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Umweltbelastungen und Gesundheit 9. Juni 1999 - Toxnet Infoportal ...

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Dr. Wolfgang Wodarg, MdB<br />

Politische<br />

Rahmenbedingungen<br />

für Prävention<br />

<strong>und</strong> Umweltmedizin<br />

POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR PRÄVENTION UND UMWELTMEDIZIN<br />

Es ist schön, dass wir uns wieder zusammenfinden, um das wichtige Querschnittsthema Umwelt <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit zu diskutieren. Ich freue mich, dass diesem Thema in der Öffentlichkeit inzwischen so viel<br />

Interesse entgegengebracht wird <strong>und</strong> ich freue mich ganz besonders, dass diejenigen, die betroffen<br />

sind <strong>und</strong> Leidensdruck spüren, auch merken, dass dies etwas mit Politik zu tun hat; dass sie, anstatt<br />

im Wartezimmer stumm zu leiden, sich aktiv einmischen, damit sich etwas in unserer Gesellschaft<br />

ändert. Ich möchte Sie mit meinem Beitrag zu dieser Diskussion ermutigen, sich in der Politik zu engagieren,<br />

damit unserem Thema die gebührende Beachtung geschenkt wird.<br />

Da wir jetzt als SPD in der Regierungsverantwortung stehen, haben wir die Möglichkeit, viele Dinge<br />

besser zu machen. Es gibt allerdings sehr viele Projekte, die wir gleichzeitig anfassen müssen. Das ist<br />

auch der Gr<strong>und</strong> dafür, dass die Ges<strong>und</strong>heitsministerin heute nur so wenig Zeit zur Verfügung hat. Die<br />

Ges<strong>und</strong>heits-Strukturreform steht an, Hähnchen aus Belgien sind dioxinverseucht, viele Dinge dulden<br />

keinen Aufschub. Diese Beispiele mögen genügen, um Ihnen den Druck aufzuzeigen, unter dem wir<br />

stehen. Wenn wir wollen, dass Politik nicht nur reagiert, dann müssen wir in die Dinge, die wir<br />

anpacken, eine vernünftige Ordnung bringen. Dann müssen wir die Anliegen <strong>und</strong> Reformvorhaben<br />

zusammenfassen, die in einem systematischen Zusammenhang stehen. Das Thema Umwelt <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit umfasst wichtige Aspekte, die auch in den Kontext der Ges<strong>und</strong>heits-Strukturreform hineingehören.<br />

Die Ges<strong>und</strong>heits-Strukturreform soll Rahmenbedingungen setzen für Menschen, die auf solidarische<br />

Hilfe angewiesen sind. Der Gesetzgeber hat dabei vor allem die Aufgabe, die finanzielle Seite zu<br />

regeln. Die strukturelle <strong>und</strong> organisatorische Seite, die Versorgungsseite ist weitgehend der Selbstverwaltung<br />

zu überlassen (die kassenärztlichen Vereinigungen, die Krankenkassen <strong>und</strong> die Kostenträger,<br />

die sich selbst organisieren). Auf der anderen Seite hat auch die Landesebene, was den öffentlichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbereich betrifft, eine große Verantwortung. Unser Ges<strong>und</strong>heitswesen ist ein sehr komplexes<br />

System. Wenn man hier etwas ändern will, muss man möglichst alle an einem Tisch haben, man<br />

muss sehen, dass die Strukturen zusammenpassen, <strong>und</strong> sich in ihren Wirkungen <strong>und</strong> Gegenwirkungen<br />

nicht beeinträchtigen.<br />

Im Bereich Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit steht besonders die Primärprävention im Vordergr<strong>und</strong>. Die Primärprävention<br />

ist nicht automatisch Aufgabe der Krankenkassen. Die Krankenkassen als Solidargemeinschaften<br />

werden weiterhin die Aufgabe haben, krankheitsbezogene Prävention zu betreiben. Wir werden<br />

sie darin bestärken <strong>und</strong> versuchen, ihnen in unserem Gesetz mehr Möglichkeiten zu geben, damit<br />

bestimmte Krankheitsbilder gar nicht erst auftreten. Da muss es neue Konzepte geben <strong>und</strong> vor allem<br />

muss es auch hier Qualitätssicherung geben. Was können wir tun, damit weniger Herzinfarkte, Lärmschwerhörigkeiten<br />

oder Streßkomplikationen auftreten <strong>und</strong> Kinder nicht mit krummen Rücken aufwachsen?<br />

-Gezielte Prävention, die bestimmte Krankheiten vermeiden hilft, das ist Aufgabe der Krankenkasse.<br />

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