Umweltbelastungen und Gesundheit 9. Juni 1999 - Toxnet Infoportal ...
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UMWELT UND GESUNDHEIT – WOHLBEFINDEN STATT KRANKHEIT<br />
Michael Müller, MdB<br />
Stellvertretender Vorsitzender der SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />
Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit –<br />
Wohlbefinden statt Krankheit<br />
Meine Damen <strong>und</strong> Herren!<br />
Ich begrüße Sie hier im Wasserwerk sehr herzlich im Namen der SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion. Vor einem<br />
Jahr am 26. August 1998, hatten wir auch an diesem Ort eine sehr erfolgreiche Tagung zu Umwelt <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit. Sie haben hoffentlich alle die Dokumentation über diese Tagung bekommen. Dafür möchte<br />
ich Richard Ratka danken, der die Koordination gehabt hat.<br />
Wir werden diese Dokumentation nutzen, damit die wertvollen Anregungen, die gemacht wurden,<br />
nicht verloren gehen. Auch die heutige Tagung werden wir dokumentieren. Melden Sie sich zu Wort.<br />
Mit der Veranstaltung erfüllen wir unser Versprechen, nicht nur in der Opposition über Umwelt <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit zu reden, sondern auch als Regierungsfraktion. Wir haben Ihnen versprochen, dass wir die<br />
B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerin hier haben werden. Sie ist da. Frau Fischer, B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerin,<br />
wird ihre Vorstellungen über Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik vortragen. Richtig ist allerdings<br />
auch: Neue Ideen setzen sich leider nur langsam durch.<br />
Der – wie ich finde überzeugende – Zusammenhang von Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit hat nach dem Regierungswechsel<br />
nicht schon automatisch eine breite öffentliche Zustimmung. Aber die Voraussetzungen,<br />
neue Ideen <strong>und</strong> Konzepte umzusetzen, sind deutlich besser geworden. Wir haben in Frau Fischer eine<br />
Verbündete. Sie hat ein offenes Ohr für unsere Vorschläge.<br />
Sagen Sie, was Sie von der Ges<strong>und</strong>heitspolitik der B<strong>und</strong>esregierung erwarten. Es wäre falsch, die<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdebatte allein den Verbandsvertretern des Medizinsektors zu überlassen. Die Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />
geht uns alle an. Deshalb halte ich es für dringend erforderlich, die Debatte wieder auf die<br />
eigentlichen Fragen zurückzuführen, nämlich wie die Volksges<strong>und</strong>heit auf Dauer gesichert <strong>und</strong> verbessert<br />
werden kann.<br />
Was erwarten Sie von der Ges<strong>und</strong>heitspolitik der neuen B<strong>und</strong>esregierung – als Betroffene, Ärzte, Vertreter<br />
einer Krankenkasse oder Selbsthilfegruppe. Wir müssen über die qualitativen Fragen des<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystems debattieren <strong>und</strong> nicht nur über Finanzen <strong>und</strong> Organisationsformen. Dies ist dringend<br />
notwendig, um ein Abrutschen des Ges<strong>und</strong>heitswesens in eine Zwei-Klassen-Medizin zu verhindern.<br />
Im Zentrum unserer Tagung steht: Wie sieht ein modernes Ges<strong>und</strong>heitswesen aus? Was erwarten wir<br />
von einer zukunftsorientierten Ges<strong>und</strong>heitspolitik? Wir stellen die Frage, wie angesichts veränderter<br />
ökologischer, sozialer <strong>und</strong> finanzieller Rahmenbedingungen die Zukunft der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
aussieht? Keine Frage: Das Ges<strong>und</strong>heitssystem muss effizient <strong>und</strong> kostengerecht sein. Aber wir dürfen<br />
die Ges<strong>und</strong>heitspolitik nicht auf die Finanzierungsfragen reduzieren, eine reiche Gesellschaft wie die<br />
B<strong>und</strong>esrepublik schon gar nicht. Wir sind ein wirtschaftlich starkes Land, das sein Ges<strong>und</strong>heitswesen