Umweltbelastungen und Gesundheit 9. Juni 1999 - Toxnet Infoportal ...
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IMPULSREFERATE<br />
quenzfeldern <strong>und</strong> Wirkungen von Hochfrequenzfeldern. Die Wirkungsmechanismen beider Felder sind<br />
sehr verschieden.<br />
Niederfrequenz<br />
Bei der Analyse der außerordentlich zahlreichen wissenschaftlichen Literatur zur Wirkung von magnetischen<br />
Feldern im Frequenzbereich von 50 <strong>und</strong> 60 Hz brauchen wir nicht einzeln ins Detail zu gehen.<br />
Die bisher bekannten Wirkungen von Niederfrequenzfeldern sind von wissenschaftlich arbeitenden<br />
Kommissionen im Auftrag öffentlicher Institutionen sehr genau <strong>und</strong> verantwortungsbewusst zusammengetragen<br />
<strong>und</strong> zusammenfassend dargestellt worden:<br />
1. Nach 18-monatiger Arbeit einer international besetzten Kommission von Experten im Auftrag des<br />
Nationalen Instituts für Umweltges<strong>und</strong>heitswissenschaften, USA (National Institute of Environmental<br />
Health Sciences NIEHS) kommt die Kommission im <strong>Juni</strong> 1998 mit der überwiegenden<br />
Mehrheit der Stimmen zu folgendem Schluss:<br />
»Elektromagnetische Felder (Emfs) sind mögliche Karzinogene für den Menschen.« Gr<strong>und</strong>lage für<br />
das Bewertungsverfahren waren die Richtlinien der Internationalen Agentur für Krebsforschung<br />
(International Agency for Research on Cancer IARC). Mit dieser Einstufung rangiert das elektromagnetische<br />
Feld in der gleichen Kategorie wie Chloroform, DDT, Blei, PBB`s, Tetrachlorkohlenstoff.<br />
2. Nach 9-jähriger Arbeit des vom US-Kongress beauftragten Sicherheitsrates (National Council on<br />
Radiation Protection and Measurements NCRP), in deren Verlauf sämtliche wissenschaftlich relevanten<br />
Untersuchungen zum Thema kritisch bewertet wurden, empfiehlt 1995 der Ausschuss<br />
(bestehend aus Epidemiologen, Ges<strong>und</strong>heitsexperten, Molekular- <strong>und</strong> Zellbiologen <strong>und</strong> Ingenieuren<br />
von Stromversorgungsunternehmen) einen Grenzwert bei niederfrequenten Magnetfeldern<br />
von 0,2 Mikrotesla (derzeitiger Grenzwert laut Verordnung 100 Mikrotesla, frühere Empfehlung<br />
400 bzw. 5000 Mikrotesla). Der NCRP tritt dafür ein, diesen niedrigen Grenzwert ab sofort beim<br />
Bau von Kindertagesstätten, Schulen <strong>und</strong> Kinderspielplätzen ebenso wie bei der Errichtung neuer<br />
Stromversorgungsleitungen zu beachten.<br />
Zitat des Ausschussmitglieds Dr. David Carpenter (School of Public Health, State University of<br />
New York in Albany): »Bei jeder anderen Form von (Umwelt)-Exposition, bei der die Anhaltspunkte<br />
so stark wären wie der Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern <strong>und</strong> Krebs, gäbe<br />
es umfassende gesetzliche Regelungen. Der Hauptgr<strong>und</strong>, warum viele Mitglieder des Rates nicht<br />
bereit waren, striktere Standards festzulegen, lag darin, dass dies horrend teuer werden würde<br />
<strong>und</strong> eine Durchsetzung unrealistisch wäre.«<br />
3. Bereits 1990 gelangte vor der Freigabe die Schlussfolgerung einer Studie der amerikanischen<br />
Umweltbehörde (Environmental Protection Agency EPA) zu diesem Thema an die Öffentlichkeit:<br />
»Niederfrequente Magnetfelder wirken beim Menschen wahrscheinlich karzinogen.« Die vollständige<br />
Studie wurde nie für die Öffentlichkeit freigegeben.<br />
Aufgepfropfte Störschwingungen<br />
Alle Punkte zusammengenommen ergeben, dass wir uns davor hüten sollten, unseren Tag <strong>und</strong> die<br />
Nacht in zu hohen magnetischen, elektrischen <strong>und</strong> elektromagnetischen Feldern zu verbringen. Um<br />
die wenig belasteten Plätze herauszufinden, bedarf es der handlichen Messgeräte. Die Warnung für<br />
den magnetischen Niederfrequenzbereich aufgr<strong>und</strong> dieser Messgeräte sollte bei den als Grenzwert<br />
empfohlenen 0,2 Mikrotesla beginnen. Die Geräte müssen preisgünstig sein, sie müssen eine Genauigkeit<br />
von mindestens 6% bei 50 Hz-Feldern garantieren, sollten aber auch hochfrequente Störschwingungen<br />
in den Meßvorgang aufnehmen, kommutierende Einbrüche, Phasenanschnitte, Transienten<br />
<strong>und</strong> Bursts.<br />
Vor allem Transienten sind Impulse, die sich durch diverse Schaltvorgänge auf die gr<strong>und</strong>legenden<br />
Sinusschwingungen aufpfropfen. Es gibt heute keine saubere Sinus-Schwingung mehr im Verb<strong>und</strong>netz,<br />
sondern zu jeder Zeit sind Störaufschläge messbar. Damit entsteht ein Problem.<br />
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