HAT HITLER DAS HAKENKREUZ ERFUNDEN? - Forum
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309 NIEDERÖSTERREICH<br />
vorgerückten Awaren endgültig besiegen. Er errichtete 799 die beiden Karolingischen<br />
Marken: im Norden die Awarische Mark - von der Enns bis zum Wienerwald - und<br />
im Süden die Karantanische Mark - bis an die Adria und nach Istrien. Eine kurze Periode<br />
ungarischer Herrschaft wurde 955 durch Otto I. beendet. Nach seinem Sieg auf<br />
dem Lechfeld bei Augsburg gründete er die Ottonische Mark, die 976 an die Babenberger<br />
fiel. Dieses erste österreichische Herrschergeschlecht konnte bis Mitte des 11.<br />
Jahrhunderts sein Herrschaftsgebiet bis an Thaya, March und Leitha ausdehnen. Auf<br />
Jahrhunderte hinaus sollten diese Flüsse natürliche Grenzen Niederösterreichs bleiben;<br />
im Norden und Osten bildeten sie bis in unsere Tage die Trennlinie zwischen<br />
dem freien Westeuropa und dem kommunistischen Osteuropa.<br />
1156 wurde die Markgrafschaft - im wesentlichen das Gebiet des heutigen Niederösterreich<br />
und kleinere Teile von Oberösterreich - durch Kaiser Friedrich Barbarossa<br />
auf einem Reichstag zu Regensburg zum Herzogtum erhoben („Privilegium minus").<br />
Das Gebiet fiel jedoch einige Jahre nach dem Tod des letzten Babenbergers, Friedrichs<br />
IL, des Streitbaren, 1251 an Ottokar II. von Böhmen. Der Sieg Rudolfs von<br />
Habsburg über Ottokar bei Dürnkrut und Jedenspeigen am 26. August 1278 führte<br />
zur Belehnung der Habsburger mit dem Land unter der Enns (1282). In der Zeit der<br />
Bauernkriege (16. Jahrhundert) wurden große Landesteile protestantisch. Ihre Rekatholisierung<br />
wurde von den Habsburgern mit Nachdruck betrieben. Die über 150<br />
Jahre währenden Türkenkriege brachten dem Land schwere Prüfungen. Auch die<br />
Auseinandersetzungen mit den Schweden, Kuruzzen, Bayern, Franzosen (1805/1809)<br />
und Preußen (1866) machten Österreich unter der Enns immer wieder zum Kriegsschauplatz.<br />
Schließlich wurde im Zweiten Weltkrieg besonders der Osten Niederösterreichs<br />
in Mitleidenschaft gezogen, als im Endkampf an der Donau 1945 sowjetische<br />
Verbände die deutschen Truppen zurückdrängten. Niederösterreich hatte 60.000<br />
Gefallene zu beklagen, 70 Prozent aller Fabriken waren zerstört. Ein Drittel aller<br />
Schäden, die der Zweite Weltkrieg auf dem Boden der heutigen Republik Österreich<br />
verursachte, fiel auf das schwergeprüfte, unter der Naziherrschaft als „Reichsgau Niederdonau"<br />
bezeichnete Land.<br />
Die Zeit der sowjetischen Besatzung beraubte das eben in der Industrialisierung begriffene<br />
Bundesland vieler Ressourcen, besonders durch die Erdöllieferungen an die<br />
UdSSR. Erst 1955 konnte das bis dahin noch stark agrarisch strukturierte Bundesland<br />
im Osten der Republik darangehen, mit den westlichen Bundesländern wirtschaftlich<br />
gleichzuziehen. Die Namen des österreichischen Außenministers Leopold Figl und<br />
des Staatsvertragskanzlers Julius Raab - beide Söhne des Landes - sind untrennbar<br />
mit dem Schicksal Niederösterreichs verbunden.<br />
1920 wurde Wien, seit den Babenbergern die Hauptstadt des Landes unter der Enns,<br />
als selbständiges Bundesland abgetrennt. Es sollte mehr als ein halbes Jahrhundert<br />
dauern, bis der niederösterreichische Landtag nach Abhaltung einer Volksbefragung<br />
am 10. Juli 1986 den Beschluß faßte, die zentral gelegene Industriestadt St. Pölten,<br />
seit Joseph IL (1785) Bischofssitz, zur neuen Landeshauptstadt zu bestimmen.<br />
DEMOGRAPHISCHE DATEN<br />
Räche: 19.174 km 2<br />
Wohnbevölkerung (Volkszählung 1991): 1,406.294<br />
Ausländeranteil: 67.519 = 4,6 Prozent<br />
Einwohner St. Pölten: 50.026 = 3,6 Prozent<br />
Agrarquote: 8,2 Prozent<br />
Prozente Landtagswahl 1993: SPÖ 34, ÖVP 44, FPÖ 12,<br />
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