Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 1 Im ...
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werb 1971 und die Überreichung <strong>des</strong> Karl-Marx-Ordens durch Günter Mittag 1974<br />
dokumentiert werden.<br />
Es versteht sich von selbst, dass auch ein Kapitel „Sozialfilm“ in <strong>der</strong> Filmchronik<br />
nicht fehlen darf. Es beginnt mit einem Schwenk von einem <strong>der</strong> Werkstürme hinüber<br />
auf die Stadt und dem Kommentartext: „So ist und bleibt hier alles in Bewegung,<br />
drinnen und draußen. Seit 30 Jahren können wir sagen: Es geht aufwärts und<br />
vorwärts, und es hat einen Sinn, denn es ist <strong>für</strong> uns.“ Dazu sehen wir dann Aufnahmen<br />
von dem „zweiten neuen Stadtteil“, <strong>der</strong> „seit dem 8. Parteitag“ mit mehr<br />
als 1.000 Wohnungen, einer Schule, einer mo<strong>der</strong>nen Kaufhalle und einer<br />
Schwimm- und Turnhalle gebaut worden war. 300 Krippen- und Kin<strong>der</strong>gartenplätze<br />
(die Reihe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf dem „Töpfchen“ fehlt hier nicht) gehören zu dieser<br />
Sozialbilanz ebenso wie das neue Ambulatorium, die Weiterbildung in <strong>der</strong> Betriebsakademie<br />
und die Bibliothek – mit einer Filmaufnahme, in <strong>der</strong> auch Erika<br />
Blümlein einmal zu sehen ist. „Und auch davon konnten Singers Arbeiter nur<br />
träumen: Künstler zu werden“, sagt die Kommentarstimme zu den Aufnahmen<br />
vom Kunsthandwerkerzirkel, denen an<strong>der</strong>e von den vielen sportlichen Aktivitäten<br />
und einer Tanzgruppe folgen – bei denen wir dann auch Albert Kripke an <strong>der</strong> Kamera<br />
sehen.<br />
„Doch noch ist es uns nicht nur vergönnt, das Leben von <strong>der</strong> heiteren Seite zu<br />
betrachten“, sagt jetzt aber die Stimme zu den in <strong>der</strong> Chronik wohl unvermeidbaren<br />
Aufnahmen vom Training <strong>der</strong> Kampfgruppen. „Die Gegner <strong>des</strong> Sozialismus<br />
sind ernstzunehmen. Wir schützen, was wir schufen – die Losung unserer Kampfgruppen.<br />
Es sind keine leeren Worte ...“ Und dazu wird ein Geschütz in Stellung<br />
gebracht.<br />
Der Schluss <strong>des</strong> Films ist dennoch optimistisch. Er demonstriert die Hoffnung auf<br />
weiteres Wachstum <strong>des</strong> Werkes „unter Führung <strong>der</strong> Partei“ mit Bil<strong>der</strong>n und Bauplätzen,<br />
neuen Hallen im Rohbau und Modellen <strong>der</strong> damals geplanten Bauten und<br />
lässt ihnen dann den erwähnten Appell <strong>des</strong> Kombinatsdirektors folgen.<br />
Die Themen dieser Filmchronik, die ein Arsenal an bildlichen Zeugnissen <strong>der</strong><br />
Werksgeschichte darstellt, sind auch <strong>für</strong> den übrigen Wittenberger Filmbestand<br />
typisch: Natürlich gibt es technische Filme aller Art, von <strong>der</strong> neuen Taktstraße bis<br />
zur Nähtechnik mit den jeweils verbesserten Maschinen; Filme zur Qualitätsarbeit<br />
und Rationalisierung, aber auch über das Frühlingsfest <strong>der</strong> vietnamesischen Lehrlinge<br />
und das Kin<strong>der</strong>ferienlager in Krakow am See; über Verkehrserziehung ebenso<br />
wie über die Kampfgruppe und die Zivilschutzarbeit. Ehrungen wurden dokumentiert<br />
und die Einweihung <strong>der</strong> neuen Lackierabteilung, an<strong>der</strong>e Standorte <strong>des</strong><br />
Kombinats und am Schluss, am 29. April 1988, noch die Grundsteinlegung <strong>des</strong><br />
neuen Hochregallagers. Auch mancherlei Auszeichnungen hat es noch gegeben,<br />
vor allem den „Kunstpreis 1973” <strong>des</strong> FDGB. Danach bekam das Filmkollektiv als<br />
Dank und Anerkennung <strong>für</strong> seine Leistung von <strong>der</strong> Kombinatsleitung ein mo<strong>der</strong>nes<br />
MittVG<strong>Prignitz</strong> 1(2001)