Umweltbelastungen und Gesundheit 9. Juni 1999 - Toxnet Infoportal ...
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IMPULSREFERATE<br />
Der derzeitig festgesetzte Grenzwert für die Induktion der Magnetfelder im Niederfrequenzbereich –<br />
100 µT – basiert auf der Verhinderung von induzierten Stromdichten in unseren Körper größer als die<br />
körpereigenen Stromdichten. Um also nicht mehr Stromdichte als maximal 2 mA/m2 (0,2 µA/cm2 ) aufkommen<br />
zu lassen, müssen die Felder mit 50 Hz Frequenz bei 100 µT Stärke limitiert werden. Diese 50<br />
Hz-Grenzinduktion ist nur in allernächster Nähe von Geräten <strong>und</strong> Leitungen vorhanden <strong>und</strong> ist in<br />
unserer normalen Umgebung relativ selten.<br />
Die Induktion von Wirbelströmen in unseren Organismus ist aber nicht allein von der Stärke des<br />
Magnetfeldes abhängig, sondern auch von der Geschwindigkeit der Änderung des Magnetfeldes. Wenn<br />
das Feld statt der 50 Hz schnellere 100 Hz enthält, entsteht die maximal erlaubte Stromdichte im Körper<br />
bereits bei 50 µT; bei einem Frequenzinhalt von 1000 Hz bei 5 µT usw. Die Transienten sind immer<br />
sehr schnelle Änderungen im µs-Bereich, so dass sie bei den normal zu messenden Amplituden vergleichsweise<br />
sehr hohe Induktionsspitzen in unserem Körper erzeugen; unter Umständen höher als die<br />
derzeit gültige Verordnung vorsieht. Dies auch bereits bei wenigen 50 nT, Werte, die in unseren Wohn<strong>und</strong><br />
Arbeitsräumen gewöhnlich zu messen sind. Diese Transienten sind bisher in keiner Verordnung<br />
erfasst oder geregelt. Man diskutiert in Amerika, ob diese Transienten nicht die krebspromovierende<br />
Wirkung entfalten.<br />
Wir haben deshalb Geräte für den Markt neu konstruiert, die diese Transienten erfassen. Man sieht sehr<br />
schön bei den Messungen mit unseren Geräten, dass vor allem Maschinen mit rotierenden Achsen,<br />
dann sogenannte Neonröhren <strong>und</strong> Monitore die stärkste Transienten-Emission haben.<br />
Hochfrequenz<br />
Das alleinige Kriterium zur Festsetzung der Grenzwerte bei Hochfrequenz ist der Temperaturfaktor. Wir<br />
wissen, Felder mit bestimmten Frequenzen können, anlog zu dem Mikrowellengerät in der Küche, Wasser<br />
<strong>und</strong> andere Moleküle in eine erhöhte Wärmephase führen. Bei zu hohen Temperaturen wird der<br />
Organismus geschädigt, also bestimmt man für jeden in Frage kommenden Frequenzbereich die Wärmeinduzierung<br />
<strong>und</strong> legt diejenige Feldstärke mit einem Sicherheitsfaktor fest, die unterhalb 1 Grad<br />
Temperatursteigerung bleibt.<br />
Belastungsbestimmungen<br />
Aufgr<strong>und</strong> des »Wärmekriteriums« sind folgende Werte verbindlich:<br />
■ Ganzkörperbelastung der allgemeinen Bevölkerung: 0,08 W/kg<br />
■ Kopf, Nacken, Hals: 1,60 W/kg durchschnittlich über jedes 1g Gewebe<br />
■ Extremitäten: 4 W/kg durchschnittlich über jede 10 g der Gewebe<br />
■ IRPA-Grenzwert: 1 mW/cm2 = 1000 µW/cm2 ; (Rußland früher: 300 MHz-300 GHz 5 µW/cm2 )<br />
Die weltweit in neutralen Forschungsinstituten erlangten Ergebnisse aus Untersuchungen zu diesem<br />
Thema machen deutlich, dass das Kriterium »Wärme« als Schutz der Bevölkerung vor Hochfrequenzstrahlung<br />
nicht ausreichend erscheint.<br />
Mobilfunk<br />
Derzeit haben wir ca. 15 Millionen Mobilfunkbenutzer. Im Jahr 2001 rechnet man mit über 30 Millionen.<br />
Bis dahin werden sich auch die 24 St<strong>und</strong>en aktiven Basisstationen verdoppelt haben auf ca.<br />
40 000. Die jeweilige mittlere Sendeleistung kann dann zwar geringer ausfallen mit einem mittleren<br />
Funkzellenradius von 500 Metern, ob aber dadurch die elektromagnetische Belastung für den Einzelnen<br />
steigt oder sinkt, kann heute noch niemand sagen.<br />
Betroffene im Bereich von Basisstationen haben das Gefühl, einer Technologie ausgeliefert zu sein,<br />
deren Wirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit noch nicht erforscht sind. Fehlende Information zu dem Problem<br />
<strong>und</strong> ein ignoranter Umgang mit Sorgen der Bevölkerung steigern die allgemeinen Befürchtungen.