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Berufe fürs Leben - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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Nachdem Mai bereits ein Studium<br />

des Pflegemanagements an der<br />

Katholischen Fachhochschule in<br />

Mainz absolviert und zudem einen „Master of<br />

Arts“ in Organisationswissenschaften erworben<br />

hatte, erhielt er nun die Masterurkunde<br />

der pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen<br />

Hochschule in Vallendar<br />

am Rhein. Damit ist das BKT das erste<br />

Pflegewissenschaft<br />

setzt auf internationale<br />

Erkenntnisse.<br />

Krankenhaus in der Region <strong>Trier</strong>, das in ihrem<br />

Pflegemanagement auf einen ausgewiesenen<br />

Pflegewissenschaftler setzen kann.<br />

„Letztlich ist die Pflegewissenschaft eine<br />

Praxiswissenschaft, weshalb es wichtig ist, dass<br />

ein Transfer von der Theorie in die Praxis und<br />

umgekehrt stattfindet“, erläutert Mai sein Metier<br />

und nennt beispielhaft die Versorgung von Diabetikern:<br />

„Es geht im Wesentlichen darum, den<br />

Pflegekräften die aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse zur Betreuung von Diabetes-<br />

Patienten so aufzubereiten und zu vermitteln,<br />

dass dieses Wissen auch optimal in die Praxis<br />

umgesetzt werden kann“. Aufgabe eines Pflegewissenschaftlers<br />

ist es, neue Entwicklungen und<br />

Erkenntnisse in der Pflege im Blick zu haben<br />

und zu prüfen, ob und wie diese konkret in den<br />

Pflegealltag implementiert werden können.<br />

Wie sehr sich die Anforderungen und Notwendigkeiten<br />

in der Pflege ändern können,<br />

zeigt Mai am Beispiel der Lumbalpunktion auf.<br />

Bei diesem Eingriff wird der Rückenmarkskanal<br />

in Höhe der Lendenwirbelsäule punktiert,<br />

um Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit zu gewinnen.<br />

Weil bei den meisten Menschen nach<br />

einer solchen Punktion Kopfschmerzen auftreten,<br />

wurde früher eine Bettruhe von bis zu 24<br />

Stunden verordnet. Die Folge: Sie waren einen<br />

Tag lang quasi ein Pflegefall.<br />

Dann ergaben neuere Forschungen, dass<br />

diese Maßnahme im Grunde genommen<br />

nicht notwendig ist. Die Vorteile für Patienten<br />

und Pflegemanagement aus dieser Erkenntnis<br />

liegen auf der Hand: Es müssen weniger<br />

personelle Ressourcen aufgewandt werden,<br />

und der Patient wird nicht durch Immobilität<br />

neuen Risiken wie Thrombosegefahr oder Dekubitus<br />

(Wundliegen) ausgesetzt. Das Beispiel<br />

zeigt zudem, dass Pflege „verstärkt nach wissenschaftlichen<br />

Kriterien ausgerichtet werden<br />

muss“, so Aloys Adler, Pflegedirektor des BKT.<br />

Weil derartige Erkenntnisse aber nicht<br />

sofort die Basis, also die Pflegekräfte auf den<br />

Stationen erreichen, kommt Mai eine Schlüsselfunktion<br />

zu. Er muss gemeinsam mit dem<br />

Pflegemanagement die Praxistauglichkeit<br />

neuer Erkenntnisse und Methoden prüfen und<br />

dann entscheiden, ob diese auch im BKT umgesetzt<br />

werden sollten.<br />

„Wir erleben, wie die Pflege sich von<br />

einem Heilhilfsberuf zu einer eigenständigen<br />

Profession entwickelt“, beschreibt Adler die<br />

Veränderungen. Die Pflege habe schon heute<br />

einen spezifischen Anteil am Behandlungserfolg<br />

und sei insofern ein gleichwertiger Partner<br />

der Medizin. Adler rechnet damit, dass es<br />

mittelfristig in Krankenhäusern einen „Personalmix<br />

von wenigen Fachkräften und vielen<br />

Hilfskräften geben wird“. Das habe zur Konsequenz,<br />

dass „diese wenigen Experten immer<br />

mehr Verantwortung übernehmen müssen<br />

und sich auch entsprechend bilden müssen“,<br />

erläutert der Pflegedirektor.<br />

Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> <strong>Trier</strong><br />

Pflegestandards müssten deshalb noch<br />

mehr als in der Vergangenheit ständig den<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

angepasst werden, um so den Patienten die<br />

zum Zeitpunkt ihres Klinikaufenthalts bestmögliche<br />

Behandlung zukommen zu lassen.<br />

Adler und Mai sprechen von einem „Paradigmenwechsel“,<br />

der sich derzeit vollziehe: Der<br />

Patient müsse noch viel stärker in seine eige-<br />

Aloys Adler, Pflegedirektor Wissenschaftliche Erkenntnisse werden im Pflegealltag<br />

in der Praxis umgesetzt.<br />

ne Pflege miteinbezogen werden, denn „ohne<br />

seine Unterstützung werden wir nicht in der<br />

Kürze der Zeit zum Behandlungserfolg kommen“.<br />

Anja Tollhausen<br />

KuRz uND KNAPP<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Maria Densborn<br />

Gudrun Steffes<br />

Dr. Inge Weimar<br />

Hannelore Dres<br />

Maria Feiler<br />

Margret Thiel<br />

Franziska Wilger<br />

Wilma Atzor<br />

Hilda Lauer<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Ernst Althoff<br />

Marion Krämer<br />

Walter Olmscheid<br />

Eva-Maria Schneider<br />

Albert Schneider<br />

Ferdinande Kröger<br />

50-jähriges Jubiläum:<br />

Alfred Wagner<br />

2/3-08<br />

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