Berufe fürs Leben - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Tr ier Eine Wissenschaft für sich mit markus mai ist ein ausgewiesener Pflegewissenschafter im management des BKT vertreten. er nennt sich „master of science“ mit der zusatzbezeichnung Pflegewissenschaft – oder, um es neudeutsch zu sagen, „nursing“. mit markus mai, dem stellvertretenden Pflegedirektor am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, ist die hierzulande noch recht junge akademische disziplin nun auch im management des BKT vertreten. 64 2/3-08
Nachdem Mai bereits ein Studium des Pflegemanagements an der Katholischen Fachhochschule in Mainz absolviert und zudem einen „Master of Arts“ in Organisationswissenschaften erworben hatte, erhielt er nun die Masterurkunde der pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar am Rhein. Damit ist das BKT das erste Pflegewissenschaft setzt auf internationale Erkenntnisse. Krankenhaus in der Region Trier, das in ihrem Pflegemanagement auf einen ausgewiesenen Pflegewissenschaftler setzen kann. „Letztlich ist die Pflegewissenschaft eine Praxiswissenschaft, weshalb es wichtig ist, dass ein Transfer von der Theorie in die Praxis und umgekehrt stattfindet“, erläutert Mai sein Metier und nennt beispielhaft die Versorgung von Diabetikern: „Es geht im Wesentlichen darum, den Pflegekräften die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Betreuung von Diabetes- Patienten so aufzubereiten und zu vermitteln, dass dieses Wissen auch optimal in die Praxis umgesetzt werden kann“. Aufgabe eines Pflegewissenschaftlers ist es, neue Entwicklungen und Erkenntnisse in der Pflege im Blick zu haben und zu prüfen, ob und wie diese konkret in den Pflegealltag implementiert werden können. Wie sehr sich die Anforderungen und Notwendigkeiten in der Pflege ändern können, zeigt Mai am Beispiel der Lumbalpunktion auf. Bei diesem Eingriff wird der Rückenmarkskanal in Höhe der Lendenwirbelsäule punktiert, um Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit zu gewinnen. Weil bei den meisten Menschen nach einer solchen Punktion Kopfschmerzen auftreten, wurde früher eine Bettruhe von bis zu 24 Stunden verordnet. Die Folge: Sie waren einen Tag lang quasi ein Pflegefall. Dann ergaben neuere Forschungen, dass diese Maßnahme im Grunde genommen nicht notwendig ist. Die Vorteile für Patienten und Pflegemanagement aus dieser Erkenntnis liegen auf der Hand: Es müssen weniger personelle Ressourcen aufgewandt werden, und der Patient wird nicht durch Immobilität neuen Risiken wie Thrombosegefahr oder Dekubitus (Wundliegen) ausgesetzt. Das Beispiel zeigt zudem, dass Pflege „verstärkt nach wissenschaftlichen Kriterien ausgerichtet werden muss“, so Aloys Adler, Pflegedirektor des BKT. Weil derartige Erkenntnisse aber nicht sofort die Basis, also die Pflegekräfte auf den Stationen erreichen, kommt Mai eine Schlüsselfunktion zu. Er muss gemeinsam mit dem Pflegemanagement die Praxistauglichkeit neuer Erkenntnisse und Methoden prüfen und dann entscheiden, ob diese auch im BKT umgesetzt werden sollten. „Wir erleben, wie die Pflege sich von einem Heilhilfsberuf zu einer eigenständigen Profession entwickelt“, beschreibt Adler die Veränderungen. Die Pflege habe schon heute einen spezifischen Anteil am Behandlungserfolg und sei insofern ein gleichwertiger Partner der Medizin. Adler rechnet damit, dass es mittelfristig in Krankenhäusern einen „Personalmix von wenigen Fachkräften und vielen Hilfskräften geben wird“. Das habe zur Konsequenz, dass „diese wenigen Experten immer mehr Verantwortung übernehmen müssen und sich auch entsprechend bilden müssen“, erläutert der Pflegedirektor. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier Pflegestandards müssten deshalb noch mehr als in der Vergangenheit ständig den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst werden, um so den Patienten die zum Zeitpunkt ihres Klinikaufenthalts bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Adler und Mai sprechen von einem „Paradigmenwechsel“, der sich derzeit vollziehe: Der Patient müsse noch viel stärker in seine eige- Aloys Adler, Pflegedirektor Wissenschaftliche Erkenntnisse werden im Pflegealltag in der Praxis umgesetzt. ne Pflege miteinbezogen werden, denn „ohne seine Unterstützung werden wir nicht in der Kürze der Zeit zum Behandlungserfolg kommen“. Anja Tollhausen KuRz uND KNAPP Jubilare 25-jähriges Jubiläum: Maria Densborn Gudrun Steffes Dr. Inge Weimar Hannelore Dres Maria Feiler Margret Thiel Franziska Wilger Wilma Atzor Hilda Lauer 30-jähriges Jubiläum: Ernst Althoff Marion Krämer Walter Olmscheid Eva-Maria Schneider Albert Schneider Ferdinande Kröger 50-jähriges Jubiläum: Alfred Wagner 2/3-08 65
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