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Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 1 Im ...

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Form wird das Schloßmuseum Wolfshagen einzigartig in <strong>der</strong> Mark Brandenburg<br />

sein.<br />

Wolfshagen ist neben dem Schloß in Rühstädt wohl die bedeutendste spätbarocke<br />

Schloßanlage <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong> und liegt in malerischer Landschaft direkt am Ufer <strong>der</strong><br />

Stepenitz zwischen Putlitz und Perleberg. Sie verdankt ihre heutige Form einem<br />

umfassenden spätbarocken Umbau durch Albrecht Gottlob Gans Edlen Herrn zu<br />

Putlitz (1741 - 1806) in den Jahren 1786/87, geht allerdings im Kern auf mittelalterliche<br />

Reste einer von den Gans Edlen Herrn zu Putlitz hier um 1200 errichteten<br />

Wasserburg zurück, die dann im 15., 16. und 17. Jahrhun<strong>der</strong>t erweitert und zu<br />

einem Wohnschloß aus- und mehrfach umgebaut wurde. Bis 1945 blieb das Schloß<br />

Zentrum einer umfangreichen Gutswirtschaft und einer <strong>der</strong> Stammsitze <strong>der</strong> Gans<br />

Edlen Herren zu Putlitz. In den 1840er Jahren wurde die Umgebung <strong>des</strong> Schlosses<br />

durch Hermann Gans Edlen Herren zu Putlitz (1816 - 1888) nach einem Rayonplan<br />

Peter Joseph Lennés zu einem Landschaftspark umgestaltet, <strong>der</strong> allerdings nach<br />

1945 größtenteils abgeholzt wurde.<br />

Nach <strong>der</strong> Enteignung und Vertreibung <strong>des</strong> letzten Besitzers Hans Albrecht Gans<br />

Edler Herr zu Putlitz (1882 - 1947) und seiner Familie im Zuge <strong>der</strong> sogenannten<br />

demokratischen Bodenreform im Herbst 1945 diente das Schloß zunächst Vertriebenen<br />

aus dem Deutschen Osten als Quartier, bis es schließlich 1952 Zentralschule<br />

wurde und so ununterbrochen bis Juli 1998 genutzt wurde. Die kostbare Ausstattung<br />

mit dem beweglichem Inventar (Möbeln, Porzellan, Bil<strong>der</strong>n, dem wertvollen<br />

Gutsarchiv etc.) ging größtenteils bei den Plün<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Schlosses im Verlauf<br />

<strong>der</strong> Jahre 1945 und 1946 verloren, nur wenige Dinge konnte die Familie retten und<br />

erhalten. Die noch erhaltenen bemalten Leinwandbespannungen im Stil Louis-XVI<br />

wurden erst im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Schuleinrichtung 1952 restlos zerstört.<br />

Der För<strong>der</strong>verein hat dann, um <strong>für</strong> sein Schloß-Museums-Konzept öffentlich zu<br />

werben und Zustimmung bei <strong>der</strong> anfangs sehr skeptischen Gemeinde, <strong>der</strong> das<br />

Schloß gehört, und <strong>der</strong> eher mißtrauischen Bevölkerung zu gewinnen, im Frühjahr<br />

1998 die im Obergeschoß liegenden beiden sogenannten Prinzenstuben und im<br />

Frühjahr 1999 die darunterliegenden beiden Räume restauriert und bereits beispielhaft<br />

mit einer als Interimslösung etwas bunten Mischung von Einrichtungsgegenständen,<br />

Glas und Porzellan aus Familienbesitz, Stücken aus <strong>der</strong> Schloßkapelle von<br />

1571 und aus an<strong>der</strong>en Gutshäusern <strong>der</strong> <strong>Prignitz</strong> sowie Teilen <strong>der</strong> Blaumalerei-<br />

Sammlung v. Barsewisch museal eingerichtet und einen ersten umfangreichen<br />

beschreibenden Katalog hierzu herausgegeben. Nicht zuletzt <strong>des</strong>halb wurden inzwischen<br />

umfangreiche För<strong>der</strong>mittel (ca. 5,3 Millionen DM) durch das Land Brandenburg<br />

bewilligt, mit denen eine vollständige Instandsetzung <strong>des</strong> Schlosses möglich<br />

geworden ist. Daneben haben sich immer wie<strong>der</strong> auch die Gemeinde Wolfshagen,<br />

die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Ernst-von-Siemens-Stiftung sowie<br />

MittVG<strong>Prignitz</strong> 1(2001)

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