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Berufe fürs Leben - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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unter diesem motto stand der „Tag der seelischen gesundheit<br />

2008“, der im april im Palais Walderdorff in <strong>Trier</strong> stattfand und<br />

im rahmen des regionalnetzes „gesunde-städte-rheinland-Pfalz“<br />

organisiert wurde vom Psychiatrieförderverein <strong>Trier</strong> e.V. in zusammenarbeit<br />

mit der angehörigeninitiative psychisch Kranker <strong>Trier</strong>,<br />

der ortsgruppe <strong>Trier</strong> des Landesverbands der Psychiatrie-erfahrenen,<br />

der stadt <strong>Trier</strong> und dem Landkreis <strong>Trier</strong>-saarburg.<br />

Nach der Begrüßung durch Dr. Dr.<br />

Wilhelm Classen, Vorsitzender<br />

des Psychiatriefördervereins <strong>Trier</strong><br />

e.V., und Grußworten von Dr. Julia Kuschnereit,<br />

Psychiatriekoodinatorin des Landes<br />

Rheinland-Pfalz, Georg Bernarding, Bürgermeister<br />

der Stadt <strong>Trier</strong>, und Joachim Christmann,<br />

Sozialdezernent der Kreisverwaltung<br />

<strong>Trier</strong>-Saarburg, in denen die Bedeutung von<br />

Recovery und Empowerment vielfach betont<br />

wurde, stellte Bernd Petri die Gruppe der Psychiatrie-Erfahrenen/PE-Gruppe<br />

<strong>Trier</strong> vor, die<br />

es seit 1985 gibt.<br />

Eine Improvisation zu den Begriffen „Recovery<br />

und Empowerment“ der experimentellen<br />

Musikgruppe des Mutterhauses <strong>Trier</strong> leitete<br />

über zum Hauptteil der Veranstaltung, der von<br />

einem Sketch von Bewohnern des Raphaelshauses<br />

<strong>Trier</strong> sowie musikalischen Beiträgen<br />

auf der Harfe, mit einer und zwei Gitarren<br />

sowie Gesang aufgelockert wurde.<br />

Prof. Dr. Josef Werle von der Universität<br />

<strong>Trier</strong> stellte in seinem „<strong>Leben</strong>skunst“ überschriebenen<br />

Vortrag am Beispiel ausgewählter<br />

Klassiker der philosophischen <strong>Leben</strong>skunst<br />

58 2/3-08<br />

(wie Sokrates, Epikur, Epiktet, Michel de Montaigne,<br />

Adolph Freiherr von Knigge) anschaulich<br />

dar, wie eng das jeweilige Menschenbild<br />

und die Beschäftigung mit der Frage: „Was ist<br />

ein gutes, gelingendes menschliches <strong>Leben</strong>?“<br />

zusammenhängen. An zahlreichen Beispielen<br />

wie dem Anliegen der „Gesundheit der Seele“<br />

(Epikur), dem Prinzip der Selbstermächtigung<br />

(Epiktet) oder der Annahme des Menschen,<br />

so wie er ist (Montaigne), konnte er<br />

zeigen, dass Gedanken von Empowerment &<br />

Recovery schon bei den alten Philosophen zu<br />

finden sind.<br />

Sehr persönlich gehalten waren die Berichte<br />

von zwei Psychiatrie-Erfahrenen, Franz-<br />

Josef Wagner und Karena Walter, die ihren Weg<br />

in die psychische Erkrankung, aber auch den<br />

Weg zur Genesung und damit Recovery beschrieben.<br />

In Anlehnung an die von der AG „Empowerment<br />

& Coaching“ erarbeitete Konzeption<br />

stellte Ulrike Schmid vom Schönfelderhof die<br />

Möglichkeiten einer Einrichtung vor, wie Empowerment,<br />

Coaching und Recovery umgesetzt<br />

und gelebt werden können. Anhand von<br />

INFO<br />

Beate Wewezow, <strong>Trier</strong>, 2008<br />

Referenten der<br />

Podiumsdiskussion.<br />

Beispielen wurde gezeigt,<br />

wie geeignete Rahmenbedingungen<br />

und Voraussetzungen<br />

aussehen können.<br />

Wie im Vortrag von Prof.<br />

Josef Werle deutlich wurde,<br />

sind Empowerment, Coaching<br />

und Recovery nichts<br />

grundsätzlich Neues, es<br />

lohnt aber, sich damit auseinanderzusetzen<br />

und darauf<br />

einzulassen, um beispielsweise<br />

eingefahrenen<br />

Denkweisen eine neue<br />

Richtung zu geben.<br />

Die abschließende Podiumsdiskussion<br />

fasste die vielfältigen Aspekte<br />

der Beiträge noch einmal zusammen, konnte<br />

Fragen beantworten, Ideen und Vorschläge<br />

sammeln und zeigte, wie wichtig es ist, bestehende<br />

Netzwerke zu nutzen und weiter auszubauen<br />

sowie den Informationsaustausch<br />

durch Veranstaltungen wie den „Tag der Seelischen<br />

Gesundheit“ für alle Beteiligten zu<br />

verbessern. Ulrike Schmid<br />

Der Tag der seelischen Gesundheit mit<br />

dem Thema „Psychisch krank – nicht für<br />

immer. Genesung ist möglich“ interessierte<br />

viele Menschen.<br />

Auszüge aus der Konzeption<br />

„Empowerment & Coaching auf dem<br />

Schönfelderhof“ können in Kürze unter<br />

www.bb-schoenfelderhof.de eingesehen<br />

werden.

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