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Umweltbelastungen und Gesundheit 9. Juni 1999 - Toxnet Infoportal ...

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WER SAGT, DIE UMWELT HABE IHN KRANK GEMACHT, DER IST VERÜCKT<br />

Was wir hier beobachten, erfüllt die wesentlichsten Merkmale eines gewaltsamen – manchmal auch<br />

aktiv gewalttätigen – sozialkulturellen Tabuisierungsprozesses. Er trägt faktisch die Züge eines stillen,<br />

unbarmherzigen Krieges gegen UmweltpatientInnen.<br />

Lebendiger Beweis<br />

Jeder Umweltpatient, jede Umweltpatientin ist der lebendige Beweis dafür, dass die Medizin, die Chemie-,<br />

die Pharmakologie- <strong>und</strong> Umweltpolitik versagt haben, schlimmer noch, dass sie dabei sind,<br />

unsere Gesellschaft ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> sozialpolitisch über den Rand hinaus zu treiben.<br />

Alle UmweltpatientInnen widerlegen die wichtigsten bis heute geltenden Dogmen der Arbeitsmedizin<br />

<strong>und</strong> Toxikologie, widerlegen durch ihre Existenz die Tauglichkeit der bislang erarbeiteten <strong>und</strong> geplanten<br />

Regelwerke. Sie sind der lebendige Beweis dafür, dass alle Argumente richtig waren, die in den<br />

letzten 20 Jahren gegen die Grenzwerte <strong>und</strong> das System der Grenzwertfestlegungen vorgebracht wurden.<br />

Auch das mag die nahezu stiernackig-verhärtete Wut der herrschenden Toxikologen, der herrschenden<br />

Arbeitsmediziner <strong>und</strong> jener erklären, die es nicht besser gelernt haben <strong>und</strong> augenscheinlich nicht<br />

eigenständig zu denken vermögen. Die Wendung »nicht eigenständig zu denken« mögen Sie für polemisch<br />

halten, doch steckt dahinter ein bedrückender Bef<strong>und</strong>.<br />

Die Blockaden, Verengungen, Hierarchisierungen im Medizinsystem, die Abhängigkeiten <strong>und</strong> Beschaffungsseilschaften<br />

sind inzwischen derart beschaffen, dass sie drohen, ins absolut Kontraproduktive<br />

umzuschlagen. Sie schrauben den sozial-medizinischen Fortschritt zurück <strong>und</strong> sind zutiefst antidemokratisch.<br />

Die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift sei, sagte vor mehr als fünfh<strong>und</strong>ert Jahren Paracelcus. Man<br />

mag es nicht glauben. Das ist heute, fünfh<strong>und</strong>ert Jahre später, noch immer das Credo insbesondere<br />

der deutschen Arbeitsmedizin, Toxikologie/Pharmakologie <strong>und</strong> ihres in der Retorte gezeugten Sprösslings,<br />

der Umweltmedizin.<br />

Die Begrifflichkeit »Dosierung« suggeriert, man dosiere gezielt <strong>und</strong> wisse auch, was da so wohl dosiert<br />

verabreicht werde – ganz so, als sei die ganze Welt nichts anderes als die kleine überschaubare Apothekerstube<br />

des Paracelcus mit ihrem putzigen Sammelsurium aus Töpfchen, Gläschen <strong>und</strong> Schmurgelpfännchen.<br />

Die Lehre des Paracelcus benutzt man freilich nach Belieben, was sich spätestens beim Thema »Mehrfachbelastung«<br />

deutlich zeigt. Hier weigern sich die opinion leader hartnäckig, wenigstens eins <strong>und</strong><br />

eins <strong>und</strong> eins zusammenzuzählen, denn, so sagen sie, wer kann schon wissen, ob aus drei gleichzeitig<br />

einwirkenden Substanzen auch wirklich eine toxische Dreifachwirkung resultiert – <strong>und</strong> nicht etwa eine<br />

toxische Nullwirkung durch 1) Substraktion, 2) Gewöhnungsleistung <strong>und</strong> 3) die Evolutionsfähigkeit<br />

des starken deutschen Stamms? Der hat schließlich schon zwei Weltkriege überlebt, <strong>und</strong> das ist beileibe<br />

nicht alles.<br />

Von den Folgen einer verfehlten Chemie-, Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

An dieser Stelle möchte ich Ihnen einige kleine Meldungen aus der Tagespresse der letzten Zeit präsentieren.<br />

– Mysteriöse Todesfälle in Musikhochschule. Häufige Krebserkrankungen am Mozarteum in Salzburg.<br />

Es wurde ein ganzer Giftcocktail, darunter PCB’s <strong>und</strong> Phthalate (Weichmacher) in erheblichen<br />

Konzentrationen gef<strong>und</strong>en. Bereits seit 1990 klagten Lehrende <strong>und</strong> Studierende über Kopfschmerzen<br />

<strong>und</strong> Allergien.<br />

– Ostdeutschland: Heuschnupfen bei nach 1990 geborenen Kindern nun so häufig wie im Westen.<br />

– Giftiger Regen: Ausgebrachte Pestizide (Insektizide/Herbizide) befinden sich auch in der Luft <strong>und</strong><br />

lösen sich im niedergehenden Regen. Schweizer Forscher fanden erschreckend hohe Konzentrationen.

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