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eines Stadt buch

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Zwischen Kriegsbeginn und Neuaufbau.Nach Berichten von Dietrich Am elungk, A lfon s Belda, Paul Bensch, Hermann Biok, EwaldBitom, Ewald Cwienk, Dr. W a lte r Delius. A. Dudek, Emil Fröhlich, Cäcilie G rabarcz, Ewald G röner,Dr. Franz K illing, W ilhelm Kosmitzky, Fritz M irau, M ax Miuschol, Ernst Mücke, W ilhelm Peters,W 'ilhelm Rust, Friedrich Schlensog, Josef Strozyk, A lfre d Ulbrich, Paul W allek, O skar W auro,M aria W in kle rzusammengestelltvonRichard Schmidt.Schon seit dem Frühsommer des Jahres 1939 lastete eine Unruhe über dem oberschlesischenDeutschtum. Man spürte, dass etwas nicht in O rdnung w ar. Immer mehr w a r jedes kulturelle deutscheLeben so gut wie- erstickt. Die polnische K rim inalpolizei w a r geschäftig w ie selten zuvor. Die A u f­ständischen und Jungpolen rührten sich mächtig und organisierten ihre U eberfälle auf wehrloseDeutsche. In jedem deutschsprechenden Menschen sah man einen Landesverräter. Jeder Deutsche,der in irgend einer Form öffentlich im Deutschtum tätig w ar, spürte, dass er stärker unter Beaufsichtigungstand als sonst. Die Häuser, in denen Deutsche wohnten, w aren ständig von polnischerK rim inalpolizei mehr oder w eniger beaufsichtigt.Der deutsche Bevölkerungsteil, obw ohl innerlich bei jeder polnischen Schandtat aufs heftigsteerregt, zeigte sich äusserlich gelassen. Es konnte ihn nichts mehr erschüttern. M an hatte sichin den 17 Jahren polnischer Zwangsherrschaft an diese Zustände langsam gewöhnt. Die Falschheit,die hervorstechendste Eigenschaft am N ation alch ara kte r der Polen, feie rte Triumphe. So w ie diePolen es trieben, musste es ja zu der grossen Auseinandersetzung kommen. Und dann ging dergrosse Herzenswunsch der V ereinigung mit Deutschland in Erfüllung. Die täglich vom polnischenRundfunk und von der polnischen Presse aufgetischten Phrasen über die U nüberw indlichkeit Polenssorgten noch wenigstens fü r etwas Hum or in diesen schweren Tagen. In tausendfachen Eidenbei jeder polnischen Veranstaltung w urde geschworen, dieses Land bis zum letzten Blutstropfen zuverteidigen, und kamen diese Phrasenhelden nach Hause, dann machten sie sich an das Packen derK offer. Den Deutschen am O rt aber schwur man im Falle <strong>eines</strong> Falles bitterste Rache. G anz Königshüttesolle in die Luft gehen, und alles sei vorbereitet.ln den ersten Augusttagen berichteten polnische Zeitungen, dass polnische G renzer einigeM änner gefasst hätten, die W a ffe n von Deutschland nach Polen schmuggelten. Die Ermittlungensollten ergeben haben, dass die Deutschen in Oberschlesien einen Aufstand vorbereiten. Als einigeTage später in Scharley ein polnischer Polizeibeam ter von einem Deutschen, den er verhaften w ollte,angeschossen wurde, w a r das Signal zur V erhaftung von Hunderten von Deutschen in ganz O be r­schlesien gegeben. Am 15. August sah man von früh sieben Uhr an kleine Trupps von Polizeibeamtenauf der Strasse, die immer w ieder Deutsche nach dem Rathaus in das Polizeigefängnis brachten.Den Verhafteten w urde Hochverrat und bew affneter Aufstand zur Last gelegt. Schwer bewacht undgekettet sind diese V erhafteten in den nächsten Tagen vom Polizeigefängnis über den Ring nachder Brückenstrasse 5 geführt worden, um dort vernommen zu werden. W arum die Verhafteten d o rthingeführt wurden, erschien unverständlich, da die Vernehmung im Polizeigefängnis selbst durchgeführtwerden konnte. Dieses Hin- und Herführen sollte wahrscheinlich der polnischen O effentlichkeitG elegenheit geben, sich die deutschen V erbrecher anzusehen, sie zu beschimpfen, anzuspuckenund m it Steinen zu bewerfen, was auch in reichlichem Masse geschehen ist. Die aufrechte, ernste,gefasste Haltung dieser M änner hat manchem W ankelm ütigen den Rücken gestärkt. A lle Haussuchungennach W a ffe n und w ichtigen Papieren, alle Drohungen und Misshandlungen bei der V ernehmunghatte nichts Stichhaltiges gebracht, um den V erdacht des Hochverrats aufrecht erhalten zukönnen. Inzwischen schienen auch diplom atische Schritte die polnischen Behörden zur Zurückhaltung

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