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Schollglas Verglasungsrichtlinien Versi 1 1 - 061206

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<strong>Verglasungsrichtlinien</strong> – Anwendungstechnische Informationen <strong>Versi</strong>on 1.1<br />

Das Anzugmoment ist ein Maß für die Reibkräfte zwischen Schraube und Gewinde<br />

und nicht für den Vorschub der Schraube. Sollte der Systemgeber andere Anpressdrücke<br />

für das System vorgeben, muss eine Rücksprache mit <strong>Schollglas</strong> erfolgen.<br />

• Wir empfehlen daher den Einsatz von wegbegrenzten Schraubensystemen (Blockschrauben).<br />

Der Anpressdruck ist dadurch gleichmäßig über die gesamte Länge der<br />

Glashalteleiste gewährleistet. Bei technischen Erfordernissen, die eine Überschreitung<br />

dieser Belastungen erforderlich machen, ist der Isolierglashersteller gesondert<br />

auf dies hinzuweisen. Bei übermäßiger Druckbeanspruchung des Randverbundes<br />

kann der TPS Randverbund verpresst werden. Diese Verpressung ist bei der Entlastung<br />

reversibel und hat auch keinen Einfluss auf die Funktion der Isolierglaseinheit<br />

und gilt daher nicht als Reklamationsgrund.<br />

Die jeweils zulässigen Toleranzen der Rahmen und der Paketstärke der Isolierglaseinheit<br />

müssen durch das Abdichtungssystem kompensiert werden können.<br />

Bei Verglasungssystemen, bei denen die Dichtigkeit des Systems durch eine Dichtungslippe<br />

(die durch eine Druckleiste auf das Glas gepresst wird) gegeben ist, darf der Anpressdruck<br />

der Dichtung auf dem Isolierglas 15 N/cm nicht übersteigen.<br />

Begründung: Die Randverbundsysteme von Isolierglas bestehen immer aus einer<br />

elastischen Sekundärdichtung (z. B. Polysulfid, Polyurethan, Silikon) und<br />

einer plastischen Primärdichtung auf Basis von Butyl (TPS) oder einer<br />

Primärdichtung auf Basis eines Abstandhalters aus Hohlprofil mit Butyl.<br />

Dabei ist es unerheblich, ob die Primärdichtung als Butylierung auf den<br />

Flanken eines starren Abstandhalters aufgebracht wird (Fugendicke ca.<br />

0,2 – 0,3 mm) oder das Butyl in Form einer TPS Schnur, die Gasdichtigkeit<br />

des Systems gewährleistet. Butyl kann sich auf Grund seines plastischen<br />

Verhaltens nach einer Belastung nicht in seinen Ausgangszustand<br />

zurückverformen. Daher werden Isolierglasscheiben nicht durch den Abstandhalter<br />

beabstandet, sondern ausschließlich durch die elastische<br />

Sekundärdichtung. Die Sekundärdichtung wirkt als physikalische Feder,<br />

die die Kräfte (die auf das Isolierglas wirken) reversibel abträgt. Die Kraft,<br />

die durch diese Feder abgetragen werden kann, ist vom E-Modul des<br />

Sekundärdichtstoffs und der Einstandshöhe abhängig. Wird die Sekundärversiegelung<br />

durch den Anpressdruck der Dichtlippe zusammengedrückt,<br />

so darf sie lediglich um den Betrag gestaucht werden, den das<br />

Butyl an den Flanken des Abstandhalters aufnehmen kann ohne bleibend<br />

verpresst zu werden. Wird dieser Betrag überschritten ist die Gasdichtigkeit<br />

des Randverbundes dauerhaft geschädigt (Metall/Glas-<br />

Kontakt)<br />

Abt. T+E / Erstellt AF/KK Seite 18 von 70 / 06.12.2006

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