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Umweltbelastungen und Gesundheit 9. Juni 1999 - Toxnet Infoportal ...

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26<br />

DISKUSSION<br />

Diskussion<br />

Dr. Messner<br />

Mein Name ist Dr. Messner. Ich bin seit über 12 Jahren Allgemeinmediziner aus dem Nordseeheilbad<br />

Bensersiel.<br />

Ich möchte die Betroffenheit einiger Patienten erst einmal kurz schildern. Das soziale Umfeld muss<br />

beachtet werden. Ich glaube, das ist heute zwar etwas angeklungen, aber noch nicht so richtig. Es<br />

werden z.B. viele Medikamente nicht vertragen, es kann sogar so sein, dass Infusionsbestecke nicht<br />

vertragen werden, dass die Leute kein Auto fahren können <strong>und</strong> sogar Heil- <strong>und</strong> Hilfsmittel nicht vertragen<br />

werden. Das ist eine Sache, auf die man ganz einfach mal eingehen muss, weil dort die Behandlung<br />

sehr schwierig ist. Sicherlich muss man da auch neue Wege gehen, Stichwort, Fibromyalgiesyndrom<br />

– Schmerzfrage usw..<br />

Was muss passieren? Wir als Ärzte müssen eine andere Diagnostik <strong>und</strong> Therapie lernen. Größtenteils<br />

können wir die Medikamente, die sonst einfach in der sogenannten Positivliste stehen, heutzutage<br />

eben nicht verwenden.<br />

Ich habe gerade die Situation, dass ich drei Jahre lang Patienten intensiv behandelt habe <strong>und</strong> dadurch<br />

von einer bestimmten Krankenkasse über 50 000 DM Arzneimittelregress habe. Es ist einfach so, dass<br />

wir keine Behandlungsmöglichkeiten haben, <strong>und</strong> dass nicht jeder der Patienten in der Lage ist, diese<br />

Behandlung finanziell selbst zu tragen.<br />

Es ist außerdem auch nicht richtig, was auch schon oft anklang, dass diese Behandlungsmöglichkeiten<br />

wissenschaftlich nicht untersucht sind. Es ist auch gar nicht mehr notwendig, die sogenannte antioxidative<br />

Therapie <strong>und</strong> ähnliche Dinge zu untersuchen, weil weit über 2500 Untersuchungen existieren.<br />

Diese müssen aber mal in der Praxis umgesetzt werden!<br />

Meines Erachtens brauchen wir ein neues Ges<strong>und</strong>heitssystem, das mehr die Erfahrung der Krankenhausaufenthalte<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> mehr ambulant behandelt! Ich habe auch bei Herrn Müller, Frau<br />

Fischer <strong>und</strong> Herrn Dr. Wodarg verschiedene Vorschläge eingereicht, wie wir dieses verbessern <strong>und</strong> auch<br />

finanzieren können. Das ist letztendlich ja auch immer ein Problem.<br />

Als letztes vielleicht noch die »Psychiatrisierung«: Viele dieser Patienten werden einfach in die Psychiatrie<br />

gesteckt, wenn sie nicht sehr willensstark sind. Und auch in diesem Zusammenhang muss man<br />

nochmal die Kosten betrachten. Es kann nicht angehen, dass wir jeden Tag 600 – 800 DM für den Aufenthalt<br />

in einer Psychiatrie bezahlen <strong>und</strong> vielleicht 100 DM pro Monat für Vitamine <strong>und</strong> Mineralien<br />

einfach nicht ausgeben. Das ist auch wirtschaftlich <strong>und</strong> wissenschaftlich nicht tragbar!<br />

Was ist zu tun? Nach meinem Dafürhalten ist die Lösung die folgende, die eigentlich schon anklang:<br />

Dass wir wieder direkt in Anlehnung an die Agenda 21, Artikel 28 vor Ort diese Sachen regeln können.<br />

Der Patient kommt zum Arzt, Arzt <strong>und</strong> Patient besprechen die Therapie. Wenn dann Probleme auftreten,<br />

z.B. dass irgendetwas vielleicht nicht in der Positivliste ist, muss die Möglichkeit gegeben werden,<br />

dass dieser Vorschlag der Krankenkasse vor Ort unterbreitet wird. Und im Regelfall sind die auch<br />

in der Lage, <strong>und</strong> vor allem auch willens, etwas zu tun. Das kann ich sagen, weil ich mit vielen Sachbe-

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