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Berufe fürs Leben - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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Ingrid Petschick: Krankenpflege lerne man<br />

weiterhin „aus Berufung“. Sie unterstützt das<br />

examinierte Personal durch Pflegearbeitsgruppen<br />

und eine optimierte Ablauforganisation<br />

sowie den Einsatz von Stationshilfen, die<br />

pflegefremde Tätigkeiten übernehmen.<br />

Martina van Bonn verwies auf die Ergebnisse<br />

von Mitarbeiter- und Patientenbefragungen:<br />

Während das Pflegepersonal angebe,<br />

überlastet zu sein und zu wenig Zeit für die<br />

Patienten zu haben, seien bei diesen in der<br />

letzten Zeit gerade die Werte für Zuwendung<br />

und Einfühlsamkeit besser geworden. Sie setzt<br />

deshalb darauf, die Werkzeuge des Qualitätsmanagements<br />

einzusetzen, um herauszufinden,<br />

wo Prozesse effizienter gestaltet werden<br />

können, damit mehr Zeit am Patienten<br />

bleibt. Gute Erfahrungen mache man mit der<br />

Qualitätszirkelarbeit: „Hier setzen sich alle<br />

Berufsgruppen an einen Tisch und suchen<br />

gemeinsam nach Verbesserungen. Das bringt<br />

die Prozesse in Bewegung, baut Spannungen<br />

ab und führt zu kreativen Lösungen.“<br />

Rafael Corrales-Vidal blickt auf 18 Jahre<br />

im Sozialdienst zurück und konstatiert eine<br />

Monsignore Schumacher,<br />

Stadtdechant im Bonner Münster.<br />

Rund 20 Schwestern, die Geschäftsführerin<br />

der Marienhaus GmbH,<br />

Christa Garvert, Ludwig Klarl, Vorstandsmitglied<br />

des <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Trier</strong><br />

e.V., Krankenhausoberer Christoph Bremekamp,<br />

Ärzte und Pflegepersonal sangen und<br />

beteten mit dem Stadtdechanten zunächst im<br />

Foyer des Hauses St. Elisabeth zu Ehren Mutter<br />

Rosas. „Ihre Liebe galt den Armen, Einsamen,<br />

in Dunkelheit geborenen“, rief Schumacher<br />

den Mitfeiernden zu. „Durch die Seligsprechung<br />

ist sie nun dem Gedächtnis der ganzen<br />

Kirche anvertraut.“ Ihr Werk werde durch die<br />

Schwestern der Waldbreitbacher Franziskanerinnen<br />

„in vielfältiger Weise fortgeführt“.<br />

Verdopplung der Fallzahlen, darunter viele<br />

alte Menschen ohne Compliance sowie Obdachlose.<br />

Seine Maxime lautet: „Ein gut geführtes<br />

Gespräch ist das Kapital.“ Er meistere<br />

die Herausforderung aufgrund der Identifikation<br />

mit den gemeinsamen Zielen.<br />

Aus Sicht des Kaufmännischen Direktors<br />

gibt es im Krankenhaus zwei Aufgaben: die Behandlung<br />

der Patienten und – als notwendige<br />

Bedingung – die Existenzsicherung des Hauses.<br />

Die Konsequenz daraus sei Kostendisziplin und<br />

Leistungssteigerung. Vor diesem Hintergrund sei<br />

es schwieriger, das Besondere eines christlichen<br />

Krankenhauses darzustellen. Er setzt deshalb<br />

auf das Innenverhältnis, einen guten Umgang<br />

miteinander, so dass die Probleme abgemildert<br />

werden und sich das Krankenhaus „zum Besten<br />

vorkämpft, das möglich erscheint“. Bernd<br />

Köster konkretisierte, dass einerseits die Kultur<br />

des Helfens und der Rücksichtnahme gepflegt<br />

werden müsse, andererseits auch Zivilcourage<br />

wichtig sei. „Wir müssen unbequemer, lauter,<br />

politischer werden!“<br />

Christoph Bremekamp betonte den höheren<br />

Anspruch eines christlichen Kranken-<br />

Gemeinschaftskrankenhaus Bonn<br />

hauses und nannte als wichtiges Instrument<br />

die ethische Fallbesprechung, die eine große<br />

Hilfe sei, um die Würde des Menschen erlebbar<br />

zu machen, gerade in den Grenzbereichen<br />

von <strong>Leben</strong> und Tod. Angesichts des steigenden<br />

Drucks für die Mitarbeiter gelte es, gut zuzuhören<br />

und Probleme an der richtigen Stelle<br />

zu kommunizieren, damit Abhilfe geschaffen<br />

werden kann.<br />

Dr. Hüneburg konstatiert eine veränderte<br />

Situation im Krankenhaus, das stark vom<br />

Prozessdenken geprägt ist und sich immer<br />

weniger auf staatliche Unterstützung verlassen<br />

kann: „Für Renovierungen und Erweiterungen<br />

müssen wir Erlöse erzielen.“ Sorgen<br />

mache ihm der zunehmende Ärztemangel in<br />

den Spezialfächern. Dr. Otten kann bei der<br />

Behandlung seiner alten Patienten nicht<br />

auf einen erhöhten Zeiteinsatz verzichten.<br />

Er lobte, dass das Fallpauschalensystem die<br />

Geriatrie aufwerte. Seine persönliche Motivation<br />

zu besonderem Engagement und Überstunden<br />

zieht er wesentlich aus der menschlichen<br />

Begegnung: „Die Patienten geben viel<br />

zurück.“ Brigitte Linden<br />

Bonner Stadtdechant<br />

Schumacher ehrt<br />

Mutter Rosa Flesch<br />

seit über 100 Jahren wirken schwestern der Waldbreitbacher<br />

Franziskanerinnen im st. elisabeth-Krankenhaus. die selig-<br />

sprechung ihrer gründerin mutter rosa Flesch (1826-1906), die<br />

am 4. mai durch Kardinal Joachim meisner im <strong>Trier</strong>er dom<br />

verkündet wurde, nahm der Bonner stadtdechant Wilfried<br />

schumacher zum anlass für einen dankgottesdienst.<br />

In seiner Predigt im Bonner Münster betonte<br />

Schumacher vor Mutter Rosas Bild im<br />

Hochchor die Demut, mit der sie über 28 Jahre<br />

Ausgrenzung, Zurücksetzung und Demütigungen<br />

durch Priester und Ordensschwestern<br />

ertrug und in ihrer Überzeugung „Der liebe<br />

Gott ist so gut. Man braucht nicht traurig zu<br />

sein.“ Trost fand. Sie sei damit eine „Selige<br />

der Ausgegrenzten“ und stehe an der Seite<br />

der Mobbing-Opfer. Die Gemeinde stimmte in<br />

das zur Seligsprechung geschriebene Lied ein:<br />

„Gehen auch wir mit Mutter Rosa, den Menschen<br />

zugewandt.“<br />

Das Gemeinschaftskrankenhaus besinnt<br />

sich in seinem Leitbild ausdrücklich auf Mutter<br />

Rosa: „Was sie begann, ist auch heute noch<br />

unser Auftrag: kranken, alten und benachteiligten<br />

Menschen zu helfen und so christliche<br />

Nächstenliebe zu praktizieren“ und zwar „vom<br />

ungeborenen <strong>Leben</strong> bis zu Sterbenden in ihrer<br />

letzten <strong>Leben</strong>sphase“. Brigitte Linden<br />

2/3-08<br />

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