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eines Stadt buch

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Um das Ausmass der in den ersten W ochen m it den vorhandenen, zahlenmässig geringenehem aligen polnischen Kräften (zunächst 8, bis zum 15. 10. 1939 = 15) geleisteten A rbeit richtig beurteilenzu können, sei hier nebenbei erwähnt, dass der norm ale Personenbestand <strong>eines</strong> W ohlfahrts-und Jugendamtes einer 132 000 Einwohner zählenden Industriestadt mindestens 100 gut v o r­gebildete Beamte und Angestellte beträgt.Nachdem nunmehr fast alle im A ltreich geltenden sozialen Gesetze auch auf die w iedereingegliedertenO stgebiete ausgedehnt und die Unterstützungsrichtsätze denen der Städte BeuthenOS., Hindenburg und G leiw itz angepasst w orden sind, hat das hiesige W ohlfahrtsam t dieselben A u f­gaben zu erfüllen wie die W ohlfahrtsäm ter vergleichbarer Städte im A ltreich.Gleich in den ersten Tagen entstand das Finanzierungsproblem der neuen Verw altung. Dasämtliche städtischen Kassen von den polnischen M achthabern vor ihrer Flucht geleert worden w a ­ren, stand die neue <strong>Stadt</strong>verwaltung ohne M ittel da. Zahlungen mussten jedoch erfolgen, insbesonderezur Unterstützung der bedürftigen Einwohner und fü r die Familien der zum polnischen HeereEingezogenen. Auch sonst entstanden laufende Betriebsausgaben, die gedeckt werden mussten. Nacheinem M on at traten hinzu die Ausgaben fü r die G ehälter der städtischen G efolgschaft, die vonder polnischen V erw altung nur fü r den M onat September im voraus gezahlt w orden waren. N orm a­lerweise hätten diese Ausgaben vor allem aus den Steuereinnahmen gedeckt werden müssen. Es ista'ber klar, dass bei der Kriegslage Steuern zunächst gar nicht und später auf A ufforderung nur sehrspärlich eingezahlt wurden. Ebenso entstanden bei den übrigen Einnahmen der <strong>Stadt</strong> aus G ebühren,Tarifen, M ieten usw. erhebliche Ausfälle.Der Finanzbedarf der <strong>Stadt</strong> konnte daher nur durch Vorschüsse be friedigt werden. GewisseBetriebsmittel wurden auch dadurch beschafft, dass die Beträge aus der Liquidierung von Einzelhandelsgeschäften,fü r die Treuhänder eingesetzt waren, zunächst der <strong>Stadt</strong>kasse zur Verfügung gestelltwurden. Auch musste man sich dadurch helfen, dass man rückständige Forderungen andie <strong>Stadt</strong> zunächst nicht anerkennen und auszahlen konnte. Der dringendste m onatliche G eldbeda rf w ar danach fü r die erste Zeit auf rund eine halbe M illio n Reichsmark berechnet.Der Betrieb der <strong>Stadt</strong>haupt- und Steuerkasse setzte sogleich am 7. September ein. Schonam ersten Tage konnten 7 243,— Z loty vereinnahm t werden. In den folgenden Tagen nahm derKassenverkehr ständig zu.Zur Bestreitung der dringendsten Bedürfnisse hat der Chef der Zivilverw altung Fitzner der<strong>Stadt</strong> am 9. September .1939 = 30 000,— RM. zur Verfügung gestellt, die durch einen O ffiz ie r überbrachtwurden.* * *Die polnische Z lotyw ährung w urde von vornherein in das feste Verhältnis von 1 -.2 zu derdeutschen Reichswährung gebracht (1 Z loty = 50 Rpf,), Sehr bald ergaben sich daraus Schwierigkeiten,da nunmehr der Preisstand in Ostoberschlesien niedriger lag als im benachbarten W estoberschlesien.Insbesondere w a r es bei diesem Umrechnungsverhältnis nicht m öglich, Nahrungsmittel und Bedarfsgegenstände aus dem Reiche heranzuschoffen, da dort die Preise viel höherlagen. Die Nahrungsm ittelversorgung w urde dadurch gefährdet. Die Schwierigkeiten vergrössertensich, als die bisherige deutsch-polnische Grenze aufgehoben und der V erkehr ins Reich fre ig e ­geben wurde. Infolgedessen w urde die Anpassung der ostoberschlesischen Preise an die westoberschlesischennotwendig. Schon nach wenigen W ochen w urde diese Preisangleichung aufdem G ebiete der Löhne durch Einführung der reichsdeutschen Lohntarife m it Rückwirkung vom1. September an durchgeführt. Auch liess man die Preise für Lebensmittel und Bedarfsgegenstände,die man bisher auf dem polnischen Stand festgehalten hatte, auf das westoberschlesische Niveauheraufsteigen.Sehr bald zeigte sich, dass nun auch auf allen übrigen Preisgebieten die Anpassung nachfolgenmusste. Zunächst w urde dies notwendig fü r die Bemessung der W ohlfahrts- und Rentenleistungen(W ohlfahrtsunterstützungen, Kriegsfam ilienunterhalt, Sozialrenten usw.). Hieraus ergabensich für die Uebergqngszeit m ancherlei schwierige Preisfragen. Sodann mussten die Tarife nach­164

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