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eines Stadt buch

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M anufaktur beschränkt blieb; der Gebrauch und die Fabrikation der Dampfmaschine blieb wenig genutzt.Und überdies blieb auch das Holzkohlenroheisen gefragt. Der dam alige O berhüttenverw alterReil, der als Schüler Karstens diesem 1819 in Breslau als O berbergam tsleiter gefo lg t w ar, warntevor einer Ausdehnung des Steinkohlenbetriebes in Königshütte. Er berichtete 1828 nach Berlin,dass die W aldbesitzer Oberschlesiens grosse Aufforstungen vorgenom m en hätten, so dass derHolzkohlen-, Hochofen- und der Frischfeuerbetrieb in Oberschlesien noch a u f lange Zeit gesichertsei. A ber auch fü r ihren derzeitigen Bestand fand die Industrie bei der Regierung wenig Fürsorge.Die Absatzwege blieben m angelhaft. Der 1823 fertiggestellte K lodnitzkanal erfüllte dieAnsprüche nicht; es stellten sich Stockungen im Absatz von Kohle und Eisen ein. Die Löhne derA rbe iter gingen zurück. Auch die W ohnungsverhältnisse der A rb e ite r verzeichneten keinen Fortschritt.Für die anwachsende Zahl der A rbe iter sind nach C harlottenhof keine neuen Koloniengebaut w orden. Es tra t W ohnungsnot ein. Besonders aber in der Umgegend des W erkes, w oin den 20-er Jahren eine glänzende Zinkkonjunktur eine starke Verm ehrung der A rbe iterb evölkerungzur Folge gehabt hatte, w a r eine W ohnungsnot entstanden, die jeder Beschreibung spottete.Es kam vor, dass die massenhaft heranziehenden A rbeiterfam ilie n in den zu W ohnungszweckenhergerichteten Röschen der Zinkhütten wohnten, nicht zu reden von der massenhaftenU eberfüllung der in der Nähe der W erke vorhandenen Q uartiere. Ausgehend von den G rundsätzendes seit Hardenberg herrschend gebliebenen Systems des „laisser fa ire ” hatte man dieSorge für das häusliche Leben der herangezogenen A rb e ite r diesen selbst und dem Unternehmungsgeistder Bevölkerung überlassen; es entwickelten sich dadurch sehr schlimme Zustände,die erst in den 50-er Jahren eine Besserung erfahren haben.Der Betriebserfolg der Königshütte sank 1838 von 114000 Zentnern des Vorjahres auf87 000 Zentner, da die Königsgrube die erforderlichen Steinkohlen nicht liefern konnte. DasHüttenam t begann über Absatzm angel zu klagen. G ra f Hugo Henckel von Donnersmarck erbautein den Jahren 1835/38 das Konkurrenzunternehmen der Laurahütte im N a chb arort Siem ianowitz(heute Laurahütte) und übernahm eine grosse Zahl der besten H üttenarbeiter der Königshüttemit dem Hüttenmeister N aglo.Zu all diesen Schwierigkeiten im Betriebe kam um diese Zeit das Eindringen von schottischemGiesserei-Roheisen nach Deutschland zu ausserordentlich billigen Preisen. Dieses Roheisenkam bis auf die Giessereien in Oberschlesien und verdrängte schliesslich das inländischeRoheisen auf den eigenen Hütten.Unter diesen Verhältnissen hatte der Hüttenmeister Eck den M ut, die Betriebsleitung derHochöfen von Königshütte zu übernehmen. Er änderte den Betrieb so viel als m öglich dahin ab,dass die Hochöfen nicht mehr w ie bisher vorw iegend Giessereiroheisen, sondern ein zur V era rbe i­tung in Frischfeuern geeignetes Produkt erzeugten. Zum Raffinieren der siliciumreichen Erzeugnisseaber w andte er statt der mit Koks betriebenen englischen R affineriefeuer G asflam m öfenm it Steinkohlenfeuerung an, die von ihm erfunden und konstruiert waren. Das flüssige Roheisenwurde direkt aus dem Hochofen in die Gasflammöfen abgestochen und m it hochgespanntem Gebläsewindaus scharf stechenden Düsen behandelt. Das graue Koksroheisen wurde dabei inweisses, gefeintes Eisen um gewandelt. Der Erfolg Ecks w a r durchschlagend.Das Aufkom m en der Eisenbahnen in Europa gab auch der Königshütte neuen A ntrieb.Der N a chfolger des 1834 scheidenden Oberberghauptm annes G erhard, der O berberghauptm annv. Veltheim , erliess unter dem 16. Juli 1835 eine Verfügung an das O berbergam t zu Breslau, inder er auf die Pläne zur Anlegung von Eisenbahnen in den östlichen Provinzen der M onarchiehinweist und fo rd e rt, die A nfertigung von gewalzten eisernen Schienen in Schlesien vorzubereiten,dam it der künftige Bedarf gedeckt werden könne. Der Plan zur A nlage der Puddlingshütte und46

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