28.11.2012 Aufrufe

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 1 Im ...

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 1 Im ...

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 1 Im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vorwort<br />

Als Adolph Friedrich Riedel im Jahre 1838 begann, den Codex diplomaticus Brandenburgensis<br />

herauszugeben, eröffnete er sein Lebenswerk mit einem <strong>Band</strong> über<br />

die <strong>Prignitz</strong>. Es mag Zufall gewesen sein, daß er diese Landschaft im äußersten<br />

Nordwesten <strong>der</strong> Mark Brandenburg als erste behandelte und die einzelnen Abschnitte<br />

mit kenntnisreichen Einleitungen versah. Schon 1753 hatte die <strong>Prignitz</strong> das<br />

Glück, gemeinsam mit <strong>der</strong> Altmark eine umfassende Darstellung in dem Werk von<br />

Johann Christoph Bekmann und Bernhard Ludwig Bekmann zu finden. Jedenfalls<br />

steht die <strong>Prignitz</strong> mit den wechselvollen Schicksalen ihrer Städte, Klöster und<br />

Burgen nicht hinter an<strong>der</strong>en Regionen zurück. Seit <strong>der</strong> Zeit Bekmanns und Riedels<br />

und oft auf <strong>der</strong> Grundlage ihrer Werke sind zahlreiche Einzeluntersuchungen zur<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong> erschienen, 1956 die erste Gesamtdarstellung von Johannes<br />

Schultze. Bedeutende wissenschaftliche und heute noch unentbehrliche Leistungen<br />

erschienen in <strong>der</strong> Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Erinnert sei neben den Kunstdenkmälern<br />

<strong>für</strong> die Kreise Ost- und Westprignitz (1907 und 1909) an das Buch von<br />

Walther Luck über die mittelalterlichen Besitzverhältnisse <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong> (1917), die<br />

Edition <strong>der</strong> Kirchenvisitationsabschiede durch Victor Herold (1931), die <strong>Geschichte</strong><br />

<strong>der</strong> Stadt Wittstock von Wilhelm Polthier (1933), die Darstellung <strong>des</strong> Bistums<br />

Havelberg von Gottfried Wentz (1933) und die Vorgeschichte <strong>des</strong> Kreises Westprignitz<br />

von Waldtraut Bohm (1937). Aus neuerer Zeit sind hervorzuheben die<br />

Edition <strong>des</strong> <strong>Prignitz</strong>-Katasters von 1686/87 durch Werner Vogel (1985), die Untersuchung<br />

<strong>der</strong> Ortsnamen <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong> von Sophie Wauer (1989) sowie die Neubearbeitung<br />

<strong>des</strong> Historischen Ortslexikons <strong>für</strong> die <strong>Prignitz</strong> von Lieselott En<strong>der</strong>s (1997).<br />

Neben diesen profunden und quellennahen Standardwerken erschienen zahllose<br />

Kleinschriften und Aufsätze in Zeitungen, Zeitungsbeilagen und Heimatkalen<strong>der</strong>n,<br />

die überwiegend das Bedürfnis volkstümlicher Darstellung befriedigt haben. Stellvertretend<br />

<strong>für</strong> etliche an<strong>der</strong>e, heute zu antiquarischen Seltenheiten gewordene Periodica<br />

mögen die zwei am längsten erschienenen genannt werden, nämlich <strong>der</strong><br />

Heimatkalen<strong>der</strong> <strong>für</strong> die Kreise Ost- und Westprignitz (1903 - 1939) und die 100<br />

Hefte <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong>er Volksbücher (1908 - 1936), die allesamt im Pritzwalker Verlag<br />

Tienken gedruckt wurden. Trotz dieser Fülle von Veröffentlichungen kann keineswegs<br />

behauptet werden, daß die Vergangenheit <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong> bereits erschöpfend<br />

untersucht ist, da denn die Geschichtsforschung überhaupt eine prinzipiell nicht abschließbare<br />

Aufgabe ist. 1<br />

<strong>Im</strong> Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Landschaften <strong>der</strong> Mark Brandenburg und angrenzen<strong>der</strong><br />

Gebiete hat es bisher in <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong> lediglich vereinzelte Bestrebungen gegeben,<br />

die Forschung wirksam zu unterstützen. So hat es nur zwei Ansätze zu Geschichtsvereinen<br />

gegeben, die zugleich auch den Aufbau eines Museums zum Ziel hatten.<br />

1 Uwe Czubatynski: Defizite ortsgeschichtlicher Forschung. Exemplarische Beispiele aus <strong>der</strong> Westprignitz.<br />

in: Brandenburgische Archive H. 9 (1997), S. 10 - 14.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!