HAT HITLER DAS HAKENKREUZ ERFUNDEN? - Forum
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DIE SYMBOLE DER BUNDESLÄNDER 326<br />
Gesänge in obderenns'scher Volksmundart". Der Band enthielt das Gedicht „Hoamatgsang",<br />
dessen achte Strophe „Dahoam is dahoam" gesperrt gedruckt war. Ursprünglich<br />
hatte der Titel im Innviertler Dialekt noch „s 'Haimatg'sang" gelautet. Der<br />
musikbegeisterte Lehrer Hans Schnopfhagen aus der Gegend von Oberneukirchen<br />
brachte am 27. Dezember 1884 seinem Freund Dr. Hans Zötl eine Melodie für das<br />
Gedicht „Da gehat Schuasta". Landesgerichtsrat Zötl, der gerade mit der Herausgabe<br />
der Gedichte Stelzhamers beschäftigt war, veranlaßte Schnopfhagen, die am 20. September<br />
1884 in St. Veit entstandene Melodie einem anderen Gedicht, nämlich dem<br />
„Hoamatgsang", zu unterlegen. Auch mehrere andere Komponisten schufen Melodien<br />
für eben dieses Gedicht. Aber nur Schnopfhagens Weise konnte sich im Endeffekt<br />
durchsetzen.<br />
Das Lied gewann schnell an Popularität, indem es vor allem bei Heimatveranstaltungen<br />
immer wieder als Schlußgesang verwendet wurde. So hieß es etwa bei einem Vortragsabend,<br />
der am 5. April 1936 in Urfahr zu Ehren Stelzhamers gegeben wurde,<br />
beim letzten Programmpunkt: „Hoamatgsang - oberösterreichische Volkshymne, stehend<br />
gesungen von der ganzen Versammlung".<br />
Die oberösterreichische Landeshymne ist somit ein wirklich aus dem Volk entstandenes<br />
Landessymbol; daß es lange dauern würde, bis das auch der Gesetzgeber zur<br />
Kenntnis nahm, wundert den Leser sicher nicht mehr. Aber immerhin:<br />
Am 3. November 1952 beantragte die oberösterreichische Landesregierung aus Anlaß<br />
der 150. Wiederkehr des Geburtstages des oberösterreichischen Mundartdichters<br />
Franz Stelzhamer, den „Hoamatgsang" durch Landesgesetz zur Landeshymne zu bestimmen.<br />
Als Begründung wurde angegeben, das Lied sei längst zum Volkslied geworden,<br />
das bei feierlichen Anlässen als Ausdruck der Verbundenheit der Bevölkerung<br />
mit dem Land Oberösterreich gesungen werde. Aus allen Kreisen der Bevölkerung<br />
komme der Wunsch, das<br />
Lied offiziell zur Landeshymne zu<br />
erklären. Und so geschah es auch<br />
durch Landtagsbeschluß vom 28.<br />
November 1952. Die Publikation<br />
dauerte dann zwar noch fast ein<br />
Jahr (!); sie erfolgte im Landesgesetzblatt<br />
für Oberösterreich 1953,<br />
Nr. 36 vom 15. Oktober 1953.<br />
Aber damals - drei Jahre vor dem<br />
Staatsvertrag - hatte man sicher<br />
andere, wichtigere Probleme. 1<br />
Die oberösterreichische Landeshymne<br />
läßt sich musikalisch als<br />
einfache Weise mit besinnlichem<br />
Volksliedcharakter beschreiben,<br />
die durch einfache Dreiklangsmelodik<br />
und punktierten Rhythmus<br />
bestimmt wird. Durch das Terz-<br />
Sext-Parallel eignet sich die<br />
Hymne sehr gut zum zweistimmigen<br />
Singen.<br />
1 Grasberger, a. a. O., 175 f.<br />
Eichinger, Wilhelm, Zur Geschichte der oberösterreichischen Landeshymne. In: Mühlviertier Heimatblätter,<br />
5/1965, 133-140