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HAT HITLER DAS HAKENKREUZ ERFUNDEN? - Forum

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331 SALZBURG<br />

Fürsterzbischöfen gelang es, sich so weit wie möglich aus den zahlreichen Fehden des<br />

Mittelalters herauszuhalten, was zu langen Friedenszeiten und hoher kultureller Blüte<br />

führte. Salzburg wurde auf diese Weise Umschlagplatz zwischen dem europäischen<br />

Westen und Venedig, vor allem für den Tuchhandel. Der Bergbau bildete lange Zeit<br />

die eigentliche Grundlage des Reichtums und der Selbständigkeit der geistlichen Landesherren,<br />

die freilich mit aufständischen Bauern und Bergknappen, den Folgen der<br />

Reformation und dazwischen immer wieder mit bayerischen Usurpationsbestrebungen<br />

zu kämpfen hatten.<br />

Die barocke Macht- und Prachtentfaltung Salzburgs ist untrennbar mit den Namen<br />

dreier Erzbischöfe verbunden: mit Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612), Marcus<br />

Sitticus von Hohenems (1612-1619) und Paris Lodron (1619-1653). Wolf Dietrich<br />

legte den Grundstein zum barocken Dom, zur Residenz und zum Schloß Mirabell;<br />

Marcus Sitticus vollendete beide Werke und erbaute Hellbrunn; Paris Lodron<br />

schließlich gründete die Universität, befestigte die Festung Hohensalzburg und hielt<br />

das Land durch seine kluge Politik aus dem Dreißigjährigen Krieg heraus.<br />

Jahrzehnte gewaltsamer Rekatholisierung gipfelten im Protestantenpatent 1732, das<br />

mehr als 20.000 Bergleute und Bauern („Exulanten") zur Auswanderung zwang -<br />

nach Ostpreußen, Holland und bis Amerika wurden Salzburger Protestanten verstreut.<br />

Rund 2000 herrenlose Bauernhöfe und wirtschaftliche Einbußen waren die<br />

Folge.<br />

Der Reichsdeputationshauptschluß von 1803 teilte alle geistlichen Fürstentümer auf.<br />

Damit verlor auch Erzbischof Colloredo die Herrschaft über Salzburg. Das Land<br />

wurde dem Habsburger Erzherzog Ferdinand von Toskana als Entschädigung für den<br />

Verlust seines Territoriums zugespielt; dieser wiederum trat Salzburg 1805 im Tausch<br />

gegen Würzburg an Österreich ab.<br />

Zwischen 1810 und 1816 gehörte Salzburg zu Bayern, wonach der Rupertiwinkel,<br />

Berchtesgaden und Mühldorf am Inn nicht mehr an Österreich zurückgelangten. Am<br />

1. Mai 1816 wurde Salzburg endgültig Österreich zugeschlagen, hörte damit aber auf,<br />

ein selbständiges Land zu sein. Es wurde als fünfter Kreis des Landes Österreich ob<br />

der Enns verwaltet. Mit kaiserlichem Patent vom 30. Dezember 1849 erhielt das Herzogtum<br />

Salzburg jedoch eine eigene Landesverfassung, wodurch es 1850 endlich selbständiges<br />

Kronland, seit 1861 mit eigenem Landtag, wurde.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Salzburg Bundesland der Republik Österreich. Es<br />

nahm bis zum Ende der Ersten Republik einen starken wirtschaftlichen und kulturellen<br />

Aufschwung (Großglockner-Hochalpenstraße, Salzburger Festspiele). Wie die<br />

meisten anderen Bundesländer war es in der nationalsozialistischen Zeit „Reichsgau"<br />

mit einem Minimum an Selbstverwaltung. 1945 bis 1955 war Salzburg Teil der amerikanischen<br />

Zone, was einen frühzeitigen Aufschwung von Industrie und Fremdenverkehr<br />

mit sich brachte.<br />

In kultureller Hinsicht ist Salzburg seit dem Mittelalter ein bedeutendes Zentrum geblieben.<br />

Viele Landpfarrkirchen konnten ihren gotischen Charakter bewahren. In der<br />

Landeshauptstadt entfalteten sich neben der erwähnten Baukunst vor allem Theater<br />

und Musik. So wurde 1618 in Salzburg die erste italienische Oper in Mitteleuropa<br />

aufgeführt. In die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts fällt die Salzburger Schaffensperiode<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart. 1818 entstand in Oberndorf das Weihnachtslied<br />

„Stille Nacht". Mit der Hochschule für Musik (dem „Mozarteum", gegründet<br />

1870) und den Salzburger Festspielen (1920) besitzt Salzburg zwei der bedeutendsten<br />

Stätten der Musikpflege und Theaterkunst Österreichs. 1962 wurde die 1810 unter der<br />

Herrschaft Bayerns aufgehobene Universität Salzburg wiederbegründet. Salzburg<br />

zählt zu den Bundesländern mit der ältesten und intensivsten Brauchtumspflege.

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