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eines Stadt buch

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schulen angegliedert waren und zu fast 80% vom polnischen Staat subventioniert wurden. Manhatte versucht, über die Kindergärten die Jugend der <strong>Stadt</strong> fü r das polnische Volkstum zu gewinnen.Am 5. September 1939 beauftragte der Ratsherr, G ym nasialdirektor M ax Muschol, die KindergärtnerinM arie W in k le r m it der Eröffnung der Kindergärten. Als erster Kindergarten ist am8. September der schon zur Polenzeit deutsche Kindergarten im Lutherstift a u f der K attow itzerStrasse e rö ffn et worden. Er w urde von der ehemaligen Leiterin dieses Kindergartens übernommen.Als Helferinnen stellten sich 14- bis 15jährige Schülerinnen der Eichendorffschule zur V erfügung. DieKinder, grösstenteils polnisch sprechend, sind einfach von der Strasse aufgelesen worden. Anfangskamen auch noch schulpflichtige Kinder in den Kindergarten, um alle von der Strasse wegzubringen.So kamen am Eröffnungstage über 190 Kinder zusammen.Das Prunkstück der polnischen Kindergärten, der „Jord angarten” m it seinen sehr schönenSpiel-, Turn- und Tummelplätzen, m it Plantschbecken und Turngeräten, m it grösser Veranda, einemTagesraum, m it Bade- und Duschräumen, einem Aerztezim m er, einer Kanzlei und einer netten Einrichtungund Ausstattung, ist am 8. September ebenfalls eröffnet worden. Hier fand man auch grosseV orräte an Lebensmitteln, die alsbald zur Speisung der Kinder benutzt wurden.Von Tag zu Tag gelang es Frl. M arie W in kle r, einen Kindergarten nach dem anderen mitihren Helferinnen in Betrieb zu setzen. A lsbald zeigten in allen <strong>Stadt</strong>teilen Schilder die neuen „NSV.-Kindergärten“ an. Scharenweise kamen die M ütter m it ihren Kindern. Sie alle haben w ohl gestauntüber die tadellose Sauberkeit und die wohltuende Betreuung durch die deutschen Kindergärtnerinnen.Es w a r keine leichte A rbeit, die Kindergärten in O rdnung zu bringen und mit Spiel- und Besdhäftigungsmaterial zu versehen. Noch schw ieriger aber w a r es, die polnische Sprache der Kinder zuverdrängen. N icht einm al M ärchen konnten erzählt werden. Das einzige, w o fü r die Kinder em pfänglichwaren und was ihnen sichtlich Freude bereitete, w a r das Einüben von Liedern, überhaupt dasSingen. Ueber das Lied gelang es dann auch die deutsche Sprache zu fördern, die heute schon zurSelbstverständlichkeit geworden ist.* * *M it allem Hass, deren polnische Chauvinisten fähig sind, w ar seit dem erzwungenen W echselder Staatshoheit auch die friedlichste kulturelle Tätigkeit gehemmt und in den letzten Jahrenaufs brutalste unterdrückt worden. Auch die Geschichte unseres deutschen Theaters ist reich an Ereignissen,in denen sich das harte Schicksal einer gequälten und verfolgten deutschen Volksgruppewiderspiegelte. M an braucht sich nur daran zu erinnern, dass einmal in Königshütte eine A ufführungdes Beuthener Theaters durch Banditen in brutalster W eise gesprengt wurde und w iederholt in gemeinsterW eise Versuche unternommen wurden, die Vorstellungen mindestens zu stören.Man wusste freilich auf polnischer Seite, dass gerade das deutsche Theater in der A rb e ite r­stadt Königshütte eine A nziehungskraft hatte, die so stark w ar, dass sie den Polonisierungsbestrebungenerfolgreich entgegenwirkte. W e r es erlebt hatte, w ie manchmal bis zu 1800 Menschen dengrossen Saal des Hotel „G ra f Reden" füllten, weiss, was dieses deutsche Theater fü r die tapferenVolksgenossen bedeutete, denen deutsche Kunst ein wenig Licht im kam pferfüllten A llta g schenkte.So w a r es ein harter Schlag, als unter nichtigsten Vorw änden im Jahre 1937 der „G ra f Reden" geschlossenwurde. Das deutsche Theater hatte dam it seine Heimstätte verloren. M it grossen Mühenwaren die erforderlichen Einrichtungen geschaffen worden. Nun aber mussten die Königshütter Deutschenzähneknirschend an dem „Toten Haus” vorübergehen. Versuche, die Turnhalle des Eichendorffgymnasium s den Theateraufführungen dienstbar zu machen, scheiterten daran, dass plötzlichdie Schulbehörde in geradezu rührender Sorge um das Leben der sonst so verhassten Deutschenentdeckte, dass nicht die notwendigen Sicherungen gegeben seien. So w a r Königshütte s<strong>eines</strong>deutschen Theaters beraubt. A lle Bemühungen, die Genehmigung zur W iedereröffnung des Hotels„G ra f Reden” zu erlangen, scheiterten an perfiden polnischen M anövern. Immer w ieder fand sicheine Ausrede, um den Abschluss der Verhandlungen zu verzögern. Und w ir wissen es heute: W irhätten in Königshütte niemals w ieder eine deutsche Theateraufführung erlebt, wenn nicht in derhöchsten N o t der Führer auch uns zum Retter und Befreier geworden wäre.

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