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4 Pionieraktivitäten
Blick in die Zukunft:
Die an der Pionieraktivität beteiligten Unternehmen planen, die
zentrale These des Grids in der Praxis zu belegen: dass nämlich
(im wörtlichen Sinne) „ungeahnte“ Wertschöpfungspotenziale
erschlossen werden können, wenn es gelingt, die richtigen Partner
zur Lösung eines Problems zusammenzubringen. Dies soll
am Beispiel der Osteoporosebehandlung durchgeführt werden.
Osteoporose ist heute als eine volkswirtschaftlich hoch relevante
Erkrankung anzusehen. Es leiden in Deutschland ca. 6 Mio. Menschen
darunter. Osteoporose und ihre Folgen wie z. B. Wirbel-,
Handgelenks- und Oberschenkelhalsbrüche führen oft zu irreversiblen
Einbußen an Lebensqualität. Das verursacht in Deutschland
jährlich Kosten von etwa 3 Mrd. Euro.
In den letzten Jahren hat sich deutlich gezeigt, dass multiple
Zugehensweisen aus der Sicht verschiedener Expertisen in besonderer
Weise erhellend und effektiv bei der Lösungsfindung wirken
können. Ergebnisse aus molekularbiologischen und orthopädischen
Forschungen wirken mit solchen aus der Ernährungswissenschaft
ebenso zusammen wie mit Erkenntnissen aus körperlicher Minimalbelastung
im Weltraum oder aus Höchstbelastungen im
Spitzensport. In der Therapie von Osteoporose bzw. Arthrose
kommt es nun darauf an, durch gezielte Belastung Spannungen
im kranken Knochen aufzubauen. Durch diese Spannungen wird
das Knochengewebe gereizt, Material aufzubauen und sich somit
zu verfestigen. Modellierungen der entsprechenden Gewebe führen
durch Simulationstechnologien zu bisher unbekannten Erkenntnissen.
Mithilfe der rechnerischen Simulation können die Spannungen
im Knochen ermittelt werden.
Als Konsequenz schlagen wir die exemplarische Umsetzung eines
grid-basierten Kollaborationsszenarios vor, in dem die Verfügbarkeit
von Ressourcen und Know-how verschiedener Partner in neuartiger
Form zur Lösung des Problemkreises Osteoporose und Arthrose
in Simulation, Diagnostik und Therapie zusammengebracht
werden. Die Sporthochschule Köln liefert die Ausgangsdaten für
die Simulation. Die Firma CADFEM übernimmt die rechnerische
Analyse. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation
(IAO) unterstützt durch die Bereitstellung von Werkzeugen
für das kollaborative Arbeiten. Siemens und IBM liefern Komponenten
der Grid-Infrastruktur.
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