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eines Stadt buch

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N iederbringen von M utungsbohrlöchern ein Teil des Wassers entzogen werden könnte. Um dieszu verhindern, bestimmte das Königliche O berbergam t zu Breslau durch die Bergpolizeiverordnungvom 23. Juli 1880 (Am tsblatt der Königlichen Regierung zu O ppeln 1880, Stück 31, Seite 211),dass innerhalb des daselbst beschriebenen Bezirks, m it dem man die Ränder der wasserführendenSchichten zu überdecken glaubte, alle Schürfarbeiten bis auf weiteres untersagt wären, sofernnicht vorher die besondere Genehmigung des zuständigen Revierbeamten dazu eingeholt wäre.W ährend diese V orarbeiten für eine allgem eine W asserversorgung des oberschlesischenIndustriebezirks vorgenom m en wurden, w a r der W asserm angel, verstärkt durch eine Reihe trockenerSommer, immer fühlbarer geworden. Nam entlich machte er sich in der <strong>Stadt</strong> Königshütteund deren Umgebung bem erkbar. „ W ir sind bereits so w e it“ , trug der W o rtfü h re r der Königshütterdem 1863 in Königshütte weilenden ,Handelsminister Itzenplitz vor, „dass die Verm ögenderenW asser kaufen müssen, aber selbst um schweres G eld kein W asser zu kaufen bekommen. DieAerm eren müssen sich schon des Nachts an den Brunnen aufpflanzen, um einer dem anderen dasWasser wegzustehlen, w obei es im G edränge häufig zu Tätlichkeiten kommt. In sanitätspolizeilicherBeziehung machen sich schwere Misstände geltend. Die Feuerversicherungen w ollen keineVersicherung mehr aufnehmen, w eil kein W asser zum Löschen da ist. Die 1000 Kinder in den hiesigenSchulen em pfinden den Mangel an W asser aufs em pfindlichste. Die Reinlichkeit, das Fundamenteiner gesunden Erziehung, kann von uns gar nicht verlangt w erden.“ Der M inister ordnetedie A nlage von W asserständern in ganz Königshütte an. Um diesem Notstand zu steuern, hatteder Bergfiskus zw ar die im Freundschaftsschacht der Königsgrube zu Tage gehobenen W asser der<strong>Stadt</strong> zur Speisung der vorhandenen W asserleitung zur Verfügung gestellt, doch w a r diese Massnahmenur als v o rlä u fig gedacht, da sich die N otw endigkeit ergab, den Schacht w ieder dem Betriebe nutzbarzu machen. Infolge des in Königshütte zu einer Entscheidung drängenden Notstandes konnte mit derW asserversorgung der <strong>Stadt</strong> auf das Zustandekommen der allgem einen W asserversorgung vonZawada her nicht gew artet w erden; es wurde vielm ehr der Bau einer besonderen W asserleitungnach Königshütte beschlossen und hierfür die Verwendung des in dem tiefen Friedrichsstollen desKöniglichen Blei- und Silberbergwerks Friedrich bei Tarnow itz vorhandenen Wassers ins Augegefasst. Das W asser sollte in dem etwa 3 km südlich von der <strong>Stadt</strong> Tarnow itz gelegenen Glückhilfschachtdurch eine Pumpe zu Tage gehoben und alsdann in das G ebiet von Königshütte geleitetwerden. Dieser Plan erfuhr insofern eine Aenderung, als später nicht der Glückhilfschacht,sondern der etwa 1 km östlich von ihm gelegene A dolfschacht der Friedrichsgrube zur W asserhebungbenutzt wurde. Der Bergfiskus hatte an der W asserversorgung von Königshütte und derbenachbarten O rtschaften aus dem G runde ein besonderes Interesse, w eil das Versiegen derBrunnen in der <strong>Stadt</strong> in der Hauptsache auf den staatlichen Bergbau zurückgeführt wurde. Hierzukam, dass das Königliche Steinkohlenbergwerk König selbst lebhaft unter dem M angel an gutemW asser für Kesselspeisezwecke litt, da ihm hierfür nur das durch Kalk entsäuerte und starkgipshaltige Grubenwasser zur Verfügung stand. Die Folge dieses schlechten Kesselspeisewasserswaren häufige Betriebsstörungen. Die Kosten der W asserleitung Adolfschacht-Königshütte wurdenaus diesem G runde v ö llig auf die Fonds der staatlichen Bergverwaltung übernommen. In denEtats der Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung für die Jahre 1882 bis 1885 wurden für die Ausführungdes Projektes insgesamt 696 000 RM. bew illigt. Ehe man an die Ausführung ging, nahmman um fangreiche Messungen und Untersuchungen der W asser des tiefen Friedrichstollens vor.Diese ergaben, dass die Menge der Stollenwasser stark wechselte und je nach der Jahreszeitund den W itterungsverhältnissen zwischen 12 und 25 cbm in der M inute schwankte; auch erwiessich das W asser nicht immer fre i von organischen Beimengungen, die auf den Betrieb derFriedrichsgrube zurückgeführt werden mussten. Es wurde daher auf die Verwendung des Stollenwassersverzichtet und, um ein einwandfreies und beständiges W asser zu erhalten, in der Zeitvon Juli 1884 bis A p ril 1885 in dem neben dem A dolfschacht gelegenen Maschinenschacht einBohrloch gestossen, durch das reichlich W asser erschlossen wurde. Am 18. O kto ber 1884 nachmittags5 Uhr 15 M inuten tra f das so lang ersehnte W asser ein und w urde von der Bürgerschaftm it lautem Jubel begrüsst. Die Freude muss recht gross gewesen sein, wenn der Bürger-Verein sogar ein „W asserfest“ veranstalten konnte und in Erinnerung an diesen Tag künftig immer111

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