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Umweltbelastungen und Gesundheit 9. Juni 1999 - Toxnet Infoportal ...

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WER SAGT, DIE UMWELT HABE IHN KRANK GEMACHT, DER IST VERÜCKT<br />

■ Wir brauchen ein Netz unabhängiger Ombudsfrauen, Ombudsmänner für Umweltgeschädigte, die<br />

u.a. Ansprechpartner für Forschungsprobanden während laufender Forschungsprojekte sind.<br />

■ Wir brauchen chemisch belastungsfreie Arztpraxen, Krankenhäuser <strong>und</strong> REHA-Einrichtungen,<br />

sowie einschlägige Regelungen für Elektrosensible.<br />

■ Wir brauchen angepasste REHA-Konzepte insbesondere für MCS-Erkrankte <strong>und</strong> Elektrosensible –<br />

auch in Form beeinträchtigungsfreier Arbeitsplätze, die ohne großen Aufwand z.B. in den Privatwohnungen<br />

eingerichtet werden können.<br />

■ Wir brauchen schließlich <strong>und</strong> endlich auch eine umweltmedizinische Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung für<br />

jeden Hausarzt, jede Hausärztin.<br />

Es reicht nicht aus, HausärztInnen zu Lotsen zu erklären – sie müssen zum Lotsendienst auch befähigt<br />

sein. Die Umweltmedizinerausbildung <strong>und</strong> -weiterbildung darf nicht in die Hände der opinion leader<br />

<strong>und</strong> ihrer Schüler an den Hochschulen gelegt <strong>und</strong> auch nicht an Krankenhäuser delegiert werden, die<br />

keinerlei umweltmedizinisch-klinische Erfahrungen haben. Hierzu ist wichtig zu wissen: Ende der 80er<br />

Jahre ergänzten etliche arbeitsmedizinische Hochschulinstitute ihre Institutsbezeichnung um das<br />

kleine Wörtchen »<strong>und</strong> Umweltmedizin«.<br />

Die Arbeitsmedizin sprang damit auf den schon fahrenden Zug auf <strong>und</strong> – dirigierte ihn um. Für umwelt<strong>und</strong><br />

arbeitsumweltbedingte Ges<strong>und</strong>heitsschäden, die zuvor angeblich zu 90% auf das Konto von Alkoholkonsum<br />

<strong>und</strong> Tabakrauch gegangen waren, zeichnete gutachterlich <strong>und</strong> in Kleinstudien plötzlich<br />

immer häufiger die Psyche verantwortlich. – Eine Psyche überhaupt zu haben, wurde bald zum ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Risikofaktor allerersten Ranges.<br />

Don´t worry, be happy – das dürfte das einzige sein, was angehende Umweltmediziner in diesen Einrichtungen<br />

zu lernen haben werden.<br />

Wir aber brauchen etwas ganz anders. Wir brauchen ein Ende des stillen Krieges gegen Umweltpatienten<br />

<strong>und</strong> – Patientinnen.<br />

Anmerkung:<br />

IGEL-Liste: Liste der Individuellen Ges<strong>und</strong>heitsleistungen, die nicht im Leistungskatalog der GKV enthalten<br />

sind <strong>und</strong> von den PatientInnen privat bezahlt werden müssen. Darunter fallen Untersuchungs<strong>und</strong><br />

Behandlungsmethoden, die der B<strong>und</strong>esausschuss der Ärzte <strong>und</strong> Krankenkassen nicht anerkennt<br />

(NUB-Richtlinien), Leistungen, die nicht im Sachleistungskatalog der GKV stehen, ergänzende/alternative<br />

Therpien <strong>und</strong> vom Patienten gewünschte Leistungen, die als nicht notwendig im Sinne des<br />

Gesetzes (§ 12 SGB V) gelten.

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