titel eines „Kaisers von Österreich" annahm<br />
und der einfache Bindenschild zum „nunmehrigen Wapen des Allerdurchlauchtigsten<br />
Hauses Oesterreich" erhoben wurde, wurde auch das Fünfadlerwappen für das Erzherzogtum<br />
unter der Enns wie folgt blasoniert: „fünf güldene Adler, im blauen Feld,<br />
zu zwei und zwei zusammensehend, der unterste Adler ist rechtsgekehrt". Nach dieser<br />
Beschreibung wurde 1805 auch ein neues Siegel der niederösterreichischen Stände geschaffen,<br />
das als Bekrönung eine siebenzackige, einbügelige Krone aufwies. 1836, im<br />
Jahr nach der Thronbesteigung durch Ferdinand I., erfolgte wieder eine Neuregelung<br />
des österreichischen Wappens. Auf dessen „Nebenmittelschild" oberhalb des österreichischen<br />
Hauswappens erhielt das Fünfadlerwappen eine bevorzugte zentrale Stellung.<br />
Es bildete „einen blauen Mittelschild, welcher den Erzherzogshut trägt und<br />
worin fünf goldene Adler (irrig Lerchen genannt) je zwey gegeneinander gewendet<br />
und einer gestellt sind (Österreich unter der Enns)".<br />
Diese Form blieb bis zum Ende der Monarchie bestehen.<br />
Mit der Schaffung einer neuen Landesverfassung am 30. 11. 1920 wurde der Erzherzogshut<br />
durch das Zeichen des republikanischen Bürgertums, die Stadtmauerkrone,<br />
die ja auch im Bundeswappen enthalten ist, ersetzt. (Für Karl Lechner übrigens eine<br />
völlig widersinnige Vorgangsweise, „da ein Land nicht mit einer Mauer umgeben sein<br />
kann".) 1<br />
Die diesbezügliche Bestimmung der Landesverfassung im Artikel 9 lautete:<br />
Das Wappen des Landes Niederösterreich-Land besteht aus einem blauen<br />
Schilde, welcher eine goldene Mauerkrone mit drei sichtbaren Zinnen trägt und<br />
worin fünf goldene Adler, je zwei gegeneinander gewendet und einer nach links<br />
gestellt, sind.<br />
Die Farben des Landes Niederösterreich-Land sind gelb-blau.<br />
Das Landessiegel weist das Landeswappen mit der Umschrift „Niederösterreich-<br />
Land" auf.<br />
Bei der Wiederverlautbarung der Landesverfassung im Jahre 1930 wurde der Begriff<br />
„Niederösterreich-Land" durch die Bezeichnung „Niederösterreich" ersetzt, sonst<br />
blieb die Beschreibung des Wappens und der Landesfarben unverändert.<br />
Der Ständestaat promulgierte am 31. Oktober 1934 eine neue Landesverfassung, die<br />
mit nachstehender Anrufung des niederösterreichischen Landespatrons eingeleitet<br />
wurde:<br />
Heiliger Leopold, Schutzpatron, bitte bei Gott dem Allmächtigen um Segen und<br />
Wohlfahrt für das Land Niederösterreich und seine Bewohnerschaft, die hiemit<br />
durch ihre Vertreter folgende Landesverfassung erhält.<br />
1 a. a. O., 48