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Schollglas Verglasungsrichtlinien Versi 1 1 - 061206

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<strong>Verglasungsrichtlinien</strong> – Anwendungstechnische Informationen <strong>Versi</strong>on 1.1<br />

Anwendungshinweise:<br />

Wie bei normalen vertikalen Verglasungen auch, ist bei Überkopfverglasungen<br />

auf die Vermeidung von partieller Beschattung zu achten. Diese Schlagschatten<br />

können thermische Risse herbeiführen. Bei Konstruktionen mit erhöhter Schlagschattenwahrscheinlichkeit<br />

(bauliche Teilbeschattung des Glases, außenliegende<br />

Beschattungssysteme, Markisen) schlagen wir daher den Einsatz von ESG vor,<br />

das eine wesentlich höhere Temperaturwechselbeständigkeit aufweist als normales<br />

Floatglas. Grundsätzlich ist aber beim Einsatz von außenliegender Beschattung<br />

ein ausreichender Abstand zwischen dem Beschattungselement und der<br />

Glasoberfläche zu gewährleisten, damit Luft in dem Zwischenraum zirkulieren<br />

kann. Ebenso ist sicherzustellen, dass freie Verglasungsflächen im inneren ebenfalls<br />

von der Luft frei umströmt werden können.<br />

9.1.3.2 Einbau von Verglasung mit sehr geringer Neigung<br />

Häufig wird von Architekten und Planern eine Überkopfverglasung mit sehr geringer<br />

Neigung konzipiert. Dies bringt allerdings einige Probleme mit sich, die nur schwer zu<br />

lösen sind. Vor allem der Ablauf von Wasser ist bei derartigen Verglasungen kaum sicherzustellen.<br />

Selbst bei sauberen Glasoberflächen beträgt der Ablaufwinkel von Wassertropfen<br />

etwa 10°. Dieser Winkel erhöht sich noch bei verschmutzten Scheiben. Ebenfalls<br />

kritisch zu sehen ist die Durchbiegung derartig flach gelagerter Scheiben. Auch bei<br />

einer ordnungsgemäßen Glasdickendimensionierung nach den Technischen Regeln,<br />

haben Scheiben eine gewisse Durchbiegung. Bei größeren vierseitig gelagerten Einheiten<br />

kann diese Durchbiegung dazu führen, dass sich Wasser in derartigen Einheiten wie<br />

in einer Schüssel sammelt. Auf Grund von Auslaugungsprozessen des Glases kann dies<br />

mittelfristig zum Erblinden der Scheibe führen. Ebenfalls sicherzustellen ist die Abdichtung<br />

des Falzraums gegen stehendes Wasser.<br />

9.1.3.3 Bauphysikalische Besonderheiten von schräg geneigter Verglasung<br />

• Außenkondensat<br />

Hierbei handelt es sich um den Effekt, dass bei hochisolierenden Isolierglaseinheiten<br />

die außenliegende Glasoberfläche unter gewissen Witterungsbedingungen beschlägt.<br />

Hintergrund dieser Erscheinung ist der Strahlungsaustausch zwischen der<br />

Scheibenoberfläche und dem Himmel. Der unbewölkte Nachthimmel hat physikalisch<br />

gesehen eine Strahlungstemperatur nahe am absoluten Nullpunkt. Die Scheibenoberfläche<br />

verliert aus diesem Grund ständig Wärme, die in Form von Infrarotstrahlung<br />

gegen den kalten Himmel abgestrahlt wird. Diese Abkühlung der Außenscheibe<br />

führt dazu, dass die Scheibenoberflächentemperatur unter die Temperatur der umgebenden<br />

Luft fällt. Sinkt die Oberflächentemperatur der Scheibe dabei unter den<br />

Taupunkt der umgebenden Luft, so führt dies zur Kondensation des Wasserdampfes<br />

in der Luft auf der Scheibe.<br />

Abt. T+E / Erstellt AF/KK Seite 43 von 70 / 06.12.2006

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