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Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 1 Im ...

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infolge <strong>der</strong> Bodenreform parzelliert und zunächst als Notquartier <strong>für</strong> Vertriebene<br />

aus dem Deutschen Osten eingerichtet, bis die Oberburg schließlich seit Ende <strong>der</strong><br />

1950er Jahre bis 1991 <strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn als Betriebsferienlager diente.<br />

Seit 1991 laufen nahezu ununterbrochen umfangreiche Instandsetzungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen<br />

an den einzelnen Gebäuden und Gartenanlagen, die vom<br />

För<strong>der</strong>verein initiiert und durch Eigenmittel <strong>des</strong> <strong>Vereins</strong> und <strong>der</strong> Gemeinde Kletzke,<br />

<strong>der</strong> inzwischen die Burganlage komplett gehört, sowie durch Zuschüsse <strong>der</strong><br />

Familie von Sal<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> Deutschen Stiftung Denkmalschutz, <strong>der</strong> Deutschen Bun<strong>des</strong>stiftung<br />

Umwelt, <strong>des</strong> Landkreises <strong>Prignitz</strong> und <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Brandenburg finanziert<br />

wurden. So konnten seit 1991 bis Herbst 2000 alle Dächer <strong>der</strong> Ober- und<br />

Unterburg instand gesetzt werden. 1998 wurde dann auch <strong>der</strong> die Oberburg umgebende<br />

Burggarten, <strong>der</strong> vollkommen verwahrlost und bar je<strong>der</strong> gärtnerischen Glie<strong>der</strong>ung<br />

war, nach den historischen Bildquellen weitestgehend rekonstruiert sowie<br />

die um 1980 abgetragene Freitreppe an <strong>der</strong> Terrasse neu erbaut werden.<br />

Die wohl wichtigste Korrektur in <strong>der</strong> äußeren Architektur <strong>der</strong> Oberburg wird gegenwärtig<br />

mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> historischen Dacheindeckung und <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Dachaufbauten (Schornsteinköpfe, Fle<strong>der</strong>maus- und Mansardgauben),<br />

die sämtlich um 1970 abgebrochen wurden, geleistet. Auch <strong>der</strong> ästhetisch<br />

völlig ungeeignete Außenputz <strong>des</strong> Bischofsflügels, <strong>der</strong> in den 1980er Jahren ohne<br />

Rücksicht auf den historischen Zustand ausgeführt wurde, konnte nunmehr endlich<br />

abgenommen und durch einen dem ursprünglichen Zustand entsprechenden neuen<br />

Außenputz mit einem Gelbocker-Anstrich ersetzt werden. Der Turm, <strong>der</strong> 1862/65<br />

nach Plänen Friedrich August Stülers entstand und 1883 aufgestockt wurde, erhielt<br />

nun endlich auch wie<strong>der</strong> eine Schiefereindeckung, eine neue Turmuhr sowie eine<br />

neue Wetterfahne.<br />

Die Burg wurde vom För<strong>der</strong>verein von 1991 bis April 2000 selbst bewirtschaftet und<br />

sukzessive zu einer Burgherberge mit Burgmuseum und Burgcafé hergerichtet. Seit<br />

1991 wird <strong>der</strong> Rittersaal <strong>für</strong> Konzerte, Feiern, Empfänge und Tagungen, die <strong>der</strong><br />

Verein z. T. selbst organisiert und ausschreibt, seit 1993 auch <strong>für</strong> Trauungen genutzt.<br />

Gemeinsam mit dem Fremdenverkehrs- und Kulturverein <strong>Prignitz</strong> e. V.<br />

veranstaltet <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein alljährlich am Wochenende vor Sommeranfang ein<br />

großes Mittelalterfest auf <strong>der</strong> Burg, zu dem jährlich Tausende Besucher strömen.<br />

Tradition hat inzwischen auch die seit 1995 von zwei Mitglie<strong>der</strong>n <strong>des</strong> <strong>Vereins</strong><br />

privat organisierte Plattenburger Rocknacht, <strong>der</strong>en Erlöse in die Restaurierung <strong>der</strong><br />

Burg fließen.<br />

Seit 1993 beherbergen drei Zimmer <strong>der</strong> Beletage <strong>des</strong> Fachwerkflügels eine ständige<br />

Ausstellung zur Burggeschichte, während die übrigen Wohnräume in den oberen<br />

Geschossen als Herberge genutzt werden. Der Ahnensaal mit zwei angrenzenden<br />

MittVG<strong>Prignitz</strong> 1(2001)

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