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eines Stadt buch

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nur auf den ihnen zugehörigen Rusticalstellen, sondern auch auf dem Grund und Boden der Gutsherrschaftselbst Steinkohlen zu bauen, oder sie vereinigten sich m it den Bauern zu einer gem einsamenG ewinnung. Führte dies einerseits zu unwirtschaftlichem Betrieb, so hatte doch die G em einsamkeitder Interessen fü r den Gutsherrn den V orteil, dass er Zinsen und Dienste von den Bauerngewann und durch die Bauern auch den Bergbau g e fördert sah, w eil diese durch die A bfuhrder Kohlen den Absatz in w eitere Gegenden bewirkten, die Bauern dagegen den Genuss etw aigerAusbeute erw arben, besonders aber durch die Verfahrung der Kohlen die Ausnutzung ihres G e­spanns erreichten.Die Ende 1770 beim Bergbau beschäftigte Mannschaft zählte einschliesslich der Tagelöhnernur 247 Mann. Den Bergleuten fehlte es an Erfahrungen und an Geschick, ja selbst Beamte mitausreichenden Kenntnissen mangelten, eine rissliche Darstellung der G rubenbaue durch M a rkscheiderfand nicht statt, ordnungsmässige Rechnungen wurden nicht gelegt, ein richtiges M assfür Steinkohlen w a r ebenso wenig w ie eine Taxe fü r den Zehnt norm iert. Diese Verhältnisse fanddie lm m ediatkom m ission vor. Sie veranlasste die Aufnahm e neuer Bergwerke und suchte das V o r­handensein ab bauw ürdiger Lagerstätten nachzuweisen, aber sie beschränkte sich vornehm lich aufdie Aufsuchung m etallischer Bodenschätze, während ihr die Bedeutung des Steinkohlenbergbauesnoch verschlossen blieb.M it der Durchführung der neuen Bergordnung aber und der Errichtung des schlesischenBergamtes begann ein neuer Aufschwung. Der König selber erkannte alsbald die W ichtig keitdes Bergbaues und machte die Bevölkerung in einem Publicandum vom 9. Dezember 1769 aufseine Vorkehrungen zur Förderung des Bergbaus (Bergordnung, O berbergam t) aufmerksam. Fernerbemühte er sich, eine gründliche wissenschaftliche und technische Ausbildung bei den Bergleutenzu verbreiten. Seine ausgedehnten Privilegien (vom 3. Dezember 1769) und die Stiftung einerKnappschaft (am 20. N ovem ber 1769) förderten die Bildung <strong>eines</strong> tüchtigen und zufriedenen A rbe iterstandes.Lange Zeit blieb die Aufm erksam keit der Bergbehörden und der Bevölkerung vorzugsweiseauf den im ganzen wenig ergiebigen metallischen Bergbau gerichtet. Die Bedeutung des Steinkohlenbergbausw urde immer noch nicht erkannt.Dem G rafen Friedrich W ilhelm von Reden blieb es Vorbehalten, die schlesische Industrieauf die Steinkohle zu begründen. M it bewunderungswürdiger Energie hat er fast 23 Jahre langdem schlesischen O berbergam te vorgestanden und den Anstoss zu den grossartigen Schöpfungender M ontanindustrie Oberschlesiens gegeben.Ausgestattet m it einem reichen Schatz von technischen Erfahrungen und wissenschaftlichenKenntnissen, die er sich unter der Leitung s<strong>eines</strong> Oheims beim Harzer Bergbau und durch sorgsameStudien auf der U niversität G öttingen, w ie durch Bereisung deutscher, belgischer und englischerBerg- und Hüttenwerke erw orben hatte, w a r Friedrich W ilhelm Freiherr von Reden auf Veranlassungs<strong>eines</strong> Oheims, des Chefs des preussischen Bergwesens Freiherrn von Heinitz, durch FriedrichII. unter Ernennung zum O be rb erg rat im Jahre 1778 als M itglied bei dem Bergwerks- undHüttendepartem ent des G eneraldirektorium s eingetreten. H einitz sah in Reden die geeignete Persönlichkeit,die die notw endige künftige Belebung des schlesischen Bergbaues ins W e rk zu setzenvermöchte. Im Jahre 1779 erfolgte eine neue Bereisung Schlesiens durch eine preussische Ministerialkomm ission, an der auch H einitz und Reden teilnahm en. Sie haben sich beide sehr sorgfältigauch in unserem G ebiete umgesehen. Es ist bewundernswert, w ie rasch Reden zu einer richtigenW ürdigung der vorhandenen reichen Naturschätze kam. So sagte er z. B. über die Eisenerz-Lagerstättenin Oberschlesien: „Ich traue m ir zu behaupten, dass, wenn entweder bloss der G ra f HenkelscheFundus Eisenerze enthielte, dennoch m it denen, welche er enthält, ganz O ber- und N iederschlesien,ja alle in Königl. Preussischen Landen belegenen W erke auf eine unabsehliche Reihevon Jahren m it den erforderlichen Schmelzmaterialien versehen werden könnten, oder wenn derG raf Henkelsche Fundus auch nicht eine Spur davon hätte, dennoch der übrige Theil von O be r­schlesien diesen hinreichend ersetzen w ürde.“

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