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eines Stadt buch

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Inzwischen hat sich die <strong>Stadt</strong> zu einer M ittelstadt entwickelt, welche bei der Volkszählungi. J. 1885 32 072 und bei der letzten Personenstandsaufnahme im N ovem ber v. J.34 507 Einwohner gezählt hat. Sie ist dadurch die viertgrösste <strong>Stadt</strong> in der Provinz Schlesienund die grösste des Regierungsbezirks O ppeln geworden und steht verm öge der Entwicklungihrer Berg- und Hüttenwerke nicht zurück gegen die anderen Städte des oberschlesischenIndustriebezirks, wenn ihre Einwohner auch zumeist nur A rbe iter jener W erke sind.Trotzdem ist in den Eisenbahnfahrplänen ihr Nam e nur an einer Zweigbahn zu finden,während die N a chbardörfe r Schw ientochlow itz und C horzow in denselben auf den Hauptbahnenprangen, und müssen die Reisenden auf diesen Bahnhöfen umsteigen, um auf dieHauptbahn bzw. von dieser nach Königshütte zu gelangen, und auf dem Bahnhof Königshüttesich m it Einrichtungen genügen lassen, welche w e it hinter denen der N achbarbahnhöfezurückstehen.Alles dies sind Verhältnisse, wie sie gegenüber einer <strong>Stadt</strong> von annähernd 35000 Einwohnernherabdrückender w ohl nicht gedacht werden können. Dennoch sind sie bislangvon der Einwohnerschaft m it stiller Ergebung und in Bescheidenheit getragen w orden, weildie gegebenen Verhältnisse zur Zeit tatsächlich unabänderlich erschienen. Sie sind jedochso getragen w orden zugleich in der zuversichtlichen H offnung, dass bei sich bietenderG elegenheit seitens der Eisenbahnverwaltung selbst darauf ernst Bedacht werde genom ­men werden, die in industrieller Beziehung so bedeutende <strong>Stadt</strong> mit dem W eltverkehrein eine dieser Bedeutung und ihrer Grösse entsprechende V erbindung zu bringen.W id e r Erwarten soll dieses nach dem G esetzentwurf nicht geschehen. Deshalb glaubenw ir ferner nicht in Zurückhaltung verharren zu dürfen. Denn wenn die <strong>Stadt</strong> Königshütteauch nur eine A rbeiterstadt ist, so ist sie es in der Hauptsache doch einzig und alleindadurch, dass ihre Industriellen nur der Kgl. Staatsfiskus und die V ereinigte Königs- undLaurahütten-Aktiengesellschaft sind, von denen jener die Erträgnisse seiner Bergwerkein die Staatskasse einbezieht, w ährend die A ktiengesellschaft den Reingewinn ihrer Hüttenwerke als D ividende in alle W e lt zerstreut und dass bei der m angelhaften Eisenbahnverbindungeine Kleinindustrie, sowie der Handel im allgem einen und dam it der fü r jedesGemeinwesen unentbehrliche M ittelstand sich nicht hat entwickeln können, sowie dassin fo lg e dieser Tatsachen bisher die G em eindesteuer zeitw eilig über 400% der Staatseinkommen-und Klassensteuer betragen und im Durchschnitte der letzten 10 Jahre sich auf rund350% behauptet hat, was jeden, der nicht auf G rube und Hütte angewiesen ist, davonabhält, in Königshütte sich niederzulassen.Deshalb und w eil w ir der Ansicht und zuversichtlichen H offnung sind, dass durchAnschluss der <strong>Stadt</strong> Königshütte an eine Haupteisenbahnlinie die Zukunft derselben einebessere werden w ird, insofern dieser Anschluss die Heranziehung und Entwicklung einerKleinindustrie, die Belebung von Handel und W andel und dam it die Begründung und K räftigung<strong>eines</strong> m ittleren Bürgerstandes und als Folge hiervon die Herabsetzung der Gem eindesteuernauf eine erträgliche Höhe m öglich machen w ird , wenden w ir uns vertrauensvollan das hohe Haus der Abgeordneten mit der dringenden Bitte gehorsamst:Hochdasselbe w o lle gelegentlich der bevorstehenden Beratung des Staatseisenbahn-Erweiterungsgesetzes hochgeneigtest zu Gunsten der <strong>Stadt</strong> Königshütte O/S. dahin wirken,dass die Abkürzungslinie C horzow — K attow itz ihr nicht zum Nachteil gereiche, dass vie l­mehr der Hauptbahnverkehr zwischen der Oberschlesischen und der Rechteoderufer-Eisenbahnentwederüber den bestehenden Bahnhof Königshütte O/S. der Linie Beuthen — Schwientochlowitzoderüber einen auf Königshütter Feldmark an anderer geeigneter Stelle neu anzulegendenBahnhof geleitet werde.

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