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Das ist doch keine Kunst! Der Computer im - Mediaculture online

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PRAXISBAUSTEIN Berichte aus der Praxis<br />

3 Berichte aus der Praxis<br />

3.1 Förderschule: Verfremden und<br />

Bearbeiten von Schülerbildern<br />

Schule für Ge<strong>ist</strong>igbehinderte, Weinhe<strong>im</strong><br />

Hartmut Kempf<br />

Vorbemerkung<br />

Im Bildungsplan für die Schule für Ge<strong>ist</strong>igbehinderte<br />

vom 30. Juli 1982 <strong>ist</strong> <strong>im</strong> 3. Lernbereich<br />

„Umwelterfahrung und Sozialverhalten“, <strong>im</strong> Zielbereich<br />

„Kommunikation“ und <strong>im</strong> Themenbereich<br />

„Umgang mit Medien“ aufgeführt.<br />

Die Lerninhalte beziehen sich hauptsächlich auf<br />

den Umgang für die damals an der Schule vorhandenen<br />

Geräte, die auch für die Hände der Schülerinnen<br />

und Schüler geeignet waren, wie der Umgang<br />

mit Kassettenrecordern, CD-Playern, Rundfunk-<br />

und Fernsehgeräten und einfachen Kameras.<br />

<strong>Der</strong> Umgang mit den Medien sollte es gerade dem<br />

Ge<strong>ist</strong>igbehinderten ermöglichen, die Freizeit sinnvoll<br />

zu gestalten, am öffentlichen Geschehen teilzuhaben<br />

und sich seine Umwelt besser zu erschließen.<br />

Mit dem Einzug des <strong>Computer</strong>s auch in die Schule<br />

für Ge<strong>ist</strong>igbehinderte, wo er anfänglich hauptsächlich<br />

<strong>im</strong> Bereich der Kulturtechniken mit entsprechenden<br />

Lernprogrammen für den Lese-, Schreibund<br />

Rechenunterricht benutzt wurde, kann der<br />

<strong>Computer</strong> jetzt aufgrund vorhandener Geräte wie<br />

der Digitalkamera und leicht zu bedienender Bildbearbeitungsprogramme<br />

vielfältiger <strong>im</strong> Unterricht<br />

eingesetzt werden.<br />

Im 4. Lernbereich „Spiel, Gestaltung, Freizeit,<br />

Arbeit“ <strong>ist</strong> <strong>im</strong> Zielbereich „Fähigkeit, die Sachumwelt<br />

gestalten zu können“ der Themenbereich „Gestalten<br />

mit Material“ aufgeführt. Die Lerninhalte gehen<br />

von den Themen Schmieren, Klecksen, Kritzeln<br />

und Mischen von verschiedenen Farben bis zu den<br />

anspruchsvolleren Techniken Stempeln, Drucken,<br />

Zeichnen und Malen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler, die an dem Projekt<br />

beteiligt waren, kommen aus den Werkstufenklassen<br />

1 und 3 der Schule für Ge<strong>ist</strong>igbehinderte und<br />

sind <strong>im</strong> Alter zwischen 16 und 20 Jahren. Die Klassen<br />

sind heterogen zusammengesetzt mit einer daraus<br />

resultierenden Le<strong>ist</strong>ungsbreite. Die Fähigkeiten<br />

der einzelnen Schülerinnen und Schüler entsprechen<br />

dem Spektrum der Lerninhalte.<br />

Durchführung<br />

Aufgrund der unterschiedlichsten Fähigkeiten der<br />

einzelnen Schülerinnen und Schüler und der daraus<br />

resultierenden Ergebnisse <strong>im</strong> Bereich „Bildhaftes<br />

Gestalten“ wurde die Idee geboren, zu versuchen,<br />

die „traditionell“ erstellten Schülerarbeiten durch<br />

Bearbeitung mit einem Bildbearbeitungsprogramm<br />

zu verändern und eventuell zu verbessern.<br />

Voraussetzung für die Durchführung des Projektes<br />

war das Vorhandensein der entsprechenden Hardware<br />

und einer für die Schülerinnen und Schüler<br />

dieser Schulart geeigneten Software.<br />

Die Schule konnte das Projekt auf einer vorhandenen<br />

informationstechnischen Infrastruktur durchführen.<br />

Folgende Ausstattung wurde eingesetzt:<br />

Fünf ältere 486 PCs, drei Pentium PCs, ein Scanner,<br />

eine Digitalkamera Kodak DC 220 und ein hochauflösender<br />

Drucker zum Ausdruck der bearbeiteten<br />

Bilder.<br />

Im Bereich „Bildhaftes Gestalten“ wurden in den<br />

Werkstufenklassen 1 und 3 folgende Techniken <strong>im</strong><br />

Laufe des Schuljahres 1998/99 entsprechend der<br />

Fähigkeiten der einzelnen Schülerinnen und<br />

Schüler differenziert durchgenommen:<br />

– Kritzelarbeiten mit Filz- und Buntstiften<br />

– Schmieren und Klecksen mit Fingerfarben<br />

– Buntstift- und Ble<strong>ist</strong>iftzeichnungen<br />

– Schneide- und Klebearbeiten<br />

– Verschiedene Drucktechniken<br />

– Collagen<br />

– Graffiti- und Absprengtechnik.<br />

In der <strong>Computer</strong>-AG, die aus fünf Schülerinnen und<br />

Schülern der Werkstufen 1 und 3 bestand, wurden<br />

die Arbeiten aus dem Unterrichtsfach „Bildhaftes<br />

Gestalten“ gesichtet und die für die weitere Bearbeitung<br />

geeigneten Arbeiten ausgewählt.<br />

In einem ersten Arbeitsschritt mussten die analogen<br />

Bildvorlagen digitalisiert werden. Hier boten sich<br />

zwei alternative Verfahrensweisen an, die nacheinander<br />

erprobt wurden. <strong>Das</strong> Übertragen der<br />

Arbeiten mittels Scanner hat sich als nicht geeignet<br />

erwiesen, da der Scannvorgang sehr viel Zeit in<br />

Anspruch nahm und die Wiedergabe zu stark vom<br />

Original abwich. Darüber hinaus hatten die Schülerinnen<br />

und Schüler große Probleme, einen Scannvorgang<br />

selbstständig durchzuführen.<br />

<strong>Der</strong> Versuch, die Arbeiten mit der Digitalkamera<br />

aufzunehmen und auf den PC zu überspielen,<br />

erwies sich aufgrund der einfachen Bedienung der<br />

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