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eines Stadt buch

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durchaus nicht in liebloser U eberheblichkeit alles Oberschlesische für gering erachtete. Er stelltsogar fest, dass die oberschlesischen A rbeitskräfte gegenüber denen in Niederschlesien „nichtso gew andt“ , dafür aber von Hause aus mehr an preussische Zucht und O rdnung gewöhnt "sind.W enn auch Reden genügend w illig e und m it der Zeit höchst brauchbare Bergknappennicht zuletzt durch das persönliche V orb ild nimmermüden Arbeitseinsatzes gewann, so musste erdoch, w ie vorher schon sein O nkel Heinitz, die technischen Beamten und G ehilfen, namentlichSteiger und Hüttenmeister, aber auch Fachkräfte des Baugewerbes von w either nach Oberschlesienheranholen. Denken w ir nur an Nam en wie Kalide, Bayerhaus, Holzhausen u. a. m., die fernihrer Heim at hier in Oberschlesien w ahre Berühmtheiten ihres Faches geworden und dam it V o r­bilder gerade fü r ihre G efolgsm annen geblieben sind. Sie kamen von überall da her, w o derBergbau lange vor seinem W erden in Oberschlesien bereits üppig blühte. So aus dem Harz, ausSachsen (besonders aus der Freiberger M ulde), aus Böhmen, aus dem Nassauischen, ja sogarbis aus Schottland (Baildon). Reden stand vor ähnlichen Schwierigkeiten w ie die Dienststellenheutiger Behörden und Verw altungen im w ieder befreiten G ebiet. Auch er hatte alle Mühe, seinefachlich geschulten H elfer in diesem damals so unwirtlichen Oberschlesien zu halten. A ber sotreu, w ie er der Sache diente, so sehr folgten nach und nach diese M änner seinem Beispiel undgewannen Oberschlesien als zw eite Heim at w e rt und lieb. Da Reden stets durch persönlichenUmgang auf seine ihm unm ittelbar unterstellten Steiger und M eister einw irkte, fand er auch dierichtige Auswahl bei der Besetzung leitender Stellen, besonders der O bersteiger und der sogenanntenBerggeschworenen. Und diese M änner waren wiederum meistens auch von dem w ahrhaftadeligen Geiste ihres von ihnen ehrlich geliebten „C hefs“ e rfü llt und lebten nun ihrerseits ihrenGefolgsm ännern ein gutes Beispiel in A rb e it und Haltung vor. Zudem machte Redens absolutesRechtsgefühl fü r den kleinsten Mann Schule. Es hat damals nicht an Beispielen unerhörten V ertrauensunserer Bergknappen und Hüttenleute zu „ihrem Reden“ gefehlt.Lassen w ir auch in diesem Zusammenhange den erwähnten Chronisten unserer frühestenIndustriegeschichte, Dr. Konrad W utke, Näheres verraten: „Reden verstand die grosse Kunst, einenjeden nach seinen Kräften und Fähigkeiten zu gebrauchen und dabei <strong>eines</strong> jeden Geschäfte ganzbestimmt abzugrenzen. Jeder wusste, was er zu vertreten hatte, so dass Lob und Tadel immernur eine bestimmte Person treffen konnten. Redens Lob und Tadel fusste aber auf seiner Einsichtin alle Gegenstände des Dienstes, m it dem er sich durch seine häufigen Recherchen genau bekannterhielt. W enn er bei w ichtigen Ausführungen nicht selbst anwesend sein konnte, so mussten diebetreffenden Beamten an ihn berichten, und der Bericht ging dann m it seinen kurzen, doch stetsklaren Randverfügungen direkt an sie zurück. A u f den Bergwerken befuhr er in der Regel alleumgehenden A rbeiten und nach der Befahrung wurden Konferenzen abgehalten, in denen auchder unterste Beamte seine Ansichten vortragen durfte; die Beschlüsse wurden alsbald in einProtokoll niedergeschrieben, welches den ausführenden Beamten zur Instruktion diente. Eben dasselbegeschah auf den Hüttenwerken und bei Bauanlagen.“W ie Reden selbst durch gründliche Umschau in der dam aligen europäischen Industrieweltsein W issen und Können stetig vervollkom m nete, so sorgte er auch dafür, dass seine massgebendenH elfer durch Studienfahrten überall hinzulernten, w o es fü r Oberschlesiens Berg- und Hüttenwesennutzbringend w ar. Dies geschah besonders in den Jahren, da Reden in England die Verfahrenzur G ewinnung von Hüttenkoks studieren liess. Auch die Neuerungen im Giessereiwesen, im Bauvon W erkhallen hat er selbst oder durch seine leitenden M itarb eite r an damals führenden Einrichtungenkennengelernt.Aehnlich weitschauend w a r dieser geniale, umfassend gebildete „B e rg g ra f“ auf dem G ebietder Nachwuchsschulung. A u f seine Anregungen ist die Schaffung der Tarnow itzer Bergschule zurückzuführen.Er w a r es auch, der befähigte junge Bergknappen und Hüttenm änner sogar aufdie Hohen Schulen der M ontanw irtschaft, nach Klausthal und Freiberg, unter Gewährung erheblicherStudienzuschüsse entsandte.Er, der im Gegensatz zu seinem Oheim Heinitz, fü r den restlosen Einsatz der Staatsinitiativeanstelle der sogenannten freien P rivatw irtschaft eingestellt w ar, w ird von seinen Zeitgenossen

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